news

Wie Entrup und Lang für die neue Hartberger Idee stehen

Markus Schopp bastelt an einem neuen Bild, dass der TSV Hartberg abgeben soll. Für Ex-Rapidler Entrup und Sturm-Leihgabe Lang ergibt dies eine große Chance.

Wie Entrup und Lang für die neue Hartberger Idee stehen Foto: © GEPA

Mit Dario Tadic ist ein weiterer Schlüsselspieler jener Generation, die den TSV Hartberg von der Regionalliga in die Bundesliga führte, Geschichte.

Maximilian Entrup steht sinnbildlich dafür, dass bei den Oststeirern nach fünf Jahren im Oberhaus nun endgültig eine neue Generation das Ruder übernimmt - wenige Ausnahmen wie Jürgen Heil und Thomas Rotter bestätigen die Regel.

"Es war eine ganz besondere Generation, weil sie wirklich Unglaubliches geleistet hat, aber es ist an der Zeit, die nächsten Schritte zu gehen", betont Trainer Markus Schopp.

Mit sieben Toren war Dario Tadic vergangene Saison gleichauf mit Donis Avdijaj immer noch bester Liga-Torschütze Hartbergs, als unumstrittenen Stammspieler konnte man ihn jedoch nicht mehr bezeichnen.

Entrups letzte Bundesliga-Chance

Entrup wiederum hat noch einen längeren Weg vor sich, bis er einen ähnlichen Bundesliga-Lebenslauf wie Tadic (200 Spiele, 60 Tore) vorweisen kann. Doch auch dem ging der Knopf einst erst mit Mitte 20 so richtig in Hartberg auf.

"Es passt ins Spielerprofil des TSV Hartberg, Spieler zu finden, die es noch nicht ganz geschafft haben, die in ihrer Karriere hängen geblieben oder falsch abgebogen sind. Max hat mir schon in den Erstgesprächen das Gefühl gegeben, dass er es wirklich wissen möchte", betont Schopp im Gespräch mit LAOLA1.

Entrup wagt einen neuen Bundesliga-Anlauf
Foto: © GEPA

Nach den ersten Trainings-Wochen habe sich dieser Eindruck voll bestätigt: "Mit solchen Spielern habe ich eine Freude, weil sie einfach ihre letzte Chance noch mal ergreifen möchten."

Letzte Chance trifft es beim bald 26-Jährigen ganz gut. Schopp kennt den Stürmer bereits aus seiner Zeit als Co-Trainer beim SKN St. Pölten, wohin Entrup einst vom SK Rapid Wien verliehen war.

Es allen beweisen

"Wir alle kennen die Geschichte von Max. Es war alles andere als leicht für einen jungen Burschen, mit solchen Situationen umzugehen", spielt Schopp auf die Troubles mit Teilen der Rapid-Anhängerschaft an, die ihm nicht verziehen, dass er in der Jugend bei einem Austria-Fanklub aktiv war.

Nach einem Zwischenstopp beim SV Lafnitz verbrachte der Angreifer vier Saisonen in der Regionalliga Ost bei Traiskirchen und zuletzt beim FC Marchfeld, bei dem seine Karriere mit 31 Toren in 37 Spielen wieder so richtig Fahrt aufgenommen hat.

Schopp: "Für ihn war es wichtig, in diesem Umfeld der Regionalliga Ost wieder zu sich zu finden. Ich habe ihn schon in den letzten Jahren verfolgt, aber jetzt hat es gut gepasst, weil wir der Meinung sind, dass er wirklich bereit ist für diesen Schritt. Er legt jeden Tag die Leidenschaft an den Tag, es noch einmal allen beweisen zu wollen. Dabei möchten wir ihn so gut wie möglich unterstützen, deswegen passt er so gut in die Hartberger Idee."

Dass gleichzeitig Hartberg nach einem Vollstrecker gefahndet hat, ist kein Geheimnis: "Jeder, der uns im Frühjahr gesehen hat, hat gemerkt, dass wir sehr viel bis in die letzte Zone investiert haben. Was wir dort gemacht haben, war leider Gottes oft zu wenig. Max gibt uns vorne einfach etwas, das wir in dieser Form in der letzten Saison nicht hatten."

Lang will sich für den SK Sturm empfehlen
Foto: © GEPA

Lang ein "super spannender Spieler"

Entrup ist nicht der einzige Neuzugang, der die Hartberger Offensive beleben soll. Dies trifft auch auf Christoph Lang zu, der leihweise vom SK Sturm Graz geholt wurde.

"Ein super spannender Spieler, der ebenfalls kerzengerade genau in die Idee passt, wie wir uns entwickeln wollen", setzt Schopp bei Nennung von Langs Namen sofort ein breites Grinsen auf.

Im Frühjahr hat der 21-Jährige bei seiner Leihe zur SV Ried entsprochen. "Jetzt muss er und will er den nächsten Schritt gehen", erläutert Schopp, "es ist wie bei Max vielleicht mit ein bisschen Risiko verbunden, aber aus meiner Erfahrung kann man aus solchen Jungs noch mal mehr rausquetschen. Das bringt uns weiter, dafür leben und brennen wir jeden Tag."

Entrup und Lang stehen stellvertretend für eine Handvoll an entwicklungsfähigen Neuzugängen.

Wie geht es mit dem TSV Hartberg weiter?

Letztlich stand der Verein an einer Kreuzung.

"Die letzten beiden Jahre waren sehr schwierig. Am Ende des Tages kann man auch von Glück sprechen, dass die Liga gehalten wurde. Es war an der Zeit, eine Analyse zu machen: Wie geht es mit dem TSV Hartberg weiter? Wie versuchen wir unsere Ziele in der Bundesliga zu erreichen? Irgendwann kommt man zum Schluss, dass man das eine oder andere verändern muss", verdeutlicht Schopp, der als Sportdirektor nun auch die sportliche Gesamtverantwortung bei den Oststeirern trägt.

Dem früheren ÖFB-Teamspieler geht es vor allem darum, dem Verein wieder ein Profil zu verpassen: "Wir brauchen ein Bild, das wir nach außen abgeben, das uns als TSV Hartberg kennzeichnet. Das geht einerseits über die Art und Weise des Spiels, andererseits über die Spieler, die Hartberg in Zukunft verpflichtet."

"Mit dieser Vision kann man natürlich auch die Jungs begeistern. Der eine oder andere hat erkannt, dass das Projekt TSV Hartberg in naher Zukunft sehr spannend sein kann."

Markus Schopp

Schopp ist bis 2026 gebunden. Am Projekt des neuen Stadions wird weiter gebastelt. Die aktuelle Kaderverjüngung zeigt, dass sich der Klub in einer entscheidenden Phase seiner Bundesliga-Geschichte befindet.

Eine Vision, die auch die Jungs begeistert

Für den Coach war es schon bei seiner Rückkehr im Winter entscheidend, das Projekt ein wenig größer zu denken:

"Für mich war wichtig, die Bereitschaft zu erkennen, dass der Verein weiter wachsen möchte. Da geht es einerseits um das Stadion-Projekt, andererseits um die Möglichkeit, sich in dieser Region so zu etablieren, dass man nachhaltig etwas entwickeln kann."

Alle Personen, mit denen er gesprochen hat, hätten ihm zu verstehen gegeben, dass dies funktionieren kann.

"Mit dieser Vision kann man natürlich auch die Jungs begeistern. Der eine oder andere hat erkannt, dass das Projekt TSV Hartberg in naher Zukunft sehr spannend sein kann", so Schopp.

Die Rekord-Verkäufe der 12 Bundesliga-Klubs


Kommentare