Der SCR Altach und Blau-Weiß Linz trennen sich am Samstag in der 27. Runde der ADMIRAL Bundesliga in der Qualifikationsgruppe mit 2:2 (Spielbericht >>>).
Während die Altacher mit acht Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Austria Lustenau relativ abgesichert wirken, ist Blau-Weiß Linz (+5 Punkte) nach wie vor Vorletzter und damit noch voll im Abstiegskampf.
Tabelle der Qualifikationsgruppe >>>
Zwar reichte es am Samstag nicht für den ersten Sieg in der laufenden Qualigruppe für Blau-Weiß Linz, dennoch durfte man nach dem Punktgewinn im Ländle positiv bilanzieren.
"Es war eine sehr gute Leistung", sagt Blau-Weiß-Coach Gerald Scheiblehner vor dem "Sky"-Mikro. "Ich glaube, dass es etwas Besonderes ist, wenn man zweimal nach einem Rückstand, noch dazu nach einem ungerechtfertigten Elfmeter, trotzdem ausgleicht. Das zeichnet die Mannschaft aus. Sie haben einen richtig guten Auftritt geliefert."
Scheiblehner hinterfragt Elfer-Entscheidung: "Fahrlässig!"
Überhaupt nicht happy, wie er bereits durchklingen ließ, zeigt sich Scheiblehner mit der Leistung des Unparteiischen Alexander Harkam. Dieser entschied im Finish der ersten Halbzeit nämlich auf Elfmeter, nachdem der rutschende Simon Pirkl den Ball an den Arm bekam - eine komplette Fehlentscheidung laut dem Trainer der Stahlstädter.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
"Das ist kein Elfmeter. Das ist kein Fußball. Wir müssen von Fußball reden und nicht von irgendwelchen Regeln. Das sind keine Elfmeter. Solche Spiele dürfen nicht durch solche Situationen entschieden werden. Es muss eine klare Linie geben", echauffiert sich Scheiblehner.
"Ich finde, dass es ein Wahnsinn ist, was da entschieden wird, denn es geht hier um die Existenz von Vereinen. Manchmal werden solche Elfmeter gegeben und manchmal nicht. Die Herren sollen sich zusammensetzen und eine ganz klar Linie überlegen. Es ist fahrlässig", redet sich der 47-Jährige so richtig in Rage.
Harkam begründet Elfmeterpfiff
Deutlich nüchterner analysiert Harkam die Szene: "Die Wahrnehmung war von mir, dass der Spieler Pirkl beim Stanglpass den Arm nach außen gestreckt hat. Es war im Fallen vielleicht auch eine Stützhandbewegung. Aus meiner Position habe ich wahrgenommen, dass er dadurch seinen Arm auch nach hinten wegstreckt. Er verhindert dadurch, dass der Ball zur Mitte gelangen kann."
Dass solche Entscheidungen auch immer wieder Kritik mit sich bringen können, ist dem Schiedsrichter bewusst: "Ich verstehe es natürlich voll und ganz, dass das Handspiel immer wieder für Diskussionen sorgt. Es ist auch für uns alles andere als einfach, da immer die ganz klar nach außen vertretbare Entscheidung zu treffen. Der VAR hat meine Wahrnehmung auch so bestätigt. Deshalb gab es auch kein Onfield-Review."
Am Ende sei aber die richtige Entscheidung getroffen worden, so Harkam: "Auch nach dem Studium der Bilder bleibe ich bei meiner Entscheidung, dass es ein strafbares Handspiel ist."
Scheiblehner: "Fehler abstellen oder Schiedsrichterentscheidung"
So ist es eben ein Punkt, den Blau-Weiß Linz im Kampf gegen den Abstieg gut gebrauchen kann. "Es sind noch fünf Runden. Wir müssen fighten", so Scheiblehner, der die Kampfrichtung vorgibt:
"Wir haben heute einen großen Schritt nach vorne gemacht, waren viel intensiver unterwegs und haben zwei Tore erzielt. Vielleicht müssen wir noch den ein oder anderen individuellen Fehler abstellen oder es gibt eine Schiedsrichterentscheidung, die fußballnah ist und nicht irgendwelchen komischen Regeln entspricht. Dann können wir auch gewinnen."
Standfest unzufrieden mit seiner Mannschaft
Unzufrieden mit seiner Mannschaft zeigt sich nach dem Spiel Altach-Cheftrainer Joachim Standfest: "Es war ein absolut enttäuschender Auftritt heute. Wir haben jeweils in den ersten Minuten jeder Halbzeit sehr gut reingefunden. Wir waren einfach nicht bei 100 Prozent. Es war einfach enttäuschend."
"Wir haben ein sehr erfolgreiches Wochenende hinter uns und gehen in eine Woche, in der wir eine gute Stimmung und ein klasse Training haben. Wir bringen es jedoch nicht rüber auf das Wochenende. Das ist einfach eine Mentalitätsgeschichte. Da muss man weiterkommen, denn sonst geht es immer so weiter", analysiert Standfest.
"Wir haben große Ziele für diese und für nächste Saison und da muss man einfach den Schritt machen, dass man nicht abschaltet, wenn man in ruhige Fahrwasser kommt. Man muss jede Woche so auftreten, dass man auf den Platz geht und seine Spiele gewinnen will."
Die Nächste Chance bietet sich den Altachern bereits am Dienstag (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker), wenn in Linz das "Rückspiel" gegen Blau-Weiß am Programm steht.
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