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Austria Akademie: Viel Masse, aber auch Klasse?

Die Wiener Austria produziert jede Menge Bundesliga-Stammspieler. Das ÖFB-Team erreichen diese aber nicht. Und Geld bringen sie auch (noch) keines ein.

Austria Akademie: Viel Masse, aber auch Klasse? Foto: © GEPA

Es gab Zeiten, da war die Jugendarbeit der Wiener Austria das Maß der österreichischen Dinge.

Vor allem die Frank-Stronach-Akademie in Hollabrunn war von ihrer Gründung im Jahr 2000 bis zu ihrem Ende 2009 State of the Art. David Alaba, Aleksandar Dragovic, Markus Suttner, Alexander Grünwald, Michael Madl und viele mehr waren die erfolgreichen Produkte der violetten Ausbildungsstätte.

Just zu jener Zeit warfen die jeweiligen Sportchefs mit Stronachs Millionen aber um sich und investierten viel lieber in mehr oder weniger prominente Legionäre als ihre Geduld in heimische Talente.

Längst werden in Wien-Favoriten finanziell aber wesentlich kleinere Brötchen gebacken und die seit 2009 einen Steinwurf von der Generali Arena entfernte Akademie als unverzichtbarer Personal-Zulieferer für die Profi-Abteilung gesehen. Aufgebaut hat diese Akademie, ebenso wie jene in Hollabrunn, Ralf Muhr. Er will jetzt beim LASK den Talente-Turnaround schaffen >>>


Wie ist der Output einer Akademie zu bemessen? Wir haben uns angesehen, wer von der Saison 2013/14 an, also in den letzten zehn Jahren, in den jeweiligen U18-Kadern gestanden ist. In die Tabelle aufgenommen wurden all jene Spieler, die danach zumindest ein Bundesliga-Spiel absolviert haben.

Diese Output-Analyse ist ein Teil unseres "Talente-Fokus", in dem wir die Chancen der in Österreichs Akademien ausgebildeten Talente beleuchten.

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Doch der Wettbewerb um die größten Talente des Landes ist zunehmend intensiv geworden, im Buhlen um vielversprechende Youngster haben die Veilchen immer wieder mal das Nachsehen.

Nichtsdestoweniger sorgen die violetten Talente oftmals für Ausrufezeichen, nicht zuletzt mit regelmäßigen Triumphen beim international topbesetzten Hallenturnier in Göttingen. Doch nicht nur da. 2013/14 stießen die Jungveilchen in der UEFA Youth League bis ins Achtelfinale vor.

Austrias Output

Name Jahrgang Buli-Spiele Gesamt Buli-Spiele FAK A-Team
Ivan Ljubic 1996 151/13
Patrick Pentz 1997 129/0 129/0 4/0 (AUT)
Manprit Sarkaria 1996 122/32 63/11
Dominik Fitz 1999 103/21 103/21
Dominik Prokop 1997 97/11 86/7
Vesel Demaku 2000 86/1 70/1
Aleksandar Jukic 2000 82/10 82/10
Marko Kvasina 1996 80/11 36/3
Alexandar Borkovic 1999 67/2 38/1
Tino Casali 1995 67/0
Matthias Braunöder 2002 61/3 61/3
David Cancola 1996 40/3 1/0
Can Keles 2001 38/6 38/6
Denis Tomic 1998 34/1
Muharem Huskovic 2003 23/3 23/3
Benjamin Ozegovic 1999 22/0
Nikola Zivotic 1996 21/2
Romeo Vucic 2003 18/1 18/1
Matteo Meisl 2000 18/0 18/0
Marcel Holzer 1998 14/0
Valentin Grubeck 1995 14/2
Leonardo Ivkic 2003 12/0 12/0
Petar Gluhakovic 1996 11/0 11/0
Lukas Prokop 1999 8/0
Ziad El Sheiwi 2004 7/0 7/0
Dario Kreiker 2003 6/0 6/0
Niels Hahn 2001 6/0 6/0
Arnel Jakupovic 1998 6/0
Florian Wustinger 2003 5/0 5/0
Stefan Radulovic 2002 3/0
Marko Dijakovic 2002 2/0
Mirko Kos 1997 2/0 2/0
Esad Bejic 2001 1/0 1/0
Christoph Kobald 1997 1/0
Michael Endlicher 1996 1/0 1/0

Nachhaltig profitieren konnte die Austria von diesem talentierten Jahrgang aber nicht. Sascha Horvath und Peter Michorl – sie scheinen beide nicht in der Tabelle auf, weil sie im Bewertungszeitraum nicht mehr in der U18, sondern schon bei den Amateuren kickten – sowie Ivan Ljubic haben anderswo den Durchbruch geschafft.

Doch es gab auch Spieler, die regelmäßig im violetten Trikot aufgelaufen sind – Dominik Prokop und Marko Kvasina etwa. Auch Manprit Sarkaria war Teil dieser Generation, hat sich aufgrund der finanziell unsicheren Situation im Frühjahr 2021 aber zu einem Wechsel nach Graz entschieden, wo er zu einem der besten Bundesliga-Spieler wurde. Das tut den Verantwortlichen in Wien-Favoriten heute noch weh.

Die Einnahmen fehlen

Insgesamt lässt sich – bis auf wenige Ausnahmen – aber behaupten: Wer es als violetter Akademie-Absolvent zu einem mehr oder weniger gestandenen Bundesliga-Kicker geschafft hat, dem ist das dann auch tatsächlich bei der Austria gelungen.

Der Wermutstropfen: Zu Geld gemacht hat die Austria dann kaum eines dieser Talente. Benedikt Pichler und Patrick Wimmer haben im Sommer 2021 zwar Einnahmen gebracht, kamen aber erst später zu den Violetten, dockten bei den Amateuren an. Bleibt etwas mehr als eine halbe Million Euro für Alexandar Borkovic. Und aus. Da war der SK Rapid zuletzt besser >>>

Doch das soll sich in den kommenden Transferzeiten ändern. Mit Can Keles wurde unlängst ein Eigengewächs mit Kaufoption an Karagümrük verliehen, Matthias Braunöder, Aleksandar Jukic, Dominik Fitz und Muharem Huskovic gelten als heiße Wechselkandidaten in den kommenden zwölf Monaten.

Es soll besser werden

Abgesehen von Jukic haben alle genannten Kicker Verträge über den Sommer 2024 hinaus. Die Chance steht also gut, dass sich ablösefreie Abgänge von ausgezeichnete Eigenbauspielern wie Sarkaria und Patrick Pentz nicht wiederholen.

Die Personalie Pentz bringt uns auch schon zum letzten Kritikpunkt: Der Goalie ist der einzige Akademie-Absolvent der Austria in den vergangenen Jahren, der es zum Nationalspieler gebracht hat. Wenngleich Sarkaria zuletzt schon im Kader stand. Hier wurden die aktuellen ÖFB-Teamspieler ausgebildet >>>

Kurzum, der Output der vergangenen Jahre kann sich quantitativ sehen lassen und ist qualitativ auch schwer in Ordnung. Die großen Stars wurden aber anderswo gemacht.

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