Bei der Admira erinnert in dieser Saison vieles an die vergangene.
Nicht nur, dass der Klub aus der Südstadt ähnlich wie im letzten Jahr im Abstiegskampf steckt, sondern auch, weil sich ein Stürmer in den Vordergrund spielt. In der vergangenen Saison war das Sasa Kalajdzic. Jetzt heißt der neue Top-Scorer Sinan Bakis.
Der 25-Jährige läuft unter Trainer Klaus Schmidt zur Höchstform auf. Mit zehn Treffern aus 17 Spielen hat der Deutsch-Türke einen großen Anteil an der Kehrtwende bei der Admira.
Schmidts Taktik hilft Bakis
Bakis, der zuvor in der türkischen Süperlig bei Kayerispor (2013-2016) und Bursaspor (2016-2018) spielte, kam in seiner ersten Saison bei der Admira 2018/19 nur auf vier Treffer in 27 Liga-Spielen. Umso besser verläuft die aktuelle Saison für den ehemaligen Jugendspieler von Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen.
Verantwortlich für seinen Höhenflug sollen vor allem Schmidts taktische Veränderungen sein. "Unter Klaus haben wir einen Schwung bekommen, das hat sich auf das ganze Spiel ausgewirkt", sagt Bakis. "Wir spielen offensiver als vorher, wodurch ich mehr Chancen bekomme."
Schmidt stellte den Außenstürmer auf die Position des Mittelstürmers: "Wir haben zu Beginn unserer Zusammenarbeit ein sehr klares Gespräch geführt, ich habe ihm gesagt, dass ich ihn als Sturmspitze sehe", sagt Schmidt.
In dem Gespräch spürte Bakis aber vor allem das Vertrauen seines neuen Trainers: "Er hat gesagt, dass ich einfach Gas geben soll, genauso weitermachen soll wie bisher im Training. Das hat mich noch einmal zusätzlich gepusht."
Das Gespräch zeigte seine Wirkung: In drei aufeinanderfolgenden Spielen (gegen Tirol, Altach und den WAC) erzielt Bakis jeweils einen Doppelpack und sicherte der Admira wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Schmidt und Shapourzadeh beeindruckt von Bakis
Manager Amir Shapourzadeh schwärmt von seinem Stürmer: "Man sieht seine Vielfältigkeit. Er spürt das volle Vertrauen von Klaus, die Veranlagung hat er immer gehabt. Es passt hervorragend zwischen Trainer und Spieler."
Schmidt ist von den Qualitäten seines Schützlings längst überzeugt: "Er hat einen sehr guten Abschluss, eine sehr gute Zweikampf-Dynamik. Ich hoffe, dass er die Form weiterhin behält und es über die Vorbereitung bringt. Dann wird er uns auch weiterhelfen."
Helfen sollen auch Jimmy Hoffer und Markus Pink, Winter-Neuzugang von Sturm Graz. Dass der Konkurrenzkampf dadurch weiter angeheizt wird, weiß auch Bakis: "Es wird nicht einfach. Ich muss mich jedes Mal wieder neu beweisen, aber ich freue mich auch schon auf das Duell."
Der Konkurrenzkampf kann der Admira aber auch durchaus gut tun, wie Hoffer meint: "Wir haben eine gute Mannschaft, in der jeder jeden ersetzen kann. Es ist gut, dass man Druck von hinten bekommt und nicht immer sicher ist."
Shapourzadeh: Bakis ist "unverkäuflich"
Dass Bakis den Verein nach guten Leistungen genauso verlassen wird, wie vergangenes Jahr Sasa Kalajdzic, scheint nicht gerade unwahrscheinlich.
Angebote gibt es bereits: "Das bleibt natürlich nicht unbemerkt, wenn man bei einem kleinen Verein 10 Tore schießt", sagt Manager Amir Shapourzadeh, macht aber auch deutlich, dass es keinen zeitnahen Wechsel geben wird: "Im Winter ist er unverkäuflich."
Auch Bakis will im Frühjahr weiterhin in Mödling spielen: "Ich bin glücklich bei der Admira. Bis Saisonende bin ich auf jeden Fall hier und gegen Saisonende werden wir dann mal schauen."
Mit weiteren Prognosen hält sich auch Shapourzadeh zurück: "Ich hoffe, dass sich der Spieler weiterentwickelt, dass er in der Rückrunde weiter performt und dass er irgendwann vielleicht ein Spieler ist, der über die Admira zu einem großen Klub wechselt."
Das wünscht sich auch Bakis: "Deutschland oder England haben mich schon immer gereizt, vor allem die Premier League. Das ist für mich die beste Liga der Welt."