Endstand
2:2
0:2, 2:0
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"Kennen das Gewinnen besser!" RBS schiebt Sturm den Druck zu

Advantage Sturm! Die Grazer haben nach einem Punktgewinn in Salzburg die Finger am Bundesliga-Titel. Jetzt beginnen die Psychospielchen.

Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hat die Titelverteidigung nicht mehr in der eigenen Hand!

Nach einem 2:2-Remis in einem hochspannenden Topspiel gegen Spitzenreiter Sturm Graz (Spielbericht>>>) liegen die "Bullen" weiterhin drei Zähler hinter den "Blackies" und müssen nun auf einen Grazer Ausrutscher in den finalen drei Runden hoffen.

Es ist eine ungewohnte Situation für die Salzburger - aber, in umgekehrter Weise, auch für Sturm. Die Grazer haben jetzt eine historische Meisterschaft zu verlieren.

"Der Druck liegt bei ihnen. Wir werden alles dafür tun, drei Spiele zu gewinnen, aber sie müssen das auch tun. Und wir kennen das Gewinnen besser als sie", glaubt RBS-Verteidiger Flavius Daniliuc noch an einen Patzer der Murstädter.

Cup-Finale ein Nachteil im Titelrennen für Sturm?

Für die Steirer spricht, dass sie, unter anderem aufgrund zweier Heimspiele, das vermeintlich einfachere Restprogramm haben. Gegen sie spricht, dass sie aufgrund des verlorenen direkten Duells im März bei Punktegleichheit hinter Salzburg in der Endtabelle landen würden. Aber auch, dass am kommenden Mittwoch noch ein mit Sicherheit kräftezehrendes ÖFB-Cup-Finale gegen den SK Rapid am Programm steht.

Daniliuc dazu: "Das Cup-Finale kann eine mentale Rolle spielen. Außerdem haben sie viele Spiele in den Beinen, das kommt uns alles zugute."

Das Restprogramm beider Mannschaften in der Bundesliga in der Übersicht: 

Bundesliga-Restprogramm Salzburg Bundesliga-Restprogramm Sturm
SK Rapid (a) TSV Hartberg (h)
TSV Hartberg (a) LASK (a)
LASK (h) Austria Klagenfurt (h)

Tatsächlich wirkten die Grazer gegen Ende des Spitzenspiels körperlich am Limit; Christian Ilzer sprach von "müden Beinen" seiner Mannschaft.

Kann dieses zusätzliche Spiel am kommenden Mittwoch in Klagenfurt also tatsächlich Auswirkungen auf das Titelrennen haben?

Gazibegovic? "Der Druck liegt noch immer bei Salzburg"

Nein, sagt Jusuf Gazibegovic. "Wir sind vielleicht die fitteste Mannschaft in der Liga. Über unsere Fitness müssen wir nicht reden." 

Auch von Daniliucs Aussage, der Druck würde nun bei Sturm liegen, hält der Bosnier nicht viel: "Der Druck liegt noch immer bei Salzburg. Wie ich in der Vorwoche schon gesagt habe: Wir können, sie müssen. Sie sind das Maß aller Dinge in Österreich, wir können befreit aufspielen und uns für vier Jahre harte Arbeit belohnen."

Ähnlich sieht das sein Coach. "Der Punkt heute bringt uns in eine Position, dass wir jetzt alles in der eigenen Hand haben. Das ist keine schlechte Ausgangsposition", so Ilzer.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Zumindest zwei Siege und ein Remis in den verbleibenden drei Runden, und Sturm ist Meister. So einfach die Rechnung klingt, so schwer ist diese in der Realität umzusetzen. "Ich glaube, da passiert noch richtig viel, das wird keine gerade Linie von beiden Seiten", ist sich Ilzer sicher.

Ilzer: "Das ist kein schlechter Step gewesen"

Denn: "In Österreich Meister zu werden, ist dann doch nicht so leicht. Da musst du schon richtig leiden und nochmal alles investieren. Das werden wir tun, dafür sind wir bereit. Unsere Jungs sind bereit für große Spiele."

Mit dem Druck, der den Grazern von Seiten der Mozartstädter versucht wird in die Schuhe zu schieben, "können meine Jungs richtig gut umgehen", so Ilzer. Das habe seine Mannschaft nicht zuletzt damit bewiesen, dass man am Sonntag gegen ein in der Schlussphase "rollendes" Salzburg einen Punkt nach Hause verteidigen konnte.

"Am Ende steht ein Punkt auswärts bei Salzburg, drei Runden vor Schluss drei Punkte vorne. Das ist kein schlechter Step gewesen", bemerkt Ilzer richtigerweise.

Und das Gewinnen kennt der SK Sturm mittlerweile auch schon ganz gut.

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