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ORF-Sportchef Trost übt Kritik an der Bundesliga

Sportchef Trost: So geht es im ORF nach dem Liga-Entscheid weiter.

ORF-Sportchef Trost übt Kritik an der Bundesliga

Der ORF geht bei den Bundesliga-TV-Rechten ab der kommenden Saison vorerst leer aus.

Die Grundsatzentscheidung der Bundesliga von vergangener Woche sieht einen Exklusiv-Deal für vier Jahre mit dem Pay-TV-Sender "Sky" vor. Dafür soll die Liga pro Jahr 34 Millionen Euro erhalten. Mit einer Option für weitere vier Jahre um 41 Millionen pro Jahr.

Die Bundeswettbewerbsbehörde prüft den Exklusiv-Deal, wie der "Standard" berichtet, allerdings. Sowohl Liga als auch "Sky" sehen der Prüfung aber gelassen entgegen, da laut Liga-Entscheid in jedem Fall vier Live-Spiele pro Saison sowie eine Zusammenfassung im Free-TV zu sehen sein werden.

ORF-Sportchef Hans Peter Trost sieht die Entscheidung der Liga im Gespräch mit LAOLA1 kritisch, der Erwerb der noch zu vergebenden Rechte haben nun aber Priorität.

Doch auch hier droht Konkurrenz wie etwa von Servus TV. Den Salzburgern wird Interesse an Highlight-Rechten und möglicherweise mehr nachgesagt.

LAOLA1: Wo liegt für Sie die Problematik des neuen TV-Vertrages der Bundesliga?

Hans Peter Trost: Ich werde mir nicht anmaßen etwas über die Bundesliga zu sagen oder in deren Sichtweise zu denken. Meine Sichtweise ist, dass man sich überlegen muss, ob man sich einem Einzelnen quasi ausliefert und wie es in der Zukunft weitergeht. Aber da werden sich die Herren sicher etwas überlegt haben und das ist zu akzeptieren.

LAOLA1: Was bleibt dem ORF?

Trost: Uns bleibt, dass wir uns seriös um ein Free-TV-Rechtepaket bemühen werden. Wie auch immer das aussieht. Aber auch hier gibt es Grenzen, das ist völlig klar.

LAOLA1: Wo liegen die großen Probleme aus Ihrer Sicht?

Trost: Wir wissen noch keine Preise. Wir haben noch nichts am Tisch liegen. Es ist die Frage, welche Rahmenbedingungen hier vorgegeben werden, wann die Sendefläche möglich ist, wie viele Minuten möglich sind usw. Momentan ist alles Spekulation. Wir werden ganz seriös prüfen, welche Möglichkeiten es gibt. Dann werden wir entscheiden, sind wir dabei oder sind wir nicht dabei und werden ein Gebot abgeben. Fakt ist: Uns interessieren die Rechte, gar keine Frage.

LAOLA1: Welches Rechtepaket stellt sich der ORF vor?

Trost: Selbstverständlich wollen wir zuerst wissen, welche Möglichkeiten es gibt und was wir machen wollen. Es gibt sicher auch andere Marktteilnehmer, die gerne Rechte erwerben wollen. Da gibt es einen Wettbewerb und den werden wir in aller Ruhe analysieren und uns die Situation anschauen.

LAOLA1: Ist bei der Champions League der Zug für den ORF für immer abgefahren?

Trost: Ich gehe davon aus, dass diese Rechte für das Free-TV überhaupt verloren sind. Bei der Europa League ist die große Thematik, ob das Format so bleibt wie es ist. Das wird dann zu entscheiden sein, wenn es wieder einmal um eine Rechtevergabe geht. Ansonsten ist zu erwarten, dass auch andere Sportarten hinter den Pay-Schranken kommen.

LAOLA1: Der ORF setzt auf Frauen-Fußball und unterklassige Spiele. Was ist da geplant?

Trost: Die Reise geht in die Richtung, dass sich bei uns Gott sei Dank nicht alles rechnen muss. Wir brauchen nicht massiv Quote. Wir schauen uns alle Optionen an, die wir ja schon probiert haben. Da haben wir bei einigen Übertragungen ganz gute Erfolge gehabt, bei den anderen weniger gute. Wir müssen analysieren warum das so war. Aber dieser Content bleibt sicher ein Thema.


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