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So denkt Christian Ilzer über seine Neuzugänge

Sieben neue Spieler stellte der SK Sturm bisher vor. Was ist von ihnen zu erwarten? Der Coach der "Blackies" gibt bei LAOLA1 Auskunft.

So denkt Christian Ilzer über seine Neuzugänge Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz geht als amtierender Doublesieger in die neue Saison. Das Ziel, beide oder zumindest einen der beiden Titel zu verteidigen, will bei den "Blackies" so keiner ausrufen, die Favoritenrolle schiebt man Red Bull Salzburg zu (Hier nachlesen>>>).

Der Hunger auf noch mehr ist und bleibt aber groß, Coach Christian Ilzer betonte bereits, dass man noch nicht auf dem Zenit sei, sondern nur "die nächste Stufe" erklommen habe.

Dreifachbelastung und Abgänge machen's nötig

Um die Dreifachbelastung bestmöglich zu schultern und auch dem einen oder anderen Leistungsträger eine Pause gönnen zu können, schlug Sportchef Andreas Schicker auf dem Transfermarkt im großen Stil zu, was aufgrund der Abgänge von David Affengruber, David Schnegg und demnächst wohl auch Alexander Prass auch nötig war. Sieben Neue durfte man (bisher) begrüßen, dazu wurden Dimitri Lavalee und Mika Biereth fest verpflichtet.

Was darf man sich von den "Neo-Blackies" also erwarten? Christian Ilzer hat mit LAOLA1 über seine Neuzugänge gesprochen.

Das oberste Ziel sei Weiterentwicklung. Wenn man den Trainingsplatz betrete, müsse man das Ziel haben, nach dem Training ein besserer Spieler zu sein, meinte Ilzer ehrgeizig, wie man ihn kennt.

Auch wenn man jetzt Champions League spielt (Auslosung am 29. August), wolle man den Weg, junge Spieler zu holen und sie rund um die etablierte Führungsachse heranzuführen, nicht verlassen.

Jede Menge frisches Potenzial

Bei den Youngsters gibt es jede Menge Potenzial auszuschöpfen. Mit Youba Koita, Martin Kern, Lvoro Zvonarek, Arjan Malic, Tochi Chukwuani und Keeper Daniil Khudyakov ließ man den Worten auch entsprechende Transfers folgen.

Hinterließen positiven Eindruck: Zvonarek (l.) und Malic (r.)
Foto: © GEPA

Besonders Malic tat sich bisher hervor. "Wir haben natürlich gesehen, dass er sehr talentiert ist, aber er hat uns jetzt nochmal überrascht", lobt Ilzer den 18-jährigen Innenverteidiger.

Der bei der SV Ried ausgebildete Slowene, der auch U19-Teamspieler seiner Heimat ist, etablierte sich in der Vorsaison in seinem ersten Profijahr sofort als Stammspieler, blickt auf 29 Zweitligaspiele zurück.

Dennoch gilt es, ihn an das höhere Niveau behutsam heranzuführen, er bringe ein "gutes Gesamtpaket" mit, so Ilzer. Das gelte es zu entwickeln. Bei dem Talent darf man die Bäume also nicht gleich in den Himmel wachsen lassen.

Ein Kern, aus dem vieles sprießen kann

Noch mehr lässt sich dies über den jungen Ungarn Martin Kern (ebenfalls 18) sagen. Er sei ein "super Fußballer, sehr talentiert und ehrgeizig", müsse aber "noch an den Erwachsenenfußball herangeführt werden", befindet Ilzer. Der zentrale Mittelfeldmann soll, wie auch Koita, selbiges vorerst über das Training mit den Profis und Einsätze bei Sturm II sowie in der Youth League erreichen.

"Wir wollen ihn auf der Sechser- bzw. Achterpostion so hinzuentwickeln, dass er diese schwierige Position in unserem Spielsystem sehr gut erfüllen kann."

Ilzer über Chukwuani

Ein wenig Zeit wird auch Chukwuani (21) noch brauchen, auch er ist im zentralen Mittelfeld beheimatet. Ilzer plant mit dem dänisch-nigerianischen Doppelstaatsbürger auf der Sechser- bzw. Achterposition. Man wolle den dänischen U21-Teamspieler "so hinentwickeln, dass er diese schwierige Position in unserem Spielsystem sehr gut erfüllen kann", schildert Ilzer.

Der von Bayern München geliehene Zvonarek könnte dagegen vielleicht schon ein wenig eher eine Rolle spielen. An ihm lobt Ilzer vor allem sein "gutes Passspiel und seine Übersicht", zudem könne er ein Spiel gut lesen. "Er kann uns auf unserem Weg helfen, um unsere Ziele zu erreichen", lässt der Trainer wissen.

Mit dem Russen Daniil Khudyakov (20) hat man sich auch auf der Torwartposition verstärkt. Er ist zwar ganze zwölf Zentimeter kleiner als Kjell Scherpen (2,06 Meter), bringt aber mit 1,94 Meter immer noch Gardemaß mit. Bei ihm habe man die Chance genutzt, "ein ablösefreies großes Tormanntalent zu uns zu holen", wie Ilzer sagt. Da Stamm-Keeper Scherpen rechtzeitig fit wurde, wird er als Nummer zwei in die Saison gehen.

Zwei Heimkehrer als Ersatz für zwei "Auswanderer"

Um die Abgänge von David Schnegg und David Affengruber, der mit zahlreichen Vereinen aus dem Ausland in Verbindung gebracht wird, abzufangen, holten die "Blackies" mit Emanuel Aiwu und Emir Karic zwei alte Bekannte zurück nach Österreich.

Karic bringe "viele jener Tugenden mit, die unser Anforderungsprofil für die Position des Außenverteidigers erfüllen", betonte bereits Sportchef Andreas Schicker. Auf ihn wird Ilzer links hinten vorrangig setzen, weil Lavalee als Partner von Gregory Wüthrich in der Innenverteidigung eingeplant ist.

Damit muss Ex-Serie-A-Legionär Aiwu um sein Stamm-Leiberl kämpfen. Ihm könnte aber seine Vielseitigkeit zugutekommen. Ilzer sieht in ihm einen "hybrid einsetzbaren Spieler im Defensivbereich", der inklusive der Sechs sämtliche Positionen abdecken kann. Er sei "ein Top-Profi, der jetzt seine Auslandserfahrungen gemacht und nochmals viel dazugelernt hat", streicht der Coach hervor.

Es gilt, den Flow wieder aufzunehmen

Gerade vor dem Hintergrund, dass die Rotation aufgrund der Mehrfachbelastung wohl unausweichlich ist, kann sich Sturm aber glücklich schätzen, jemanden von Aiwus Qualität in der Hinterhand zu haben. Bei den zahlreichen Youngsters wäre es nur wünschenswert, wenn der nächste Schritt eher früher als später gelingt.

Am Sonntag steht für die "Blackies" die erste Liga-Bewährungsprobe an, gleich zum Auftakt wartet mit dem Duell gegen den SK Rapid ein echter Kracher (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker>>>). Für die Steirer ist ein gelungener Start enorm wichtig - auch, um den Flow aus der Vorsaison wieder aufzunehmen und die entfachte Euphorie nicht gleich wieder zu trüben. Das knapp gewonnene Cup-Spiel gegen Krems muss Warnschuss genug sein.

Schicker und Ilzer haben mit dem (bisherigen) Transferprogramm jedenfalls eine gute Ausgangslage geschaffen. Und die Transferzeit läuft ja noch rund einen Monat, die Transferplanungen in Graz gelten noch nicht als abgeschlossen.


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