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M. Kraetschmer - sein neues Leben, sein Rückblick

Wie er sein Ende bei der Austria erlebte und was er heute tut:

M. Kraetschmer - sein neues Leben, sein Rückblick

Es ist ruhig geworden um Markus Kraetschmer. Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen, seit der Wiener nicht mehr für die Austria tätig ist.

Inzwischen hat sich der 50-Jährige selbstständig gemacht und beschäftigt sich in seiner Funktion als Sport-Consulter und Unternehmensberater mit diversen Sportarten - angefangen bei American Football über Volleyball bis Basketball.

LAOLA1 hat der Wiener sein erstes großes Interview seit dem Ende beim FAK gegeben. "Ich stehe zu meinen Fehlern", sagt er.

Kraetschmer spricht über die großen Probleme der Veilchen am Ende seiner fast 24 Jahre andauernden Ära, die Anfeindungen der Fans und sein neues Leben.

(Interview startet unter den Videos)

LAOLA1: Sie haben sich im vergangenen Jahr aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, agieren mehr im Hintergrund. War das ein bewusster Schritt?

Markus Kraetschmer: Ich hatte viele Interview-Anfragen. Ich habe aber bei meinem Ausscheiden eine Vereinbarung getroffen. Es war ein schwieriges Jahr für die Austria. Ich habe mich extrem über Platz drei gefreut, da muss man den Hut ziehen. Auch die wirtschaftliche Lösung mit Jürgen Werner und der Investment-Gruppe ist eine Basis, damit sich der Verein wieder in eine positive Richtung entwickeln kann. Da braucht es keine gescheiten Zurufe von außen. Ich habe das selbst immer als störend empfunden. Es gab den einen oder anderen Anruf, wo ich um Rat gefragt wurde, aber das wurde auf Vier-Augen-Ebene erledigt.

LAOLA1: Vermissen Sie etwas?

Kraetschmer: Der Fußball hat mich über viele Jahre geprägt. Ich war schon Austria-Fan, bevor ich zum Verein gekommen bin. Wenn ich aus dem Büro rausmarschiere, gebe ich ja nicht die Sympathie für den Klub ab. Das Thema Europacup oder das Gestalten gewisser Dinge in der Liga und beim ÖFB haben mir immer Spaß gemacht. Aber das Kapitel ist abgeschlossen. Wenngleich ich im Rahmen meiner Tätigkeit noch im Fußball zu tun habe, aber auf anderer Ebene, in zweiter Reihe. Ich habe mich nie selbst ins Rampenlicht gestellt, mich nie an der Anzahl meiner Medien-Auftritte gemessen.

LAOLA1: Gehen Sie noch zu Austria-Spielen ins Stadion?

Kraetschmer: Ich wollte mich im ersten Jahr bewusst zurückziehen, war bei keinem Spiel der Austria. Beide Seiten müssen einfach Abstand gewinnen. Da sind viele Emotionen dabei. Es ist kein Geheimnis, dass gewisse Leute froh waren, dass ich nicht mehr bei der Austria war. Andere haben das bedauert. Ich blicke nicht im Groll zurück. Es kann sein, dass ich mir wieder Spiele im Stadion ansehe.

LAOLA1: Rund um die Generali Arena kleben noch Pickerl, auf denen Sie als "Seelenverkäufer" bezeichnet werden. Sie sind bei den Vikings-Heimspielen regelmäßig im Stadion. Wie geht es Ihnen damit, wenn Sie da vorbeigehen?

Kraetschmer: Mittlerweile stehe ich drüber. Weh getan hat die Aktion im Frühjahr 2021 mit der aufgehängten Puppe am Verteilerkreis. Der Fußball ist emotional und einige Entscheidungen haben nicht allen Fans gefallen. Wir haben sehr klare Linien zu Gewalt, Politik und Pyrotechnik im Stadion gezogen, uns zu den rechten Fans klar positioniert. Das polarisiert. Ich kann damit umgehen, weil ich abgeschlossen habe. Es ging gegen mich als Person, aber ich bin ja quasi für eine Philosophie gestanden. Das ist der Preis, wenn du in einer exponierten Position stehst. Auch aus dem Grund war der harte Cut im Sommer richtig. Es gab ja Überlegungen, dass ich vielleicht doch noch im Hintergrund in beratender Funktion bleibe.

