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Top 10: Die letzten RBS-Zugänge aus der Bundesliga

Das sind die letzten zehn Kicker, die Bundesliga-intern nach Salzburg gingen.

Top 10: Die letzten RBS-Zugänge aus der Bundesliga Foto: © GEPA

Kolportierte 102,1 Millionen Euro hat der FC Red Bull Salzburg seit Sommer 2019 für neue Spieler ausgegeben.

Innerhalb der österreichischen Bundesliga war davon wirtschaftlich nicht wirklich etwas zu spüren.

Denn am heimischen Transfermarkt nahm der Serienmeister zuletzt nur noch teil, um eigenen Spielern leihweise andernorts Spielpaxis zu verschaffen.

Der letzte Akteur, der ligaintern zu den "Bullen" gewechselt ist, kam vom FC Wacker Innsbruck - alleine das zeigt, dass es schon eine Weile her sein muss. Es war im Jänner 2019 Albert Vallci.

Diese Entwicklung steht sinnbildlich für die Sphären, in die sich Salzburg qualitativ entwickelt hat.

Vor- und Nachteile für die Konkurrenz

Während die Qualität der Liga allgemein gestiegen ist, gibt es für Salzburg kaum mehr die Notwendigkeit, vor der eigenen Haustür nach Bundesliga-erprobten Verstärkungen zu fahnden - Ausnahmen wie gescheiterte Transfers von Emanuel Aiwu bestätigen die Regel. Viele hoffnungsvolle Talente grast zudem die Scouting-Abteilung logischerweise schon im Junioren-Alter ab.

So positiv dieser Transfer-Mangel sportlich für die heimische Konkurrenz sein mag, da man nicht stetig die besten Kicker an den Hauptkonkurrenten verliert, könnte man die Ablösen der Mozartstädter ligaintern indes wirtschaftlich durchaus vermissen.

In der Anfangsphase von Red Bull schlug Salzburg übrigens in aller Regelmäßigkeit innerhalb der Bundesliga zu.

Etwa bei Marc Janko, Christoph Leitgeb, Andreas Ivanschitz oder Jakob Jantscher, um nur vier Beispiele zu nennen, die es nicht in die Top 10 der letzten Bundesliga-internen Verpflichtungen des FC Red Bull Salzburg geschafft haben:

#1 ALBERT VALLCI

#1 ALBERT VALLCI
Foto: © GEPA

Saison: 2018/19

Abgebender Verein: FC Wacker Innsbruck

Kolportierte Ablöse: 750.000 Euro

Am 18. Jänner 2019 unterschrieb der bislang letzte Neuzugang aus der österreichischen Bundesliga einen Vertrag beim FC Red Bull Salzburg – und ja, erstens spielten die Tiroler damals noch in der Bundesliga und zweitens war es eine Unterschrift, die ein juristisches Nachspiel haben sollte. Für den Steirer war es jedenfalls ein steiler Aufstieg – noch im März 2015 half er in der 1. Klasse Ost A in der zweiten Mannschaft des SV Lafnitz aus.

Über Lafnitz und Horn landete Vallci 2017 in Innsbruck. Mit den Tirolern schaffte er 2018 den Aufstieg und zog ein halbes Jahr später weiter in die Mozartstadt. Dort sammelte er brav Titel und Einsatzzeit beziehungsweise schnupperte er in den Nationalteam-Kader, ehe ihn im Frühjahr 2021 ein Achillessehnenriss brutal gestoppt hat. Mehr als ein Gastspiel auf der Ersatzbank im Mai beim Match bei Rapid war nach seiner Genesung nicht drinnen. Anfang August verließ Vallci RBS und heuerte in der Schweiz beim FC St. Gallen an.

#2 ROMANO SCHMID

#2 ROMANO SCHMID
Foto: © GEPA

Saison: 2017/18

Abgebender Verein: SK Sturm Graz

Kolportierte Ablöse: 600.000 Euro

Am 30. Juli 2017 krönte sich Schmid beim 3:2-Sieg Sturms im Happel-Stadion gegen die Austria zum allerersten in den 2000ern geborenen Bundesliga-Torschützen. Es sollte sein drittes und gleichzeitig letztes Bundesliga-Spiel für die "Blackies" gewesen sein. Die Euphorie in der Steiermark über das historische Tor des 17-Jährige hielt nicht lange und schlug drei Wochen später in Empörung um, als der Offensivspieler seine mit lediglich rund 600.000 Euro festgesetzte Ausstiegsklausel zog und zum FC Red Bull Salzburg wechselte.

