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Herzog adelt Admira-"Chancentod" Mustapha

Trotz Mängel im Abschluss: Stürmer-Leihgabe hat Herzog voll überzeugen können.

Herzog adelt Admira- Foto: © GEPA

Die Admira darf am 10. Bundesliga-Spieltag über einen 2:0-Heimsieg gegen den SCR Altach jubeln (Spielbericht >>>) - ein Admira-Sieg, der wohl locker das eine oder andere Tor der Südstädter mehr vertragen hätte können.

Mit einer 1:0-Führung in die Pause gegangen, legten die Niederösterreicher zu Beginn der zweiten Halbzeit in Person von Marlon Mustapha den zweiten Treffer nach. Was folgte, war eine Chancen-Orgie, aus der die Admira keinen Nutzen ziehen konnte.

"Wir haben gut begonnen, sind in Führung gegangen, haben aber Probleme gekriegt, weil uns Altach vorne zugestellt hat. Wir haben das nicht richtig lösen können. Mit der ersten Aktion sind wir dann 2:0 in Führung gegangen, das hat uns dann mehr Selbstvertrauen und Ruhe gegeben", erklärt Admira-Cheftrainer Andreas Herzog nach dem Spiel im "Sky"-Interview. "Dann hätten wir den Sack eigentlich schon viel früher zumachen müssen."

Mustapha? "War heute der beste Mann"

Vor allem ÖFB-U21-Teamstürmer Marlon Mustapha, der in dieser Saison vom 1. FSV Mainz 05 nach Maria Enzersdorf verliehen wurde, fand nach dem 2:0 eine Reihe von Hochkarätern vor, die aber allesamt ungenützt blieben.

Herzog bekräftigt nach dem Spiel, viel mit seinem Schützling an der Chancenverwertung zu arbeiten. "Wir arbeiten extrem daran", sagt der Wiener. "Aber Marlon ist ein Top-Stürmer, das hat man gesehen", macht sich Herzog nicht allzu viele Sorgen über die Performance des 20-Jährigen.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Ich glaube, dass er für jeden Verteidiger schwer zu bespielen ist, weil er sich in jeden Zweikampf voll reinhaut, auch ein gutes Dribbling hat", streut Herzog seinem Stürmer regelrecht Rosen.

"Das wird auch der Grund sein, warum er sich beim Abschluss noch die letzten Patronen aufgehoben hat. Da fehlt ihm vielleicht die Frische oder die Genauigkeit, das muss er noch lernen." Dennoch ändert auch die Chancenverwertung nichts an folgendem Statement: "Für mich war er heute der beste Mann."

Herzog: "Momente, wo ich auf der Bank sauer werde"

Trotz alledem konnte man Herzog nach dem Spiel gut dabei beobachten, wie er seinen Ärger über die fahrlässige Spielweise seiner Mannschaft augenscheinlich kundtat und dabei auch hin und wieder die Bande herhalten musste.

"Ich glaube schon, dass ich in gewissen Situationen sehr streng bin. Wir haben oft Situationen, wo wir nicht tief spielen, sondern einen Querpass spielen oder ein unnötiges Foul begehen. Da müssen wir viel schlitzohriger und abgeklärter werden. Das sind die Momente, wo ich dann auch auf der Bank ziemlich sauer werde, aber das ist nach dem Spiel meistens wieder vergessen", sagt Herzog.

Grundsätzlich könne Herzog aber eine positive Entwicklung erkennen: "Wir wissen, dass wir vieles gut machen, aber in verschiedenen Situationen auch unsere Probleme kriegen. Wir sind momentan relativ zufrieden, aber es ist trotzdem noch ein harter und weiter Weg. Die Mannschaft wird sicherlich noch besser, momentan schaut es nicht so schlecht aus, aber es kann in zwei, drei Spielen wieder anders ausschauen."

Ebners außergewöhnlicher Bundesliga-Torschnitt

Einen speziellen Nachmittag erlebte auch Thomas Ebner. Der 29-Jährige absolvierte am Samstag sein 250. Bundesliga-Spiel und kürte dies auch gleich mit einem Treffer - erst sein fünftes Tor in der Bundesliga überhaupt, was einen erwähnenswerten Torschnitt von einem Treffer alle 50 Spiele bringt.

"Schöne Statistik, hätte ich davor auch nicht gewusst. Mich freut es einfach, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte. Wenn es mit der Statistik auch noch zusammenpasst, nehme ich das auch gerne mit", erklärt Ebner nach dem Spiel.

Altach? "Schwer, das Wort Krise in den Mund zu nehmen"

Beim SCR Altach ist nach dem Spiel in der Südstadt hingegen Kristenstimmung angesagt. Bereits seit sechs Spielen konnten die Vorarlberger keinen Sieg mehr einfahren. 

"Krise hin oder her, wenn man sechs Spiele nicht gewinnt, das ist nicht gut", sagt Altach-Stürmer Atdhe Nuhiu. "Es ist jetzt nicht so, dass wir fünf, sechs Punkte hinterher sind, sondern es ist schon noch immer eng. Mit einem Sieg kann sich wieder alles drehen. Deswegen ist es schwer, das Wort Krise in den Mund zu nehmen", hat der Angreifer immer noch einen positiven Ausblick.

Cheftrainer Damir Canadi, der ohnehin schon seit Saisonbeginn eine schwere Spielzeit vorhersagt, ist weit davon entfernt, in Panik zu verfallen: "Wir wissen, wo wir stehen. Wir wissen, wer wir sind. Wir werden weiter daran arbeiten. Mittlerweile habe ich auch Erfahrung genug, dass ich weiß, wo wir stehen und was wir tun."


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