Endstand
1:1
0:1, 1:0
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Abstieg steht bevor: Altach hofft auf "ein Wunder"

Der Abstieg konnte aufgeschoben werden - doch kann er noch verhindert werden?

Abstieg steht bevor: Altach hofft auf Foto: © GEPA

Die aus Vorarlberger Sicht gute Nachricht zuerst: Der SCR Altach bleibt auch nach dem 30. Spieltag der Admiral Bundesliga sportlich am Leben.

Durch ein spätes Remis gegen die SV Ried (Spielbericht>>>) konnten die Vorarlberger den vorzeitigen Gang in die 2. Liga zwar abwenden, die Punkteteilung mit dem härtesten Konkurrenten gegen den Abstieg brachte die Altacher allerdings nicht wirklich weiter.

Zwei Runden vor Schluss fehlen weiterhin fünf Punkte auf die "Wikinger" aus Ried, nach dem Schlusspffiff in einer gut gefüllten Cashpoint Arena herrschte eine solch triste Stimmung, man hätte meinen können, der Abstieg wäre bereits besiegelt.

"Wir haben noch zwei Spiele, es gibt Wunder und wir hoffen darauf", ist bei Coach Ludovic Magnin die Hoffnung trotz allem noch lange nicht gestorben.

"Haben nicht wie ein Absteiger gespielt"

Der Schweizer zeigt sich nach dem Spiel bei "Sky" sichtlich emotional und hebt die Moral seiner Mannschaft hervor: "Wir haben heute ein klasse Spiel abgeliefert und sicher nicht wie ein Absteiger gespielt. Es war nur eine Mannschaft auf dem Platz und das war Altach."

Tatsächlich trat Altach sehr engagiert auf und glaubte bis zum Schluss an den Sieg. Bis zur 71. Minute lagen die Ländlekicker durch einen Treffer von Ante Bajic noch hinten, Christoph Monschein erzielte nach einer von Atdhe Nuhiu verlängerten Ecke den Ausgleich. Zum Sieg und einer dadurch deutlich verbesserten Ausgangslage reichte es in einer wilden Schlussphase allerdings nicht mehr.

"Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie hat Fußball gespielt, sie hat den Ball flach gehalten, gut über außen gespielt und sich klare Torchancen erarbeitet. Wenn man die Torchancen aber nicht macht, passiert genau das, dass Ried einmal über die Mittellinie kommt und es plötzlich 0:1 steht. Die Mannschaft hat trotzdem weitergespielt und deshalb bin ich sehr stolz", lobt Magnin weiter.

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Grabherr: "Aufgeben werden wir trotzdem nicht"

Von einer guten Leistung kann man sich in Altach aber genau so wenig kaufen, wie im Rest der beinharten Fußballwelt. Fakt ist, dass die Vorarlberger nun erstmals in dieser Saison zwei Spiele hintereinander gewinnen müssen, um die Klasse zu halten.

Aus den Partien gegen die Admira und die WSG Tirol müssen sechs Punkte her, während gleichzeitig die Konkurrenz aus Ried, der Südstadt und Hartberg nicht mehr viel punkten darf.

Aufgeben ist für Altachs sportlichen Leiter Werner Grabherr dennoch ein Fremdwort: "Klar versuchen wir alles, aber die Spiele werden weniger und man muss nicht ganz so gut rechnen können um die Situation einschätzen zu können. Es wird also nicht einfacher. Aufgeben werden wir trotzdem nicht. Wir müssen das nächste Spiel gegen die Admira gewinnen, dann ist die Chance noch da."

Altach würde Abstieg finanziell überleben

Sollte kein Wunder mehr eintreten und Altach in der kommenden Saison erstmals seit neun Jahren nicht in Österreichs Oberhaus spielen, könnte sich für den SCRA eine ganz unangenehme Situation ergeben. Mit Austria Lustenau ist momentan ein weiterer Verein aus dem Ländle in den spannenden Aufstiegskampf in der 2. Liga verwickelt.

Sollte Lustenau tatsächlich aufsteigen, wäre der finanzielle Schaden des Abstiegs für Altach umso größer. Das Beispiel Wacker Innsbruck mit der Konkurrenz WSG Tirol zeigte erst kürzlich, dass zwei große Vereine in fußballerisch kleinen Bundesländern meist nicht gesund für den tiefer spielenden Klub sind.

In Altach ist man sich um die finanziellen Konsequenzen eines Abstiegs natürlich bewusst, im Hintergrund wird bereits vorgeplant. "Natürlich musst du als Unternehmer an einen Plan B denken und das machen wir auch", erklärt Präsident Peter Pfanner. Insgesamt würden laut ihm zwei bis drei Millionen Euro im Falle eines Abstiegs im Budget fehlen.

Sorgen, ein ähnliches Schicksal wie der mittlerweile insolvente FC Wacker Innsbruck zu erleiden, macht sich Pfanner allerdings keine: "Altach ist ein Verein der auf sehr gesunden Beinen steht. Wir sind schuldenfrei, haben eine tolle Infrastruktur und sehr viele ehrenamtliche Mitarbeiter. Das würde mir also keine schlaflosen Nächte bereiten, obwohl ein Abstieg mit Sicherheit ein Rückschlag wäre. Aufgrund unserer soliden Basis könnten wir mit so einem Notfall allerdings leben."

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