Das Pech für Sturm: Selbige war ein K.o.-Kriterium bei der Anpassung des zuvor bestehenden Vertrags mit Schmid, den Experten wegen einer nicht korrekten Zeichnung als ungültig eingeschätzt hatten. "Ich teile seine Meinung nicht, dass das der für ihn beste Schritt zur Weiterentwicklung ist", betonte der damalige Grazer Sportchef Günter Kreissl und sollte Recht behalten. Das vermeintliche Schnäppchen absolvierte in Salzburg nur ein Bundesliga-Spiel und kickte ansonsten für den FC Liefering. Der Durchbruch sollte letztlich erst beim WAC und bei Werder Bremen gelingen.

#3 PATRICK FARKAS

#3 PATRICK FARKAS
Foto: © GEPA

Saison: 2017/18

Abgebender Verein: SV Mattersburg

kolportierte Ablöse: ablösefrei

Was sich wohl vor allem Gläubiger mit dem heutigen Wissen denken, dass es beim SV Mattersburg quasi Vereins-Politik war, dass begehrte Spieler ihren Vertrag aussitzen mussten? Man ließ sie also, ohne Ablöse zu kassieren, ziehen. Hmmm. Angesichts des Banken-Crashs rund um SVM-Obmann Martin Pucher lässt sich kaum behaupten, dass man Transfer-Einnahmen nicht gebrauchen hätte können.

So kam es, dass die "Bullen" in Farkas einen Spieler ohne Gebühr in die Mozartstadt lotsen konnten, der schon viel früher als mit knapp 25 Jahren den Absprung aus dem Burgenland hätte schaffen können und zwischendurch sogar mit den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. In Salzburg wurde der Außenverteidiger zu einem verlässlichen, aber immer wieder verletzungsgeplagten Kaderspieler (Kreuzbandriss, Schlaganfall).

#4 STEFAN STANGL

#4 STEFAN STANGL
Foto: © GEPA

Saison: 2016/17

Abgebender Verein: SK Rapid Wien

kolportierte Ablöse: 1,65 Millionen Euro

"Unser Ziel ist es, die besten österreichischen Spieler zu holen und hier weiterzuentwickeln. Stangl ist einer von ihnen, und wir sind von seinen Fähigkeiten überzeugt", erklärte Sportdirektor Christoph Freund angesichts der Verpflichtung von Stangl und meinte weiter: "Wir haben nun aus unserer Sicht mit Andreas Ulmer und Stefan Stangl die beiden besten Linksverteidiger der Bundesliga bei uns im Kader."

Dass Salzburg in weiterer Folge das Ziel, die besten österreichischen Spieler zu holen, etwas schleifen ließ, ist aber tendenziell nur Zufall. In der Theorie war der Gedanke auch nicht falsch, schließlich spielte Stangl 2015/16 eine starke Saison für Rapid. Das Engagement in Salzburg geriet für den Steirer jedoch zum Flop. Später lief es auch bei der Austria, Slovan Bratislava, St. Pölten, Türkgücü München und Wehen Wiesbaden nicht wie erhofft. "Ich sage ja nicht, dass ich meine Karriere in Salzburg beenden möchte", sagte Stangl damals zu seinem Salzburg-Deal. So kam es auch, bloß war Salzburg aus damaligem Blickwinkel als Sprungbrett gedacht.

#5 CICAN STANKOVIC

#5 CICAN STANKOVIC
Foto: © GEPA

Saison: 2015/16

Abgebender Verein: SV Grödig

kolportierte Ablöse: 1,25 Millionen Euro

Dafür, wie unglücklich das Kapitel Cican Stankovic bei Salzburg begann, konnte man im Sommer 2021 nach sechs Jahren Zusammenarbeit von einem Happy End sprechen. Nach einer richtig starken Saison in Grödig ging es zum großen Kaliber in der unmittelbaren Nachbarschaft. Dort startete Stankovic als Nummer eins in die Saison, der damalige Trainer Peter Zeidler entzog ihm jedoch nach zwei bittereren Fehlern gegen die Admira schon nach der dritten Runde das Vertrauen.

