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Grabherr zwischen Schulbank und Schleudersitz

Vor Spiel gegen Hartberg drückt der Altach-Trainer noch die Schulbank.

Grabherr zwischen Schulbank und Schleudersitz Foto: © GEPA

Nach der vierten Niederlage in Folge wackelt der Trainersessel von Werner Grabherr ganz gehörig.

Beim 1:2 in St. Pölten hinterlässt der SCR Altach einen ratlosen Eindruck, agiert ohne Selbstvertrauen und Emotionen. Trainer Werner Grabher gesteht im LAOLA1-Interview, "dass der Druck auf die Mannschaft zum ersten Mal richtig sichtbar war."

Völlig verunsichert war für die Vorarlberger beim Überraschungsteam SKN nichts zu holen. Jetzt müssen am Sonntag gegen Aufsteiger TSV Hartberg drei Punkte her. Wett-Quoten

Das Spiel gegen die Steirer ist vielleicht die letzte Partie für Grabherr als Chefcoach des SCR Altach. Die Erinnerungen an das erste Saison-Duell in Hartberg sind schlecht.

Altach vergab späte Führung in Hartberg

Grbic (82.) schießt die Vorarlberger spät in Führung, doch Ljubic (86.) und Siegl (93.) drehen mit ihren Toren die Partie am 15. September zugunsten der Steirer. Hartberg startet anschließend einen Höhenflug, Altach torkelt seither durch die Punktejagd, hat nach 17 Runden nur zwei Siege aufzuweisen.

Werner Grabherr sieht die Situation dennoch gelassen. Der 33-Jährige reagiert auf die mögliche Ablöse nach dem Herbstfinale sogar mit Humor.

Von LAOLA1 damit konfrontiert, warum am Freitagmittag mit Hannes Aigner und Philipp Netzer zwei verletzte Stammkräfte mit ihm bei der Pressekonferenz sitzen, antwortet der Vorarlberger: "Für das letzte Pressegespräch des Jahres habe ich mir zwei Bodyguards zurechtgelegt. Da möchte ich mich nämlich sehr sicher fühlen."

Nach der Pleite in St. Pölten weilte Werner Grabherr bis Mittwoch in Lindabrunn bei der Trainerausbildung (UEFA-Pro-Diplom). Seine Klassenkollegen (im Bild von rechts: Gernot Plassnegger, Gerhard Fellner und Thomas Grumser) versuchten Grabherr (li.) Mut zuzusprechen.

LAOLA1: Während sich die Mannschaft in Altach auf das Duell gegen Hartberg vorbereitete, waren Sie bei der Trainerausbildung: Wie schaffen Sie den Spagat?

Werner Grabherr: Ich bin am Mittwochabend mit dem Flieger nach Altach zurückgekehrt. Ich habe ein tolles Trainer-Team, das mein vollstes Vertrauen hat und am Beginn der Woche alle Aufgaben mit der Mannschaft erledigt hat. Außerdem kommt mir entgegen, dass wir erst am Sonntag spielen.

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LAOLA1: Wie gelingt es, mit den Gedanken bei der Ausbildung zu sein, wenn die schwierige Situation mit Altach die volle Aufmerksamkeit erfordert?

Grabherr: Natürlich versuche ich, meinen Kopf auf den jeweiligen Aufgabenbereich zu legen. Trotzdem bin ich mit den Gedanken komplett in Altach. Da geht es um die Trainingsplanung und alles, was dazugehört. Dazu kommt, den nächsten Gegner genau zu analysieren. Hartberg genau unter die Lupe zu nehmen, nichts zu übersehen. So gesehen war es ein Vorteil, dass das letzte Modul der Ausbildung sich mit der Gegner-Analyse beschäftigte, und in den letzten Tagen die Medienarbeit im Mittelpunkt des Unterrichts stand. Das sind sicher zwei Module, bei denen ich auch mit den Gedanken einmal ein bisschen abschweifen durfte.

LAOLA1: Bei der Niederlage in St. Pölten wirkten alle Altacher - Sie miteingeschlossen - ziemlich ratlos, wie soll die Mannschaft für das Hartberg-Spiel wieder aufgerichtet werden?

Grabherr: Das stimmt. Für mich war in St. Pölten sehr augenscheinlich, dass der Druck auf die Mannschaft zum ersten Mal richtig sichtbar wurde. Das nehme ich am Ende auch auf meine Kappe, da es mir während der Runde nicht gelungen ist, diesen Druck von der Mannschaft wegzuhalten. Dass diese Themen irgendwann einmal kommen werden, war klar, das hat einfach mit den Ergebnissen zu tun und deshalb gilt es für uns jetzt, das dieses Mal besser zu machen und die Mannschaft davon zu befreien, damit sie am Sonntag so auftritt, wie sie das kann. Und da mache ich mir keine Gedanken, dass wir nicht ein positives Ergebnis einfahren.

LAOLA1: In der Ausbildung war das letzte Modul der Medienarbeit gewidmet, wie gehen Sie da damit um, wenn genau in dieser Zeit jeden Tag neue Namen auftauchen, die angeblich Ihnen als Altach-Coach nachfolgen sollen?

Grabherr: Natürlich spricht man darüber. Es sind dann auch das eine oder andere Interview oder diverse Geschichten dazu herangezogen worden. Trotzdem ist es eine ganz normale Entwicklung in diesem Geschäft, dass dann auch über mögliche Nachfolger gesprochen wird. Das habe ich in den letzten sieben Jahren in Altach auch öfters miterlebt, deshalb macht es mich jetzt auch nicht unruhig oder nervös. Wir fokussieren uns auf den Sonntag, auf unsere Mannschaft und das Spiel gegen Hartberg. Wir wollen in den 90 Minuten so auftreten, wie wir das können. Alles andere ist dann eh nicht in meinem Aufgabenbereich, deshalb lohnt es sich auch nicht, damit zu viel Zeit zu verschwenden.

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