Manchmal drängt sich die Floskel, laut der Freud und Leid eng beieinander liegen würden, geradezu auf.
Denn dies beschreibt den sonntäglichen Fußball-Nachmittag von David Schnegg recht treffend.
In Minute 6 leitete er per Traumtor den 4:1-Erfolg des SK Sturm Graz gegen den SK Austria Klagenfurt ein, gut 20 Minuten später musste er mit einer Schulterverletzung vom Feld.
Die Ovationen des Publikums beim Gang in die Kabine waren da wohl ein eher schwacher Trost. Bei Sturm bangt man nun ausgerechnet vor dem Showdown mit dem FC Red Bull Salzburg um einen Einsatz des Linksverteidigers.
Ilzer: "Sehr schmerzhaft"
"Es ist eine Verletzung am Schultereckgelenk", erläutert Trainer Christian Ilzer, "dort hat er sich schon gegen die Austria verletzt, als er mit ausgestrecktem Arm gestürzt ist. Er ist schon mit Problemen an dieser Stelle ins Spiel gegangen und noch mal mit ausgestrecktem Arm gestürzt."
Ilzer betont, dass man abwarten müsse: "Das ist eine sehr schmerzhafte Verletzung. Aber ich hoffe natürlich, dass er gegen Salzburg oder zumindest relativ schnell wieder einsetzbar ist."
Auf einen David Schnegg in der Form dieses Frühjahrs würde Sturm nur ungern verzichten, am vergangenen Wochenende netzte er schon beim 2:1-Sieg bei Austria Wien.
Sein aktuelles Selbstvertrauen legte der 24-Jährige offenkundig in sein Traumtor, bei dem er einen Volley krachend im langen Eck versenkt hat.
Prass: "Schneggi" kann einfach alles
"Ich habe zwar die anderen Tore noch nicht gesehen, aber ich schätze einmal, das wird das Tor der Runde", vermutet David Affengruber nach Schlusspfiff.
"Ich bin ehrlich: Ich war ein bisschen überrascht", lacht Jusuf Gazibegovic, weil Schnegg mit seinem rechten Fuß abgezogen hat, "aber ich bin hinten gestanden und habe gleich gesehen, dass der einschlägt. Ich gönne es ihm! 'Schneggi' macht das wie die ganze Mannschaft sehr gut in den letzten Wochen und hat sich das verdient."
Und ja, der Running Gag, ob er den eh so wollte, blieb aufrecht.
Denn Alexander Prass ist sicher: "In dieser Art habe ich das auch noch nicht gesehen von ihm, aber 'Schneggi' kann einfach alles! Das war kein Glück, den wollte er genau so."