Die Wiener Austria ist nach der bitteren 0:1-Pleite bei der WSG Tirol in der 28. Runde der ADMIRAL Bundesliga (Zum Spielbericht >>>) über die eigene Leistung schwer enttäuscht.
Im Gegensatz zur ersten Partie in der Qualifikationsgruppe gegen die Tiroler, bei der man die Silberberger-Elf durch ein konsequentes Auftreten noch klar mit 3:0 in die Schranken weisen konnte, ließ man im Rückspiel am Innsbrucker Tivoli vor allem die nötige Gier sowie den gewohnten Kampfgeist vermissen.
Für Pechvogel Marvin Martins, der mit einem unglücklichen Handspiel im eigenen Sechzehner in der Schlussphase den entscheidenden Elfmeter für die Gäste verschuldete, war dies klar ersichtlich.
"Ich glaube, dass von Anfang an die Intensität gefehlt hat. Das war Tag und Nacht zu dem, was wir letzte Woche geleistet haben, wofür wir heute auch bestraft wurden. Wir haben keine Möglichkeiten kreiert und bekommen zum Schluss ein Tor durch einen Elfmeter. Das ist für uns einfach bitter", so Martins gegenüber "Sky".
Elfmeter eine "harte Entscheidung"
Die Entscheidung über den Strafstoß kann der Mittelfeldmann zwar nachvollziehen. Dennoch hält er den Pfiff von Schiedsrichter Alan Kijas in dieser Situation für äußerst hart:
"Ich sehe Gugganig nicht und springe hoch. Klar, dass da die Hand oben ist, denn ohne Handbewegung zu springen, ist ja förmlich unmöglich. Davor habe ich außerdem einen Schubser bekommen. Alles in allem ist das eine harte Entscheidung, die man jetzt aber nicht mehr ändern kann."
Cheftrainer Michael Wimmer meint dazu: "Es ist schon so, dass Marvin (Martins, Anm.) den Ball nicht sieht und er dann angeköpft wird. Natürlich ist er da mit der Hand dran, ich wiederhole mich da aber gerne, dass ich die Handspiel-Regelung einfach nicht kapiere. Ich glaube eben nicht, dass Marvin da eine Ahnung hatte, wo der Ball ist."
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"Der WAC ist uns eigentlich wurscht"
Kapitän Manfred Fischer ärgert sich über die späte Pleite.
"Wir haben die Mentalität und die Gier in vielen Situationen einfach vermissen lassen. Speziell in der ersten Halbzeit hatten wir viel zu viele Ballverluste und waren viel zu weit weg, weshalb wir die zweiten Bälle nicht gewinnen konnten. Die Niederlage ist sehr unverständlich, denn drei Tage vorher spielen wir Tirol noch in Grund und Boden und heute treten wir so auf. Das ist unverständlich und nicht zu akzeptieren."
Im Hinblick auf die Tabellensituation, so liegen die "Veilchen" aufgrund des Sieges des WAC bei Schlusslicht Lustenau nur noch drei Zähler vor den Lavanttalern, möchte sich der Mittelfeldstratege allerdings keine allzu großen Sorgen machen:
"Der WAC ist uns eigentlich wurscht, denn es geht uns um unsere Entwicklung und dass unser Spiel auch funktioniert. Das hat es bis jetzt auch tadellos, wir sind heute aber nicht so zwingend geworden wie vor drei Tagen und haben durch eine Kleinigkeit das Spiel verloren. Das wollen wir aber nicht als Ausrede gelten lassen."
"Jetzt stehen wir mit einer Niederlage da und ich hoffe, wenn es am Freitag weitergeht, dass wir da wieder unser wahres Gesicht zeigen können und die heutige Leistung nicht auf uns sitzen lassen."
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Wimmer zweifelt an eigenen Fußballkenntnissen
Die Gründe für die heutige Niederlage sieht Cheftrainer Michael Wimmer ähnlich wie sein Schützling: "Die Leidenschaft war heute nicht so wie am Samstag vorhanden. Wir haben heute einiges vermissen lassen, speziell in Sachen Bereitschaft, Zweikampf und Präsenz bei den zweiten Bällen, denn da war die Energie einfach nicht so vorhanden.
"Da muss ich mich als Trainer selbst in die Pflicht nehmen, weil ich es heute einfach nicht geschafft habe, die Mannschaft so hinzubekommen, dass sie die Gier hat, um ungeschlagen zu bleiben", so der Deutsche.
Will man am kommenden Freitag gegen den SCR Altach (ab 19:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) auf die Siegerstraße zurückkehren, so ist wohl in nahezu allen Bereichen eine Steigerung notwendig.