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"Rote Linie!" - Schiri-Boss kritisiert Schicker scharf

Der Geschäftsführer des SK Sturm Graz geht gegen seine Sperre vor. Ali Hofmann rollt das Geschehene nochmal auf.

Foto: © GEPA

Die Ausschlüsse in der Schlussphase des Bundesliga-Krachers zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg am vergangenen Wochenende schlagen nach wie vor hohe Wellen.

Neben Lucas Gourna-Douath (1 Spiel) auf Seiten der Salzburger fassten auch Dimitri Lavalee (1 Spiel) und Jon Gorenc-Stankovic (2 Spiele) Sperren aus. Darum kam es zu den Sperren >>> 

Am schlimmsten erwischte es jedoch Andreas Schicker, Geschäftsführer Sport der Grazer, der aufgrund heftiger Kritik an Schiedsrichter Stefan Ebner zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro plus einem Monat (=sechs Pflichtspiele) Funktionssperre, bei der er jeweils 30 Minuten vor und nach einer Partie keinen Kontakt zur Mannschaft haben darf, verurteilt wurde.

Schicker äußerte bereits großes Unverständnis über die ausgesprochenen Sperren >>>

Deshalb legte der Sturm-Geschäftsführer am Freitag auch offiziell Protest gegen seine Sperre ein. "Für mich ist die Verhältnismäßigkeit nicht da. Ich bin sechs Spiele gesperrt, auch beim Cup-Finale", erklärt Schicker gegenüber "Sky".

Von Manipulations- und Betrugsvorwürfen

Warum Schicker letztlich so eine lange Sperre ausfasste, dürfte auch mit seinem Verhalten in den vergangenen Monaten zu tun haben, wie Ali Hofmann, Head of Referee Department, bei "Sky" erklärt.

"Es ist so, dass meine Schiedsrichter mir sagen, es gibt einen einzigen Sportdirektor in Österreich, der immer nach jedem Spiel in die Kabine kommt und schon mehrmals in der Halbzeit in die Kabine gekommen ist, um Schiedsrichter zu kritisieren", sagt Hofmann. Auch vergangenen Sonntag folgte er Schiedsrichter Stefan Ebner bis in die Kabine:

"Herr Schicker ist offensichtlich zehn, 15 Minuten später danach nochmal in die Kabine gekommen, da hat es auch Zeugen gegeben. Er hat dann die Aussagen, die er am Spielfeld getroffen hat, nochmal wiederholt und bekräftigt", sagt Hofmann. 

Und was waren die Aussagen? "Er soll gesagt haben, dass wir vor Salzburg in die Knie gehen. Manipulations- und Betrugsvorwürfe sind eine Rote Linie fürs Schiedsrichterwesen. Dagegen gehen wir entschieden vor. Emotionen sind das eine, aber Respekt gegenüber dem Fußball, dem Schiedsrichterwesen und dem Gegner ist das andere."

Schicker: "Weise Vorwürfe entschieden zurück"

Und wie reagiert Andreas Schicker? Dieser kann sich nicht vorstellen, dass Hofmann bei jenem Sportdirektor, der ständig in der Kabine der Unparteiischen auftauchen würde, über ihn gesprochen wurde: "Im Herbst hat es einen Vorfall gegeben, wo ich den Herrn Weinberger leicht berührt habe. Seitdem war ich nicht mehr in der Schiedsrichterkabine, also kann er nicht mich angesprochen haben."

"Die Vorwürfe, die auch Herr Hofmann wiedergegeben hat, weise ich entschieden zurück. Ich hab ihm einfach gesagt, dass er nicht zwei Spieler ausschließen muss, weil das entscheidet die Meisterschaft in weiterer Folge", so Schicker.

Neben der Kritik äußert sich der Sturm-Sportchef jedoch auch reumütig. Dass er sich nicht gerade fein benommen habe, wisse auch er: "Der Kniefall war natürlich ein Blödsinn, auch das Gehen in die Kabine im Nachhinein. Das gebe ich auch zu."

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