Nach drei frustrierenden Jahren avancierte der Keeper jedoch doch noch zur Nummer eins der "Bullen", hatte diesen Status drei Jahre lang inne und genoss zumindest zwischenzeitlich auch Franco Fodas Vertrauen im Nationalteam. "Nach so vielen Jahren habe ich jetzt Lust, etwas Neues zu sehen und Erfahrungen in einem anderen Land, in einer neuen Liga zu machen", sagte Stankovic beim Abschied und heuerte in Griechenland bei AEK Athen an.

#6 STEFAN LAINER

#6 STEFAN LAINER
Foto: © GEPA

Saison: 2015/16

Abgebender Verein: SV Ried

kolportierte Ablöse: 200.000 Euro

Im Prinzip war es eine Rückholaktion für kolportierte 200.000 Euro – eine Summe, die für die "Bullen" natürlich kein Problem dargestellt hat und die Lainer zu einem unglaublichen Schnäppchen machte. Kleiner Schönheitsfehler: Der Rechtsverteidiger war jahrelang hausintern zugegen, es wäre also noch billiger gegangen. Der Durchbruch gelang erst nach dem Abschied vom FC Liefering mittels einer starken Saison bei der SV Ried.

"Lainer ist vom Typ her mit Stefan Ilsanker zu vergleichen, und wir hoffen, dass er auch eine ähnlich gute Entwicklung bei uns nehmen wird. Er hat Herzblut für den FC Red Bull Salzburg, und es freut uns sehr, dass er zu uns zurückkehrt", meinte Freund damals. Über die Entwicklung Lainers wird sich niemand beklagen, immerhin avancierte er zum Stammspieler im Nationalteam und Legionär in der deutschen Bundesliga bei Borussia Mönchengladbach. Aus der investierten Ablöse von 200.000 Euro wurde übrigens eine Transfer-Einnahme von 12,5 Millionen Euro.

#7 MARCO DJURICIN

#7 MARCO DJURICIN
Foto: © GEPA

Saison: 2014/15

Abgebender Verein: SK Sturm Graz

kolportierte Ablöse: 2,5 Millionen Euro

Ein klassischer Fall von: Es hat einfach nicht so gepasst, wie von allen Beteiligten erhofft. Der damalige RBS-Sportdirektor Ralf Rangnick ließ sich im Jänner 2015 wiefolgt zitieren: "Er gehört zu den besten Stürmern in der österreichischen Bundesliga. Er passt mit seinen Qualitäten sehr gut zu uns und wir freuen uns, dass wir mit ihm einen weiteren jungen und entwicklungsfähigen Spieler für Red Bull Salzburg gewinnen konnten."

Elf Bundesliga-Treffer bejubelte Djuricin im Herbst 2014 für Sturm Graz – eine Torausbeute, an die der damals 22-Jährige in der Mozartstadt nicht anschließen konnte. Im Frühjahr 2015 gelangen nur zwei Liga-Tore, im System des damaligen Trainers Adi Hütter kam er nicht wie gewünscht zur Geltung. Letztlich entwickelte sich eine lange "Fernbeziehung". Schon im Sommer 2015 wurde der Wiener zum FC Brentford verliehen, Leihen zu Ferencvaros und Grasshoppers folgten, ehe man sich im Sommer 2018 endgültig trennte.

#8 MARCEL SABITZER

#8 MARCEL SABITZER
Foto: © GEPA

Saison: 2014/15

Abgebender Verein: SK Rapid Wien (via RB Leipzig)

kolportierte Ablöse: Leihe (RBL-Ablöse an Rapid 2 Millionen Euro)

Zugegeben, hier schummeln wir ein wenig. Denn formal kam Sabitzer leihweise von RB Leipzig zu Salzburg, nachdem die deutsche Red-Bull-Filiale den Steirer von Rapid Wien erworben hat. Praktisch wechselte der angehende Allrounder jedoch innerhalb der heimischen Liga von Hütteldorf nach Salzburg. "Sabitzer war bei Rapid Leistungsträger und bringt eine gute Mischung aus Technik, Dynamik und Aggressivität mit. Er kann sich bei uns positiv entwickeln", betonte Rangnick und meinte mit "uns" damals noch Salzburg.

