Endlich!
Der Bann für den FC Red Bull Salzburg und Thomas Letsch im Jahr 2025 ist gebrochen. Nach den CL-Pleiten gegen die Madrider Großklubs, dem Cup-Aus beim LASK und zwei Unentschieden gegen Klagenfurt und die WSG in der Liga reicht es ausgerechnet bei Letschs Ex-Klub Austria Wien zu drei Punkten (0:1, Spielbericht >>>).
Die Mannschaft des Deutschen erwischte einen idealen Start. "Wir sind sehr gut, sehr aggressiv, sehr griffig ins Spiel gegangen", freut sich Thomas Letsch.
Das Resultat: Bereits nach sieben Minuten jubelt Oscar Gloukh über die Mozartstädter Führung.
Giftiger als die Austria
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Die Salzburger bleiben in der Folge stark in den Zweikämpfen. Letsch attestiert seinen "Bullen", dass sie die "giftigere Mannschaft" gewesen seien.
Dieser Kampfgeist begeistert auch Schlussmann Alexander Schlager. "Wenn der eine merkt, dass der andere läuft, rackert und sich aufreibt, und wenn er einen Fehler macht, dann bessert ihn der nächste aus, und das funktioniert. Am Ende spricht man von einer guten Teamleistung", erklärt der Torhüter und freut sich über die Einstellung seiner Vorderleute.
Blutjunge Abwehr mit starker Vorstellung
Über weite Strecken hatte der Co-Tabellenführer aus Wien den Ball und versuchte mit aller Kraft, den Ausgleich zu erzielen. "Gegen solche Mannschaften wie die Austria ist es nicht möglich, dass du über 90 Minuten nichts zulässt", gibt Schlager zu. Viel Zählbares schaute für die Veilchen dennoch nicht heraus.
Die blutjunge Abwehr mit Debütant Tim Trummer (19), Samson Baidoo (20), Joane Gadou (18) und Leandro Morgalla (20) machte einen mehr als ordentlichen Eindruck.
"So richtig zugelassen haben wir nur eineinhalb Chancen. Umgekehrt hatten wir genug, um das Spiel für uns zu entscheiden. Am Ende ist es egal, es hat gereicht", konstatiert Letsch.
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Generell sei er mit der Defensivleistung zufrieden, auch in den Wochen zuvor ließ seine Mannschaft wenig zu, kassierte gegen den LASK und die WSG die Treffer mit dem ersten Torabschluss. "Wir waren in beiden Spielen über 90 Minuten die bessere Mannschaft", blickt der Salzburg-Coach auf die Punkteteilungen mit Klagenfurt und der WSG zurück.
Letsch und Schröder stellen Klub in Vordergrund
Für den ersten Sieg benötigte der Deutsche sechs Spiele. "Macht euch mal keine Sorgen um mich. Ich bin mit mir im Reinen", betont Letsch.
Ähnlich sieht es Sportgeschäftsführer Rouven Schröder. "Es geht nicht um mich, sondern darum, dass der Klub positiv in den Schlagzeilen ist. Dafür arbeiten wir jeden Tag", so der Sportchef, der auch klarstellt: "Gewinnen macht immer am meisten Spaß."
Geschenk für die Fans
Auch den spärlich mitgereisten Salzburg-Fans konnte eine Freude bereitet werden. "Die Zuschauer haben in den letzten Wochen wirklich viel gelitten. Jetzt ist dieses Fünkchen vielleicht wieder übergeschwappt", so Schröder.
"Man hat den Eindruck, mit jedem Tag und jeder Woche werden wir noch mehr eine Mannschaft."
Mit Spitzenreiter Sturm Graz wartet kommende Woche ein "weiteres großes Kaliber". Schlager zufolge geht es jetzt darum, dieses Erfolgserlebnis "im Kopf ganz fest abzuspeichern".
In Salzburg wächst eine Mannschaft
Dabei gelte es, am Boden zu bleiben. "Weitermachen, weitermachen, weitermachen, während der Woche hart arbeiten und dann gewinnen", lautet das einfache Erfolgsrezept des ÖFB-Goalies.
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Immer mehr eine Mannschaft zu werden, ist ein weiterer Schlüsselpunkt. "Man hat in den letzten zwei, drei Wochen gesehen, dass die Mannschaft zusammensteht, auch im Nicht-Erfolg", freut sich Schröder über Fortschritte.
Letsch sieht das ähnlich: "Man hat den Eindruck, mit jedem Tag und jeder Woche werden wir noch mehr eine Mannschaft."
Der Cheftrainer erklärt: "Ein einzelner Spieler ist super, aber du brauchst eine Mannschaft, die funktioniert." Klar ist aber auch: "Das heißt nicht, dass wir uns in den Armen liegen und alle dicke Kumpels sind, aber Fußball ist ein Mannschaftssport."
Ausrufezeichen vor Sturm-Duell
Ein Ausrufezeichen ist gesetzt, Salzburg lebt. Und Letsch bleibt der letzte Austria-Trainer, der die "Bullen" besiegen konnte (Als Austria Wien das letzte Mal Red Bull Salzburg schlug >>>).
Mit diesem Erfolg endet auch die Ungeschlagen-Serie der Austria (12 Spiele), die letzte Niederlage erlebte man ausgerechnet im September gegen Salzburg.
Der Erfolg in Favoriten gibt wieder Selbstvertrauen. "Dann zeigt es schon, dass wir leben", meint Letsch über das Durchbrechen der Serie seines Ex-Klubs. Jetzt wartet der Meister aus Graz beim Heimspiel in Wals-Siezenheim. "Wir wollen die Meistergruppe fixieren und oben mitmischen", macht Letsch schon einmal Ziele für die kommenden Wochen aus.