Die Austria muss in der Conference League daheim gegen Villarreal den Schalter umlegen und den schrecklichen Unfall von Muharem Huskovic verkraften.
Zumindest kann Sportdirektor Manuel Ortlechner bei "Sky" vor dem Anpfiff positive Nachrichten zum Status quo des 19-jährigen Offensivspielers verkünden. Als neue Information gilt dabei, dass die Milz ein großes Problem darstellte.
"Er ist nach der Operation wegen einer Milzruptur in den künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Jetzt war er in der Aufwachphase, ist mittlerweile wieder munter, ansprechbar und hat auch wieder erste positive Signale gesendet", ist Ortlechner sichtlich erleichtert.
Die Nachricht von diesem "schrecklichen Vorfall" traf die ganze Austria-Familie wie der Blitz. Nachdem der Kontakt mit dem Vater von Huskovic hergestellt wurde, fuhr der Teammanager ins Krankenhaus in Baden, "um der Familie das Gefühl zu geben, dass wir für Muki da sind. Er ist für uns ein ganz wichtiges Element, in unserer Geschichte, die wir hier erzählen wollen."
Der Sportchef weiter: "Jetzt drücken wir die Daumen, dass er und seine Freundin wieder normal gesund werden und in weiterer Folge, dass er so fit und gesund wird, dass er das machen kann, was er am liebsten macht - nämlich Fußball spielen, idealerweise im violetten Trikot."
"Das Spiel steht ganz klar im Fokus von Muki"
Seine Mannschaftskollegen mussten in einigen Gesprächen aufgebaut werden. Laut Ortlechner sei das Team aber in letzter Zeit ohnehin eng zusammengerückt nach anderen schweren Schicksalsschlägen in den letzten Wochen und Monaten wie etwa dem Vorfall um Georg Teigl oder fünf Langzeitverletzten inklusive dem erst 18-jährigen Unglücksraben Ziad El Sheiwi. Die Causa Huskovic war nun jedoch die traurige "Krönung".
"Das Spiel steht ganz klar im Fokus von Muki, alle wollen heute für ihn spielen. So legen wir das auch an. Am Ende des Tages ist es auch alternativlos, wir müssen wieder nach vorne blicken, das tun wir auch", erklärt Ortlechner, dem das eine oder andere Lachen im Vormittagstraining durchaus Hoffnung gibt, dass das Team darüber hinwegkommt.
Trotzdem wird es Zeit benötigen, um das alles mental zu verarbeiten. Eine Verlegung des Spiels gegen Villarreal wurde zwar kurz angedacht, im Endeffekt kam die Austria von dieser Idee aber wieder ab.
"Das wäre vielleicht einen Schritt zu weit gegangen. Das wäre auch nicht im Sinne von Muki gewesen, dass wir das heutige Spiel sausen lassen", so Ortlechner. Eigentlich sei es ein Feiertag, dass Huskovic nichts Schlimmeres passiert ist, trotzdem tut sich der Sportchef schwer, diesen Tag als solchen zu sehen.
Schmid stellte Spielern frei, ob sie spielen können/wollen
Von allen Seiten gibt es Besserungswünsche. Der Conference-League-Gegner Villarreal ließ durch Kapitän Raul Albiol ein von der ganzen Mannschaft unterschriebenes Trikot überreichen und wünschte auch über Social Media gute Besserung - ebenso wie Rapid oder Salzburg, in Momenten wie diesen rückt die Rivalität zum Glück in den Hintergrund.
Die Austria hängte das Triko von Huskovic auf der Tribüne auf, um ein Zeichen zu setzen. Trainer Manfred Schmid berichtete vom ersten Anruf, als noch "Lebensgefahr" bestand. Die weiteren Entwicklungen, dass die Verletzungen "doch nicht so schlimm sind", stimmen aber auch ihn positiv.
In Gesprächen habe er den Spielern freigestellt, gegen Villarreal aufzulaufen, "aber alle wollen spielen, auch für Muki".