Positive Entwicklung ist eine dezente Untertreibung für die Saison, die Sabitzer in der Mozartstadt unter Adi Hütter hingelegt hat. 19 Tore und 16 Assists in der Bundesliga sprechen für sich. Die Begeisterung, eine Spielzeit später in Leipzig – dann schon unter Trainer Rangnick – 2. Liga spielen zu müssen, hielt sich in Grenzen, hat der weiteren positiven Entwicklung jedoch keinen Abbruch getan. Sabitzer entwickelte sich zum Leipzig-Kapitän und schaffte den Sprung zum FC Bayern München, bei dem er sich inzwischen zu bewähren beginnt.

#9 ROBERT ZULJ

#9 ROBERT ZULJ
Foto: © GEPA

Saison: 2013/14

Abgebender Verein: SV Ried

kolportierte Ablöse: 400.000 Euro

Wie Marco Djuricin war auch diese Personalie in Salzburg nach einem halben Jahr wieder zu den Akten gelegt  - mit dem Unterschied, dass man Zulj um 500.000 Euro an Greuther Fürth verkauft hat (Gewinn 100.000 Euro), anstatt ihn zu verleihen. "Mit Robert Zulj konnten wir einen jungen österreichischen Spieler verpflichten, der vor allem in den letzten eineinhalb Jahren auf sich aufmerksam gemacht hat", meinte Rangnick noch bei der Verkündung des Transfers.

Zulj freute sich, "von einem guten zu einem ausgezeichneten Bundesliga-Team" zu wechseln. Nur zur Einordnung: Amtierender Meister war zum Zeitpunkt des Deals Austria Wien. Für die SV Ried hatte der nunmehrige LASK-Kicker im Herbst neun Tore erzielt. Im Mane-Kampl-Soriano-Salzburg von Coach Roger Schmidt bekam Zulj anfangs durchaus Einsatzzeit, die jedoch schrittweise abnahm. Letztlich brachte er es in der Liga auf ein Tor und drei Assists für RBS.

#10 DIBON, ILSANKER, KLEIN

#10 DIBON, ILSANKER, KLEIN
Foto: © GEPA

Saison: 2012/13

Abgebender Verein: Admira (Christopher Dibon), SV Mattersburg (Stefan Ilsanker), Florian Klein (Austria Wien)

kolportierte Ablöse: jeweils ablösefrei

Mit Beginn der Ära Rangnick im Sommer 2012 wurden – aus damaliger Sicht - ziemliche Nobodys wie Sadio Mane, Kevin Kampl und Valon Berisha in Salzburg vorstellig. Gleichzeitig holte man mit Christopher Dibon, Stefan Ilsanker und Florian Klein gleich drei bekannte Namen aus der heimischen Bundesliga – und das jeweils ablösefrei.

Für "Ilse" war es einerseits die Rückkehr in die Heimat, nachdem er sich in Mattersburg in der Bundesliga etabliert hatte, und sollte andererseits das Sprungbrett zu einer Nationalteam- und Auslands-Karriere (Leipzig, Frankfurt, aktuell Genua) sein. Klein war generell ein sehr vertragstreuer Spieler, für den in seiner Laufbahn nie eine Ablöse fällig wurde – er wechselte ablösefrei vom LASK zu Austria, verließ die Wiener ablösefrei nach Salzburg, von dort ging es 2014 ablösefrei zum VfB Stuttgart, der ihn 2017 ablösefrei zurück zur Austria ziehen ließ. Dibon wiederum konnte sich in Salzburg nicht wirklich etablieren, er kam lediglich auf sieben Pflichtspiele. Nach nur einem Jahr ging es erst leihweise, 2014 dann fix zu Rapid, wo der Innenverteidiger nach wie vor unter Vertrag steht.

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