LAOLA1: Sie haben im Dezember 2021 Ihren 50. Geburtstag gefeiert. Haben Sie das zum Anlass genommen, um zu reflektieren, was bisher passiert ist?

Kraetschmer: Ich bin nach sehr prägenden 24 Jahren aus einem Klub ausgeschieden. Ich habe schon den Sommer genutzt, um zu reflektieren. Was hätte man anders machen können? Was würde man genauso wieder machen? Das ist wichtig für die neue Tätigkeit, aber auch, um sich in den Spiegel schauen zu können. Ich habe mir auch für diesen Sommer nach einem Jahr als Unternehmensberater vorgenommen, zu reflektieren. Man neigt dazu, sich alles anzuschauen, viele Dinge anzunehmen. Ich muss stärker den Fokus legen.

"Ich verstehe bis heute nicht so ganz, dass ich für viele Dinge im Sport verantwortlich gemacht wurde, die so nicht stattgefunden haben"

LAOLA1: War das ein Fehler, den Sie schon einmal gemacht haben? Haben Sie mit Ihrem Hintern auf zu vielen Kirtägen getanzt? Es gab eine Zeit, da waren Sie Austria-Vorstand, im Bundesliga-Vorstand, im ÖFB-Präsidium und auch bei der ECA. In diese Phase ist auch der Stadionneubau gefallen. War das ein Learning?

Kraetschmer: Sicher! Ich hätte besser die eine oder andere Aufgabe intensiver delegiert oder gar nicht erst angetreten. Der Tag hat nur 24 Stunden und du brauchst eine gesundheitliche Basis. Mir haben einige Leute, die mich am Ende meiner Zeit bei der Austria und dann Monate danach gesehen haben, gesagt, dass ich viel erholter und ruhiger wirke. Das haben auch medizinische Werte gezeigt. Eines der Learnings ist, auch zu reizvollen Dingen einfach Nein zu sagen.

LAOLA1: Nein zu sagen und zu delegieren sind zwei der schwierigsten Dinge.

Kraetschmer: Richtig! Als Unternehmer lese ich viel und eines der Klassiker der Fachliteratur ist es, zu delegieren, Teams aufzubauen und Strukturen zu schaffen. Auch die extreme Volatilität des Marktes ist ein großes Thema.

LAOLA1: Inwiefern?

Kraetschmer: Ein Beispiel: Als die Vikings sich entschlossen haben, der ELF beizutreten. Damals war der Pandemie-Peak überstanden, aber da war keine Rede vom Ukraine-Krieg, von der höchsten Inflation seit Jahrzehnten, der Lieferketten-Thematik,… Das trifft alle Unternehmen. Aber die sollen Sponsoring oder Investment im Sport machen. Sogenannte Einhorn-Firmen müssen plötzlich massenweise Leute entlassen. Es ist extrem schnelllebig. Andererseits hat der Sport eine extreme sozialpolitische Bedeutung.

LAOLA1: Sie haben vorhin beim Thema Reflexion gesagt: "Was hätte man anders machen können?" Was wäre das denn?

Kraetschmer: Von Beginn weg zu gewissen Dingen Nein zu sagen. Auch das Thema Allein-Vorstand ist bei der Austria nicht ideal. Zu Beginn hatten wir mit Thommy Parits ja die Zweier-Konstellation, kurz war sie mit Peter Stöger wieder da. Das Thema Sport und Wirtschaft muss getrennt werden. Ich verstehe bis heute nicht so ganz, dass ich für viele Dinge im Sport verantwortlich gemacht wurde, die so nicht stattgefunden haben. Es hat ja einen Sportdirektor und einen Trainer gegeben. Und gerade in der Phase zum Schluss, als es darum ging, mit welchem Partner man zusammenarbeitet, habe ich mich vielleicht zu viel darauf verlassen, dass wir das wieder in die Spur bekommen und sich die Themen beruhigen. Man muss viel stärker auf aufkommende Gerüchte, die teilweise bizarr waren, reagieren. Interne und externe Kommunikation sind ganz wichtig.

