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"Staugefahr" bei Rapid vor Heimspiel gegen Klagenfurt

Rapid-Trainer Zoran Barisic findet sich in einer ungewohnten Situation wieder und wird wohl einige Spieler enttäuschen müssen.

Foto: © GEPA

Vor dem Heimspiel gegen Austria Klagenfurt am Sonntag (14:30 Uhr im LIVE-Ticker) steht Trainer Zoran Barisic vor einem "Problem", das er in den vergangenen Monaten gern gehabt hätte. Mit Ausnahme von Maximilian Hofmann und Christopher Dibon sind alle Spieler des Profikaders fit.

Der Coach kann also aus dem Vollen schöpfen, wird aber auch einige seiner Schützlinge vor den Kopf stoßen müssen. Auf dem Spielbericht ist nur Platz für 18 Kicker. "Es besteht Staugefahr", sagte Barisic.

Der 52-Jährige freut sich über die große Auswahl, ist sich aber auch der Brisanz dieser Situation bewusst. "Es werden wieder einige enttäuscht sein, weil sie nicht im Kader sein werden."

Nicolas Kühn steht nach monatelanger Pause vor einer Rückkehr, Ferdy Druijf gab bereits beim 2:1 im Cup-Semifinale gegen Ried am Mittwoch sein Comeback.

Nach Einzug ins Cup-Finale: Barisic hätte sich größere Feier gewünscht

Der Einzug ins Endspiel sorgte in Wien-Hütteldorf für großes Aufatmen. "Erleichterung ist vorhanden, weil der Druck schon auf unserer Seite war. Man hat die Nervosität gespürt, vor allem in den ersten 20 Minuten, aber wir haben unser Ziel erreicht", erklärte Barisic.

Der mühsame Erfolg über den Abstiegskandidaten hatte laut Barisic keine rauschende Party zur Folge. Seine Truppe habe nicht viel gefeiert, "doch ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr gefeiert hätten, weil ein wichtiges Zwischenziel erreicht worden ist. Aber die Mannschaft geht sehr selbstkritisch mit sich um."

Das zweite Semifinale zwischen Sturm Graz und dem LASK (1:0) sei ein "super Spiel für neutrale Beobachter gewesen. "Mit Sturm hat die etwas glücklichere Mannschaft gewonnen, es hätte genauso umgekehrt ausgehen können."

Nun kämpft Rapid am 30. April in Klagenfurt gegen die Steirer um den ersten Titel seit 2008. Die beiden bisherigen Duelle in diesem Jahr endeten mit Siegen für Sturm, zuletzt verlor Rapid in Graz 1:3. "Aber das Finale wird ein komplett anderes Spiel sein", versprach Barisic.

Vier Tage vor dem Cupfinale geht es für Rapid in der Liga daheim gegen Red Bull Salzburg. "Eine Woche Vorbereitungszeit wäre angenehmer, aber es ist so entschieden worden, ich kann es eh nicht ändern, und es ist für beide Klubs gleich", meinte Barisic. Sturm trifft ebenso am 26. April auf die Austria.

Nicht zu ändern ist auch der Austragungsort, obwohl die Endspiel-Paarung (Barisic: "Das Finale schlechthin") wohl ein prall gefülltes Happel-Stadion ermöglicht hätte. "Egal, in welchem Stadion, es wäre voll gewesen", sagte Barisic. "Die Stimmung wird so oder so gut sein, das Stadion wird von zwei enthusiastischen Fan-Gruppen besetzt sein."

Barisic: "Habe das Gefühl, dass nicht alle immer auf ihrem höchsten Niveau spielen"

Vorerst liegt der Fokus allerdings auf dem Duell mit den Klagenfurtern. "Das Buch ist bis auf weiteres zugeklappt, jetzt haben wir uns auf die Liga zu konzentrieren", forderte der Rapid-Trainer. In der Meisterschaft setzte es zuletzt zwei Niederlagen.

"Ich hoffe, dass durch den Finaleinzug ein bisschen etwas abgefallen ist, was Druck und psychische Belastung betrifft, und dass die Spieler deshalb freier im Kopf sind und gewisse Dinge besser umsetzen können", erklärte Barisic.

Bei seinen Kickern ortete der Wiener "Luft nach oben, was die Intensität betrifft. Ich habe das Gefühl, dass nicht alle immer auf ihrem höchsten Niveau spielen. Wir brauchen aber alle auf ihrem absolut höchstem Level."

Die Klagenfurter seien nicht zu unterschätzen. "Sie sind sehr laufstark und kompakt, gut im Umschalten und bei Standards, sehr aggressiv im Zweikampf", so die Einschätzung von Barisic. "Sie haben nichts zu verlieren und sind ein gefährlicher Gegner."

Klagenfurt ohne Pink: Es kann auch ein Vorteil sein

Das bisher letzte Kräftemessen beider Klubs im Allianz Stadion brachte ein 1:0 für die Kärntner, der damalige Torschütze Markus Pink hat den Verein vor wenigen Tagen verlassen.

"Ein sehr schwerer Verlust für Klagenfurt und ein Nachteil für die gegenwärtige Situation, aber es kann für die Entwicklung des Klubs auch ein Vorteil sein, wenn man keine Abstiegssorgen hat und schon jetzt beginnen kann, die Mannschaft für die kommende Saison zu formen", vermutete Barisic. "Jetzt müssen eben andere mehr Verantwortung übernehmen."

Dieser Meinung schloss sich Klagenfurt-Trainer Peter Pacult an. "Ich hätte ihn noch gern da, aber ich kann jetzt nicht herumjammern. Es müssen andere einspringen und andere Lösungen gefunden werden."

Widerspruch gab es hingegen zu der Aussage, die Kärntner hätten auswärts gegen Rapid nichts zu verlieren. "Ich weiß, wie das gemeint ist, aber man kann immer drei Punkte verlieren. Man spielt Fußball, um erfolgreich zu sein", betonte Pacult.

Mit einem Sieg in Wien würden die sechstplatzierten Klagenfurter an Grün-Weiß vorbeiziehen. Für die Partie genießen Kinder und Jugendliche bis zum 14. Geburtstag freien Eintritt.

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