Der FC Blau-Weiß Linz hat es verabsäumt, unmittelbar nach der Pleite gegen den SK Sturm aus der Vorwoche wieder an der Tabellenspitze anzuklopfen.
Beim Auswärtsspiel gegen die WSG Tirol dominierten die Stahlstädter lange die Begegnung und waren noch länger in Führung, mussten nach einer verpatzten Schlussphase aber mit einem 1:1-Remis (Spielbericht>>>) die Rückreise nach Oberösterreich antreten.
Der Treffer zum Ausgleich gelang Matthäus Taferner nach einem direkten Freistoß aus eigentlich unmöglichem Winkel. Dass der Ball dennoch ins Tor fiel, wurde durch einen Patzer von BWL-Ersatztorhüter Andreas Lukse möglich. Der Keeper segelte unter dem mit viel Drall aufs Tor gebrachten Ball durch.
"Da kann man zur Verteidigung nicht viel sagen. Es war ein Tormannfehler, in dem Fall meiner, deswegen haben wir nur 1:1 gespielt", so der Routinier.
"Haben es verabsäumt, guten Fußball zu spielen"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
So unglücklich habe er bei der Situation deshalb ausgesehen, "weil der Ball für einen sehr langen Augenblick nicht sichtbar war, da ich genau in das unterste Flutlicht vom Dach geschaut habe. Aber das interessiert keinen, es war ein Tormannfehler".
In Lukse sucht am Samstagabend aber ohnehin kein Linzer den Schuldigen. Viel mehr habe man es nach einer überzeugenden ersten Halbzeit "verabsäumt, weiter guten Fußball zu spielen", hadert Simon Seidl.
Und sein Coach Gerald Scheiblehner findet: "In der zweiten Halbzeit haben wir gewisse Dinge nicht mehr so umgesetzt, wie wir uns das vorgenommen haben. Das ärgert mich. Am Ende war der Ausgleich verdient."
Semlics wirkungsvolle Halbzeitansprache
War man auf Seiten der Blau-Weißen mit der Leistung im ersten Durchgang noch sehr zufrieden und mit jener in Durchgang zwei weniger, war es auf Seiten der Tiroler genau umgekehrt.
"Mit der ersten Halbzeit war ich überhaupt nicht zufrieden. Kompaktes Verteidigen ist wichtig, immer Druck auf den ballführenden Gegenspieler auszuüben auch – das haben wir nicht gemacht. Es war mir viel zu wenig Bereitschaft vorhanden", sagt WSG-Coach Philipp Semlic.
Dies habe man in der Kabine deutlich angesprochen: "In der zweiten Halbzeit war es dann das Gesicht, das ich mir vorstelle. Wir hatten eine hohe Bereitschaft, sind in die Duelle gegangen und haben eine gute Intensität gehabt. Dann fällt das Fußballspielen leichter."
Der Ausgleich sei in der Form, wie er gefallen ist, freilich glücklich gewesen: "Aber er hat sich dann angedeutet."