LAOLA1: Also nicht das klassische "Wir melden uns, wenn die Tinte trocken ist", sondern auch Wasserstandsmeldungen davor?

Kraetschmer: Man muss bei Transfers teilweise ganz anders agieren. Nur zu sagen, dass die Tinte trocken ist und der Spieler Vertrag bis zum Jahr X hat, ist heute zu wenig. Dieses Show-Geschäft des Rundherum ist extrem wichtig. Wen das nicht interessiert, der wird irgendwann aus dem Spiel ausscheiden. Trotzdem ist es wichtig, gewisse Wertvorstellungen nicht zu verlassen. Aber das ist nicht leicht.

LAOLA1: Thema Gazprom.

Kraetschmer: Als wir das unterschrieben haben, war das ein wichtiger Deal, sensationell. Noch vor einem Jahr hätte man die Entwicklung für unmöglich gehalten. Jetzt heißt es: Du darfst nicht die Gelder aus Katar und Saudi-Arabien nehmen. Mit dieser schwierigen Thematik müssen sich die Klubs auseinandersetzen. Das macht es nicht leichter.

LAOLA1: Sie haben in Ihrer Zeit als Austria-Vorstand viele Neuerungen eingeführt, wo die Austria wirtschaftlich und strukturell oft "ahead of the curve" war. AG-Ausgliederung, das S.T.A.R.-Projekt, die damals noch erlaubte Third-Party-Ownership, und so weiter. Wann war der Zeitpunkt, an dem sich das verändert hat? Und warum?

Kraetschmer: Ich habe nie versucht, das Rad neu zu erfinden, sondern von den international Besten zu lernen. Das Problem war, dass der sportliche Erfolg zu volatil war. Wir haben nicht jedes Jahr mit einer Europacup-Gruppenphase geplant, das wäre hanebüchen gewesen. Wir haben uns sportlich nicht auf einen gewissen Level bewegt, das hatte auch Auswirkungen auf den Transfermarkt. Es hat zwei Entwicklungen gegeben…

LAOLA1: Welche?

Kraetschmer: Red Bull ist seit 2005 im Markt tätig, hatte viele Jahre Probleme und ab Rangnick/Schmidt 2012 den Turnaround geschafft. Viele andere Klubs wären bis zu diesem Zeitpunkt schon dreimal kaputt gewesen. Die Salzburger Dominanz hat die anderen zurückgedrängt.

LAOLA1: Und was noch?

Kraetschmer: Die Austria ist unter Thorsten Fink Dritter und Zweiter geworden, ist in Europacup-Gruppenphasen gekommen. Dann kam der Stadionumbau, der Umzug ins Happel-Stadion, das Trainingsgelände in Steinbrunn – das Core-Business, also die erste Mannschaft, hat gelitten. Dann kam die große Euphorie mit dem Stadion, aber es hat einfach nicht so funktioniert. Wir haben die eigenen Standards nicht erfüllt. Dann kamen die Pandemie und der Zusammenbruch des Transfermarktes. Das war ein tödlicher Mix gepaart mit Verzögerungen rund um den Viola Park, der für die Stadionfinanzierung wichtig war. Das Thema Investor haben wir früh angestoßen, aber auch da ist es zu Verzögerungen gekommen. Und irgendwann kam der Knall.

LAOLA1: War das ein Moment, an dem Sie sich gedacht haben, dass es jetzt finanziell richtig eng wird, oder war das ein schleichender Prozess?

Kraetschmer: Ein Hammer waren die Pandemie und diese Unsicherheit. Was ein bisschen untergangen ist, war die Terror-Attacke in Wien – wir waren mit einem Hauptsponsor sehr, sehr weit, der dann aufgrund der Unsicherheit zurückgezogen hat. Da haben wir uns gedacht: Puh, jetzt wird’s wirklich schwierig. Dann waren da die intensiven Gespräche über die Investoren-Möglichkeiten. Die Grundidee der Partnerschaft mit Insignia, um durch eine internationale Vermarktung Gelder zu lukrieren, war sehr gut. Als das dann nicht so funktioniert hat, wie wir das erwartet haben, war es wirklich schwierig. Nicht nur der Stadionbau, sondern das ganze S.T.A.R.-Projekt war einerseits wichtig, aber mit finanziellen Risken verbunden. Natürlich haben wir uns da verschuldet, aber die Kredite sind teilweise langfristig konzipiert. Ich habe lieber Eigentum, als ich zahle eine Leasing-Rate oder Miete.

