Als Verlierer gingen alle Admiraner nach dem 2:3 gegen Sturm Graz (Spielbericht) vom Platz, aber Marin Jakolis war wohl der größte in den Reihen der Südstädter.
Ein Gerangel mit Jörg Siebenhandl, ein Ellbogen-Check gegen Lukas Spendlhofer - und der 21-jährige Stürmer flog in der 66. Minute binnen 52 Sekunden mit Gelb-Rot vom Feld.
Teamkollege Stephan Zwierschitz kündigte unmittelbar nach Spielende bei "Sky" an, dass nun dicke Luft in der Kabine herrschen dürfte: "Boah, ich hoffe, dass ich ihn gleich nicht sehe. Das werden wir schon ansprechen müssen. Er hat der ganzen Mannschaft geschadet."
Der Verteidiger sah in dem Ausschluss die Schlüsselszene zur Niederlage, war die Admira zu diesem Zeitpunkt doch 2:1 voran: "Wir haben alles im Griff und Sturm nicht gewusst, was sie machen müssen. Dann bekommen wir die depperte gelb-rote Karte und geben das Spiel aus der Hand. Dümmer geht es nicht mehr."
Auch beim Gegner wusste man, wieviel man dieser Szene verdankte. "Sicher hat der Ausschluss eine große Rolle gespielt. Ich weiß auch nicht genau, warum wir uns dann so aufgebäumt haben und ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist", meinte etwa Philipp Huspek, und auch Torschütze Markus Lackner war sich sicher, dass wir "nach der gelb-roten Karte wieder Selbstvertrauen bekommen haben."
Ohne Ausschluss "sicher nicht verloren"
Auch mit Ernst Baumeister dürfte für Jakolis ein ernster Rapport anstehen: "Heute ist es gescheiter, ich sage ihm nichts, das wäre nicht sinnvoll. Lieber morgen."
Für den Admira-Trainer war die Szene ebenfalls spielentscheidend, denn er war sich "sicher, dass wir das Spiel heute nicht verloren hätten. Wir waren zu diesem Zeitpunkt die bessere Mannschaft und hätten eher das dritte gemacht, als den Ausgleich bekommen. Bis auf die ersten 20 Minuten waren wir die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen. So ist es halt, ein Selbstfaller."
Gerade deswegen sah Baumeister das Spiel auch ohne Punkte als Fortschritt. Mit zwei Treffern verdoppelte man das eigene Tor-Konto, auch leistungsmäßig war es eine klare Verbesserung.
"Ich bin nicht negativ, weil wir auf einem guten Weg sind. Man sieht, dass wir stärker und runder werden, dass Verletzte zurückkommen und wir mehr Alternativen haben. Wir brauchen Geduld, dann wird das Werkl schon rennen."