Acht Spiele in Folge holte der LASK in dieser Saison der Admiral Bundesliga stets mindestens einen Punkt - diese Serie fand am Samstag jedoch ihr Ende.
Die Linzer kassieren in der 9. Runde die erste Niederlage der laufenden Saison - und fangen sich obendrein gleich mal vier Tore. Was in den ersten Minuten noch nach einem standesgemäßen LASK-Auftritt aussah, endete letztlich mit einem 4:1-Sieg für die WSG Tirol (Spielbericht >>>).
Vor allem in Halbzeit zwei hatten die zahnlosen Linzer ihrem Gegner nichts mehr entgegenzusetzen. Es darf durchaus angenommen werden, dass sich die Spieler des LASK nach Schlusspfiff so einiges anhören mussten von ihrem Cheftrainer Didi Kühbauer.
Auf die Frage des "Sky"-Reporters, was sich nach Spielende in der Kabine zutrug, reagierte Kühbauer jedoch gereizt: "Das hat Sie nicht zu interessieren!"
"Es ist so, dass ich der Mannschaft natürlich was gesagt habe, aber ich glaube, es ist wichtiger, was die Mannschaft von mir gehört hat und nicht, was Sie von mir hören wollen", will der Burgenländer seine Kabinenpredigt lieber für sich behalten.
Kühbauer "Müssen uns den Schuh selber anziehen"
Fest steht, dass der LASK furios ins Spiel startete, rasch durch Keito Nakamura mit 1:0 in Führung ging, allerdings postwendend den Ausgleich kassierte. Noch vor der Pause fingen sich die bis dato besseren Linzer zwei weitere Gegentore.
"Die erste Halbzeit war ein komisches Spiel", findet Kühbauer. "Wir waren wirklich besser im Spiel. Wir haben dann aber, was uns das ganze Spiel verfolgt hat, sehr schlecht verteidigt. Da müssen wir uns den Schuh selber anziehen."
"Ich denke, gerade in der letzten Verteidigungszone muss man einfach näher beim Mann sein, versuchen den Zweikampf zu gewinnen oder ein gutes Stellungsspiel zu haben und das haben wir heute definitiv nicht gehabt", präzisiert der LASK-Coach seinen Groll mit der Abwehr.
"Wir haben uns viel vorgenommen, schenken dann die Gegentore weg", ärgert sich Philipp Ziereis ebenso über die unnötigen Gegentore.
Michorl: "War ein rabenschwarzer Tag"
Die Kaltschnäuzigkeit, die die WSG vor allem in Durchgang eins an den Tag legte, verdiene laut Kühauer aber auch Anerkennung: "Die Effizienz von Wattens war heute sehr gut, aber das ist so im Fußball. Ich denke, auch wir haben Spiele gehabt, wo die Effizienz gut war."
Während bei den Tirolern alles aufging, erlebte der LASK, spätestens mit dem 2:1-Führungstor für die WSG, aber einen "rabenschwarzen Tag", wie Peter Michorl nach dem Spiel meint.
Spätestens nach dem 4:1 durch Nik Prelec in der 63. Minute waren alle LASK-Hoffnungen verschwunden. "Es war schon geplant, dass wir da nochmal zurückkommen. Wenn wir einen Anschlusstreffer erzielen, bin ich überzeugt, dann kann das Spiel in eine andere Richtung gehen. Aber mit dem 4:1 haben wir dann alles vermissen lassen", so Kühbauer.
LASK in Halbzeit zwei "nicht mehr existent"
"Wir waren dann nur mehr am Platz, aber nicht mehr existent. So kann ich die Mannschaft nicht sehen. Ich weiß, bei 4:1 ist es schwierig, trotzdem kann es nicht sein, dass wir dann kaum mehr Produktives nach vorne bringen", zeigt sich der Burgenländer verärgert über den lustlosen Auftritt in Halbzeit zwei.
"Wenn du zuhause vier Tore kriegst, wird es schwer ein Spiel zu gewinnen. Wir haben Fehler gemacht, die in der Bundesliga zu Toren führen. Heute sind uns gleich vier passiert", kann sich Michorl das Geschehene nur schwer erklären.
"Wir haben unser Spiel in keiner Phase auf den Platz gebracht und letztendlich verdient verloren", kann auch Ziereis nichts schönreden.
Kühbauers zweite Pleite - wieder gegen WSG
Dass beim LASK zuletzt aber nicht alles schieflief, zeigt, dass die Niederlage am Samstag erst die zweite Pleite in der Ära Kühbauer darstellt. Seit dessen Amtsantritt im vergangenen Mai verloren die Athletiker zuvor nur im Playoff-Halbfinale der vergangenen Saison - der Gegner? Die WSG Tirol.
Mit der 1:2-Niederlage im vergangenen Mai raubten die Wattener dem LASK die Chance, in den Europacup einzuziehen. Nun hat die Truppe von Thomas Silberberger den Linzern erneut eine empfindliche Niederlage beschert.
Hat sich die WSG also als das Kryptonit der Kühbauer-Mannschaft herausgestellt? "Im ersten Spiel, wo wir verloren haben, haben wir über 90 Minuten keine gute Leistung gebracht. Heute war es so, dass wir nicht zur rechten Zeit das Tor geschossen haben. Ich denke, wir waren erste Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Aber das bedeutet nicht, dass man automatisch in Führung liegen muss", versucht Kühbauer die beiden Niederlagen voneinander zu trennen.
LASK will Lehren ziehen: "Watsche vor Länderspielpause"
Nun ist beim LASK aber Aufarbeitung gefragt. Die Länderspielpause dürfte genau zur richtigen Zeit kommen. "Das war eine Watsche vor der Länderspielpause", nimmt sich Michorl kein Blatt vor den Mund. "Die gilt es zu nutzen, um die Sinne zu schärfen."
"Vielleicht ist das auch ein guter Moment, dass wir wieder scharf aus der Länderspielpause kommen", hofft der Mittelfeldspieler, dass der LASK die richtigen Schlüsse aus der Niederlage zieht.
Die österreichische Bundesliga LIVE bei Sky >>>