Die Torhymne "La Bamba" von "Los Lobos" wird in der Lavanttal Arena so schnell nicht mehr zu hören sein.
Mohamed Bamba steht kurz vor einem Wechsel vom Wolfsberger AC in die französische Ligue 1 zum FC Lorient. Laut "Sky" kassiert der WAC eine stolze Ablösesumme von rund 2,5 Millionen Euro. "Krone"-Informationen zufolge winken den Lavanttalern sogar über vier Millionen Euro.
Der "BaBaBo"-Express, wie das Offensiv-Trio bestehend aus Bamba, Thierno Ballo und Augustine Boakye genannt wurde, verliert ein Mitglied.
Steiler Aufstieg
19 Tore und 14 Assists haben die Drei im Herbst verantwortet. Bamba war mit acht Toren und vier Vorlagen bester Torschütze und Topscorer der Kärntner. Jetzt soll er in der Ligue 1 durchstarten.
Nicht schlecht für einen, der vor etwas mehr als einem halben Jahr noch bei Hapoel Rishon leZion in der zweiten israelischen Liga aufgelaufen ist.
Für WAC-Coach Manfred Schmid war es Liebe auf den ersten Blick. "Als ich Mo auf Video gesehen habe, war sofort klar: Den muss ich haben", sagte er der "Kleinen". Eine Halbsaison später ist der 22-jährige Ivorer schon wieder weg und die Kasse des WAC wieder gut gefüllt.
Alles fing mit Weissman an
Bamba ist bereits der dritte Stürmer, den der WAC aus Israel geholt hat, um ihn wenig später gewinnbringend zu verkaufen. Begonnen hat alles mit Shon Weissman.
Im Sommer 2019 kam er ablösefrei von Maccabi Haifa, zerschoss mit 30 Toren in 31 Spielen die Liga und wurde für 4 Millionen Euro an Real Valladolid in die spanische LaLiga verkauft.
Es sind genau diese Fälle, die einmal aufgehen müssen, um daraus ein Business zu machen. Wenn es ein, zwei Mal funktioniert, erkennen potenzielle Neuzugänge das Sprungbrett und lassen sich leichter überzeugen.
"Das richtige Sprungbrett"
Tai Baribo etwa. Er kam im Sommer 2021 von Maccabi Petah Tikva zu den "Wölfen". Elf Tore in der ersten, 17 in der zweiten Bundesliga-Saison, und schon legte Philadelphia 1,4 Millionen Euro auf den Tisch.
Klub-Boss Dietmar Riegler in der "Kleinen": "In den vergangenen Jahren haben wir uns keinen schlechten Ruf erarbeitet. Für viele Spieler ist der WAC das richtige Sprungbrett. Am Beispiel von Baribo: Für ihn wäre der Sprung von der israelischen Liga in die Major League Soccer zu groß gewesen. Mit dem Zwischenschritt in Wolfsberg hat es geklappt."
"Was man auch nicht vergessen darf: Aus Österreich gelangt man schneller in den Europacup. Da tun sich deutsche Bundesliga-Vereine, die alle weit über den WAC zu stellen sind, schwerer", so der WAC-Präsident.
Nicht nur Stürmer
Es gibt noch einen Stürmer-Erfolgsfall: Maurice Malone hat sich 2022/23 als Leihspieler in Wolfsberg empfohlen und konnte daraufhin vom FC Augsburg für zwei Millionen Euro an den FC Basel verkauft werden.
Doch damit nicht genug, mit Luka Lochoshvili, der im Sommer 2022 für 1,6 Millionen Euro in die Serie A an Cremonese verkauft wurde, hat es zuletzt noch ein Kicker von den Kärntnern in eine Top-Liga geschafft.
Bei derartigen Gewinn-Margen sind dann auch Flops wie Dario Vizinger und Nikolaos Vergos verkraftbar.