LAOLA1: Die Austria hat etliche Gremien, in denen sehr viele Menschen sitzen. Am Ende waren Sie der Buhmann. Haben Sie das Gefühl, der eine oder andere ist da zu gut weggekommen?

Kraetschmer: Erstens, die Statuten der Austria wurden gerade erneuert, als ich 1997 gekommen bin. Damals waren sie vorbildlich. Aber da war noch keine Rede von einer Ausgliederung, etc. Die Statuten müssen überarbeitet werden. Zweitens, Leute sind oft gerne in Gremien, wenn sie aber nichts dafür tun, bringt es dem Klub wenig. Es gibt freilich auch Leute, die durch viel Einsatz sehr viel getan, sich dann aber immer wieder verlassen haben. Im Erfolg drängen alle in die erste Reihe ans Licht, im Nicht-Erfolg wird es relativ einsam auf der Brücke. Vielleicht war der eine oder andere ganz froh, dass er nicht vorgekommen ist.

LAOLA1: Sie haben in den 24 Jahren bei der Austria viel erreicht, waren gefühlt am Weg, auf einer Stufe mit Funktionärs-Legende Joschi Walter zu stehen. Haben diese letzten Monate alles kaputt gemacht?

Kraetschmer: Joschi Walter hat die Austria extrem geprägt, aber das war eine komplett andere Zeit. Damals hat es geheißen: Wir brauchen eine Million Schilling. Das sind heute 72.000 Euro. Dann ist er mit dem Hut die Runde gegangen und es gab Funktionäre, die das gemacht haben. Das hat es zu meiner Zeit nie gegeben und wird es auch nicht mehr geben. Er hat viel aufgebaut und ist früh verstorben. Aber auch da sind im Hintergrund Dinge passiert, die der überbordende sportliche Erfolg überstrahlt hat – Thommy Parits hat mir das immer wieder mal erzählt. Ich bin ein Freund von fairen Beurteilungen.

LAOLA1: Wie fiele die in ihrem Fall aus?

Kraetschmer: Es wäre vermessen, zu sagen, es gibt jemanden, der keine Fehler macht. Ich stehe zu meinen Fehlern. Fehler zu machen, heißt immer, dass man Dinge probiert. Man sollte die Fehler nur nicht zwei oder drei Mal machen. Das war immer mein Credo, auch für meine Mitarbeiter. Zu Ihrer vorigen Frage: Ich will nicht beurteilen, ob mein Status wegen dieser letzten Monate anders gesehen wird. Wenn man nach den ersten Monaten fair reflektiert, sagen viele Leute, dass ich einiges positiv bewegen konnte. Anderes ist nicht wie erhofft aufgegangen. Für andere Leute werde ich auf ewig der Reibebaum bleiben.

"Ich hatte Sitzungen in anderen Sportarten, wo ich mir eigentlich davor gedacht habe, dass es inzwischen selbstverständlich ist, dass sich alle in eine Videokonferenz bei "Zoom" einwählen können."

LAOLA1: Was tun Sie etwas mehr als ein Jahr nach ihrem Ende als Austria-Vorstand?

Kraetschmer: Ich bin Unternehmensberater mit Schwerpunkt Sport-Consulting, habe mein eigenes Unternehmen, die MK Consulting GmbH gegründet. Der Gedanke, mich im Bereich Unternehmensberatung selbstständig zu machen, war vorher schon da. Ich wollte eigentlich ruhig beginnen, aber es hat sich schnell gezeigt, dass von Ruhe keine Rede ist. Ich bin sehr froh über meine Entscheidung, ich habe einen guten Weg eingeschlagen. Mein Tagesablauf ist klassisch für ein Ein-Mann-Unternehmen: Viele Gespräche, viele strategische Überlegungen. Meine Tage beginnen sehr früh und enden oft sehr spät.

