In der 82. Minute des Linzer Derbys in der 14. Runde der Admiral Bundesliga brandete unbändiger Jubel im Hofmann Personal Stadion auf.
Der Grund dafür hört auf den Namen Stefan Feiertag. Im Sommer aus Amstetten zum "Stahlstadtklub" gekommen, versetzte der Ronivaldo-Backup die blau-weißen Fans mit seinem Treffer aus knapp 20 Metern genau ins Kreuzeck in Ekstase.
Insgesamt 14 Runden musste er auf seinen ersten Bundesliga-Treffer warten. Es wurde letztlich einer, der nicht nur ihm, sondern auch den Fans der Blau-Weißen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
"Ich habe einfach mal hingeschossen. Ich hab' mir gedacht, jetzt muss ich es noch einmal probieren. Aller guten Dinge sind drei."
Dazu passend riss er sich beim Jubel das Trikot vom Leib und präsentierte es der Menge, als ob er sagen wollte: "Seht her, den Namen müsst ihr euch merken."
"Aller guten Dinge sind drei"
"Ich habe einfach mal hingeschossen. Ich hab' mir gedacht, jetzt muss ich es noch einmal probieren", rekapituliert Feiertag nach dem Spiel und spielt damit auf seine ersten beiden Schussversuche an, die durchaus ausbaufähig waren.
Das wusste auch der 21-Jährige. "Aller guten Dinge sind drei. Dass es so aufgeht, ist natürlich unglaublich und ich bin megafroh, dass es so funktioniert hat", freut sich Feiertag.
In Minute 65 war er für Ronivaldo ins Spiel gekommen - wie schon so oft in dieser Saison. Sein Vorgänger an vorderster Front der Scheiblehner-Elf hatte die Tür in der ersten Hälfte mit seinem Treffer zum 1:0 aufgestoßen.
"Ich bin sehr froh, es ist ein besonderes Tor - gegen den LASK und vor unseren Fans", wusste Ronivaldo um die Bedeutung seines Treffers.
Vom Goalgetter höchstpersönlich gab's nach der Partie neben einer Umarmung auch ein dickes Lob für Youngster Feiertag. "Der Schuss von Stefan war unglaublich", so "Roni" mit breitem Grinsen.
"Ein Tor ist natürlich immer besonders", weiß der 34-Jährige und fügt an: "Aber heute war es natürlich noch besonderer, weil es in einem Derby war. Das war natürlich perfekt für ihn und für uns", freut er sich mit seinem Teamkollegen.
Feiertag: "Für den Verein mega und für uns saugeil"
"Derbysieger, Derbysieger, hey, hey", brandete es nach Schlusspfiff durch die Arena. Minutenlang feierten das Publikum sein Team vor der "Donauparktribüne", auf welcher der harte Fan-Kern zuhause ist.
Feiertag strahlte übers ganze Gesicht: "Unglaublich", sei der erste Derbysieg seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Letztmals siegte der blau-weiße Linzer Verein, damals noch als sein Vorgänger FC Linz, im Jahr 1997 gegen den LASK, damals gab's ein 3:0.
"Ich denke, es ist einer der größten Erfolge des Vereins. Jeder Spieler, der hier dabei war, kann stolz darauf sein. Für den Verein mega und für uns saugeil", so der 21-Jährige.
Es war ein durchaus verdienter Sieg für den Underdog gegen einen LASK, der nach der Europacup-Gala gegen Saint-Gilloise in keiner Phase wirklich zu überzeugen wusste.
Das Linzer Geheimrezept wollte Feiertag nicht konkret verraten, erklärte aber: "Wir hatten eine super Taktik, waren sehr gut auf das Spiel eingestellt."
Man habe genau gewusst, "welche Stärken der LASK hat und was er kann". Speziell in der Offensive wusste die Sageder-Elf jüngst zu gefallen, die diesmal ohne Kapitän Robert Zulj auskommen musste.
Zwar hatte man in der zweiten Hälfte ein Übergewicht, richtig zwingend wurde man aber nie. Feiertag meint, man habe das bewährte Angriffsspiel des LASK "so gut wie möglich verteidigt und super Nadelstiche nach vorne gesetzt."
Auch Teamkollege Ronivaldo hob die stabile blau-weiße Defensive hervor. "Wir haben genau gewusst, was wir am Platz zu tun haben. Wir waren hinten sehr stark und vorne effizient."
Nummer eins in Linz?
Wer denn nun die Nummer eins in Linz ist, darauf wollte sich der nicht nur auf dem Platz gewiefte Routinier aber nicht einlassen.
Die Ziele bleiben auch nach dem Derbysieg die gleichen: "Wir sind der Aufsteiger, es ist und bleibt unser Ziel, in der Bundesliga zu bleiben", stellt "Roni" klar.
"Es ist ein besonderer Sieg", hob er abschließend nochmals hervor. Diesen wolle man zunächst voll und ganz genießen.
Dazu hat man nun eine ganze Länderspielpause lang Zeit.