Vor Saison-Beginn warten unzählige Fragen auf ihre Beantwortung.
Darunter etwa, wie sehr die jeweiligen Neuzugänge ihren Verein bereichern.
Eine endgültige Antwort liefert logischerweise erst der weitere Saison-Verlauf. So gesehen zählt der erste Eindruck nur bedingt. Spannend ist er jedoch allemal.
Wer waren diesmal in der 1. Runde die "Frühstarter", die gleich bei der ersten Gelegenheit im neuen Trikot zu gefallen wussten?
Einige Neuzugänge wussten jedenfalls aufzuzeigen. Als kleine Spielerei hat LAOLA1 sie in einem Top-10-Ranking angeordnet:
#10 FILIP STOJKOVIC (LASK)
Okay, es wären schwierigere Aufgaben denkbar gewesen, als gegen an diesem Tag teils inferior auftretende Klagenfurter seine Bundesliga-Karriere im LASK-Dress zu starten. Aber der bisherige Rapidler machte seine Sache - ebenso wie Neuzugang Philipp Ziereis in der Innenverteidigung - gut. Stojkovic kennt die Liga, Trainer Kühbauer kennt den Routinier in- und auswendig. Auch nach dem Auftakt spricht somit weiter viel dafür, dass der Rechtsverteidiger ein solider Neuzugang ist.
#9 CHRISTOPH MONSCHEIN (SV Ried)
Der Auftritt von Ried bei Angstgegner Rapid konnte sich sehen lassen, auch wenn das Happy End fehlte. Neuzugänge wie David Ungar oder Denizcan Cosgun machten Lust auf mehr. Doch alle Augen waren auf Christoph Monschein gerichtet, der es nach seinem LASK-Abschied noch einmal allen zeigen will. Schon im Cup Doppel-Torschütze, auch gegen Rapid immer wieder bei den gefährlichen Situationen mit dabei und mit der nötigen Routine, um als Führungsspieler ein wichtiges Puzzleteil für diese Rieder Saison zu werden.
#8 RAPHAEL SCHIFFERL (WAC)
Gut, als gänzlich gelungen kann man das Bundesliga-Debüt des Innenverteidigers natürlich nicht abhaken, schließlich hatte er beim Tor von Sturm gegen Assistgeber Rasmus Höjlund das Nachsehen. Ansonsten lieferte der 1,95 Meter große Abwehrhüne jedoch eine auffällig couragierte Leistung ab. "Er hat einen Fehler gemacht und danach einfach weitergespielt. Das zeichnet einen guten Spieler aus", lobt Trainer Robin Dutt. Schifferl stammt zwar aus der Wolfsberger Jugend, nach einem Lernjahr in Wien bei den Young Violets gilt der 22-Jährige jedoch als Neuzugang.
#7 STEFANO SURDANOVIC (Lustenau)
Austria Lustenau war die große Überraschung des ersten Spieltags und nützte die Aufstiegs-Euphorie perfekt aus. Einer, der lieber in der Bundesliga bleiben wollte, anstatt mit der Admira in die 2. Liga zu wechseln, stellt dabei eine Riesenverstärkung dar: Stefano Surdanovic. Der 23-Jährige war nach seinem Doppelpack im Cup auch gegen die WSG Tirol Dreh- und Angelpunkt als zentraler offensiver Mittelfeldspieler und hatte maßgeblichen Anteil am perfekten Start der Vorarlberger. Der Welser könnte zum Schlüsselspieler werden.
#6 ANTHONY SCHMID (Lustenau)
Der Bruder von Freiburg-Leistungsträger Jonathan Schmid, der aufgrund seines aus Scheibbs stammenden Vaters (die Mutter ist Französin) ein Thema für eine Einbürgerung ins ÖFB-Team war, drängte sich beim FAC für höhere Aufgaben auf. Mit einem Tor im Cup und dem ersten Bundesliga-Tor der Lustenauer nach 22 Jahren setzte er nahtlos dort fort, wo er letzte Saison aufgehört hat. Im Nachwuchs des SC Freiburg ausgebildet, bringt er Qualitäten mit, die dem Aufsteiger in dieser Saison offensiv viel Freude bereiten könnten.