LAOLA1: Football, Basketball, Volleyball,… Sie sind polysportiv unterwegs. Merken Sie, dass Sie davor mit dem Fußball auf einer Insel der Seligen gelebt haben? Erschrecken Sie hin und wieder, mit welchen geringen Mitteln andere auskommen müssen?

Kraetschmer: Einerseits bin ich persönlich sehr froh, aus diesem Fußball-Tunnel rausgekommen zu sein. Ich merke auch – ich bin ja auch international im DACH-Bereich unterwegs –, dass der österreichische Markt per se klein ist. Es ist eine andere Skalierung. Aber es stimmt schon, ich hatte Sitzungen in anderen Sportarten, wo ich mir eigentlich davor gedacht habe, dass es inzwischen selbstverständlich ist, dass sich alle in eine Videokonferenz bei "Zoom" einwählen können. Der österreichische Fußball ist im Professionalisierungsgrad um einiges vor anderen Sportarten. Die Probleme sind aber, egal welchen Ball und wieviele Spieler du am Feld hast, sehr ähnlich.

LAOLA1: Sie sind Berater der Vienna Vikings und an der GmbH auch beteiligt.

Kraetschmer: Karl Wurm, Präsident der Vikings, hat mich vergangenen Sommer angerufen. Wir kennen uns schon sehr lange. Der Football war noch extrem amateurhaft. Da war keine Rede davon, dass Spieler, die österreichischer Meister werden, Geld verdienen, die haben Mitgliedsbeitrag bezahlen müssen. Das neue Projekt der European League of Football (ELF) ist sehr interessant, hat einen ganz klaren Plan. Wir haben bei den Vikings eine GmbH ausgegliedert, Investoren reingebracht. Ich bin mit fünf Prozent Miteigentümer an der GmbH, um mich zu dem Projekt zu bekennen.

LAOLA1: Der Start der Vikings in die ELF war sensationell.

Kraetschmer: Es ist ein Unterbau da. U15, U16 – da gibt es mit dem Ballsportgymnasium ein tolles System. Aber dann war der Zenit erreicht, sie sind in Österreich auf Amateurstatus zurückgefallen. Bernhard Raimann und Bernhard Seikovits sind diesen Weg der Vikings gegangen, mussten dann aber einen Umweg, etwa über ein US-College gehen, um sich den NFL-Traum zu erfüllen. Die ELF soll Professionalisierung bringen.

LAOLA1: Die Vision ist also, dass ein Spieler, der für die Vikings in der ELF spielt, direkt gedraftet wird?

Kraetschmer: Richtig! Es geht auch darum, für die Vikings in der Ausbildung einen Business Case zu machen. Schön und nett, dass Raimann und Seikovits den Weg geschafft haben, aber die Vikings haben monetär nichts davon. Es gibt da keine Ausbildungsentschädigung oder ähnliches.

LAOLA1: Rechnet sich die ELF schon für die Vikings?

Kraetschmer: Es ist ein Start-up, ein Investment. Es gibt einen klaren Business-Plan. Aktuell befindet sich der Share, den jede Franchise bekommt, im sechsstelligen Bereich. Ich denke, dass im Idealfall ab der zweiten, realistisch ab der dritten Saison ein positiver Deckungsbeitrag erzielt werden kann.

LAOLA1: In rund 15 Jahren haben Sie Pensionsanspruch. Gibt es eine Vision, wo Sie dann stehen?

Kraetschmer: Die Planbarkeit wird immer schwieriger, man braucht hohe Flexibilität. Mir macht meine aktuelle Aufgabe sehr viel Spaß. Ich schließe es aber nicht aus, vielleicht wieder eine operative Position – im Fußball oder wo auch immer – anzunehmen, wenn ein interessantes Angebot kommt, vielleicht aus dem Ausland. Ich habe keinen Karriereplan.

Das große Interview mit Markus Kraetschmer in voller Länge als Video:


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