Eine dunkle Woche endet für den FC Red Bull Salzburg schlussendlich doch noch mit einem kleinen Lichtblick.
Nachdem die "Bullen" am Donnerstag ein bitteres Aus im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League bei der AS Roma einstecken mussten, meldeten sie sich am Sonntag mit einem 2:0-Sieg (Spielbericht>>>) über die SV Ried sowie einer ausgebauten Tabellenführung zurück.
Gegen die Innviertler, die die Rote Laterne vor dem Spiel umgehängt hatten und diese auch wieder mit nach Oberösterreich nahmen, überzeugten die Mozartstädter speziell im ersten Durchgang mit munterem Offensivfußball und gewannen schlussendlich hochverdient.
Ein Umstand, der einen besonders glücklich macht: Matthias Jaissle. "Mein Appell vor der Partie war, dass ich mir wünsche, dass wir unser wahres Gesicht zeigen, auch wenn die Umstände nicht ganz ohne sind. Das haben die Jungs gut gemacht, deswegen großes Kompliment", so der Deutsche bei "Sky".
VAR erneut im Zentrum der Diskussionen
Mit dem Gezeigten seiner jungen Mannschaft war er (fast) gänzlich zufrieden: "Das ist nicht selbstverständlich nach so einem Aus in der Europa League. In der ersten Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt, aber uns leider nicht genug belohnt und sind deshalb nur mit 1:0 in die Kabine gegangen. Das ist ein Punkt, der sich durch die ganze Saison zieht, dass wir nicht so eiskalt vor der Kiste sind, wie wir es noch in der Vorsaison waren. Aber daran werden wir ansetzen."
Ein Umstand, warum die Mozartstädter die Partie nicht höher gewinnen konnten, war jener, dass Schiedsrichter Alexander Harkam nach VAR-Intervention gleich zwei Mal zum Monitor an der Seitenlinie marschierte und anschließend einen Salzburger Treffer annullierte. In Halbzeit eins einen von Noah Okafor aufgrund eines Seiwald-Handspiels in der Entstehung, kurz vor Schluss einen von Benjamin Sesko, da der Slowene ein Stürmerfoul begangen haben soll.
Beide Entscheidungen waren nicht unstrittig und passen gut in die aktuell heiße Schiedsrichter-Debatte in Österreich, die Andreas Ulmer weiter anheizt: "Für mich waren die beiden Tore vor dem 2:0 auch schon Tore", ärgert sich der "Bullen"-Kapitän, dass die Partie bis kurz vor Schluss spannend blieb.
Angezählter Heinle: "Gute Leistung reicht nicht"
Ernstlich gefährden konnten die Rieder Gäste Salzburgs Heimsieg allerdings nie, zu ungefährlich agierten sie einmal mehr vor dem gegnerischen Kasten.
"Ich denke, ab der 20. Spielminute war es ein ordentliches Spiel von uns, aber wenn du am Schluss dastehen und was aus Salzburg mitgenomen haben willst, muss alles gepasst haben. Wir haben aber unser altes Leiden nicht abstellen können: Wir haben keine Tore gemacht. Dann reicht es gegen Salzburg nicht", ärgert sich SVR-Coach Christian Heinle.
Der 37-Jährige gilt mittlerweile als angezählt, einige Stakeholder im Verein sollen laut Präsident Roland Daxl nicht mehr hinter ihm stehen.
"Wenn man die Leistung der Mannschaft sieht, sieht man schon, dass alles intakt ist. Letzte Woche (gegen den LASK, Anm.) haben wir unglaubliche Leidenschaft gezeigt und auch heute war es ab der 20. Minute eine gute Leistung. Aber es reicht nicht, dass die Leistung okay ist, wir wollen Resultate. Deswegen verstehe ich, dass Unmut aus gewissen Fankreisen kommt. Es reichen mir auch nicht mehr gute Leistungen, sie haben mir nie gereicht. Wir wollen unbedingt Punkte holen. Jetzt müssen wir Tore machen, weil ohne Tore wirst du keine Resultate erzielen", ist sich Heinle seiner prekären Situation bewusst.