#5 NICOLAS KÜHN (Rapid)
Einige Neuzugänge bei Rapid konnten sich noch nicht zeigen oder beweisen. Der 22-jährige Ex-Bayern-Spieler stach jedoch bisher heraus. Mit seinen Dribblings, seiner Dynamik und Technik hat er die Fans schnell auf seine Seite gezogen. Schon gegen Lechia Gdansk war er einer der Auffälligsten, gegen Ried brachten seine Einwechslung und jene von Bernhard Zimmermann die Wende. Noch agiert der "beste deutsche Nachwuchsspieler 2019" nicht fehlerlos, seine Unbekümmertheit eröffnet Rapid aber neue Möglichkeiten.
#4 KONSTANTIN KERSCHBAUMER (WAC)
FC Brentford, Arminia Bielefeld, FC Ingolstadt, Heidenheim - sieben Jahre lang befand sich der inzwischen 30-Jährige auf Legionärs-Wanderschaft. Zurück im Bundesliga-Rampenlicht wusste der Niederösterreicher gleich die erste Gelegenheit zu nutzen, um positiv aufzufallen. Auch abseits seines schönen Treffers wusste der Mittelfeldspieler gegen Sturm zu gefallen. Auch wenn das System geändert ist, gilt Kerschbaumer mehr oder weniger als Liendl-Nachfolger. Umso wichtiger ist es, dieser Erwartungshaltung früh gerecht zu werden.
#3 CHRISTIAN FRÜCHTL (Austria Wien)
Lob für einen Torhüter nach einer 0:3-Pleite ist meistens ein ganz schlechtes Zeichen. Darüber, dass Austria Wien mit dem Auswärtsspiel bei Serienmeister FC Red Bull Salzburg den denkbar schwierigsten Auftakt-Gegner hatte, gibt es wohl keine Diskussion. Für Früchtl ergab sich wenigstens die Gelegenheit, um von Beginn an anzudeuten, dass er ein würdiger Nachfolger von ÖFB-Goalie Patrick Pentz sein könnte. Der vom FC Bayern verpflichtete 22-Jährige fiel mit guten Paraden auf. "Aber das hilft leider nichts, wenn wir 0:3 verlieren", ärgerte sich der Deutsche trotz persönlich geglückten Einstands.
#2 FERNANDO (FC Red Bull Salzburg)
Wuuuuums! Wie Fernando den Ball zum Salzburger 2:0 gegen die Austria im Tor unterbrachte, war richtig sehenswert! Zum Traumtor kommt noch ein Assist und ein generell guter Eindruck bezüglich der Harmonie mit den Offensivkollegen Benjamin Sesko und Noah Okafor. Trainer Mattias Jaissle lobte zudem den Fleiß des Brasilianers gegen den Ball und resümierte: "Er hat die Zehnerrolle sehr gut interpretiert." Dem ersten Eindruck nach dürften die "Bullen" die sechs Millionen Euro Ablöse sehr gut investiert haben.
#1 MARIN LJUBICIC (LASK)
So kann man sich in der Liga vorstellen! Man sollte an dieser Stelle noch einmal daran erinnern, dass der Klagenfurter Arbeitstag längere Zeit einem kollektiven Blackout glich. Doch auch das muss man erst einmal mit einem Tor und einem Assist nutzen. Schon im ÖFB-Cup zeigte der Kroate mit drei Treffern auf. Dieser gute erste Eindruck ist zudem im internen Konkurrenzkampf enorm wichtig, schließlich hat der LASK an vorderster Front auch mit weiteren Neuzugängen wie Efthymios Koulouris und Thomas Sabitzer ordentlich aufgerüstet.