Ernst Baumeister war wahrlich nicht zu beneiden.
Zuerst musste er aufgrund einer Magen-Darm-Welle plus einer Verletzung umstellen, dann bekam die Admira gegen den SK Rapid mit 0:3 die Rechung für eine schwache Leistung präsentiert.
Trotzdem sorgt der Trainer mit einem scherzhaften Vergleich für Lacher: "Meine Spieler haben leider ein paar Sachen falsch verstanden. Defensiv gut stehen haben sie dann wirklich wortwörtlich genommen und sind wirklich defensiv gestanden statt aktiv zu sein. Wir haben zugeschaut, wie Rapid gespielt hat."
"Kann nicht hoffen, dass uns der liebe Gott hilft"
Bei gewissen Situationen und Abläufen ließ Baumeister auch die Ausfälle nicht als Ausreden gelten.
Diese Fehler und dieses Auftreten wurde von Rapid eiskalt bestraft. Der 61-jährige Wiener erklärt bei der Pressekonferenz: "So kann man kein Fußballspiel bestreiten. So kann man nicht agieren, nach vorne gab es überhaupt keine Entlastung."
Bei "Sky" ergänzte er: "Man kann nicht nur hinten stehen und hoffen, dass uns der liebe Gott hilft."
Auch Kapitän Daniel Toth weiß gegenüber LAOLA1, dass dieser Auftritt viel Verbessungsbedarf nach sich zieht: "Wir haben uns vorgenommen, dass wir mutig spielen. Das war sicher nicht so geplant, dass wir uns so weit reindrängen lassen. Dann haben wir zur Halbzeit schon drei Tore kassiert, was sicher sehr einfach gegangen ist und wir sicher besser machen müssen. Und dann war das Spiel natürlich schon entschieden."
"Für mich kam es jetzt nicht so überraschend"
6., 23. und 44. Minute - damit war die Partie vorzeitig entschieden, die Admira hauptsächlich mit Nachlaufen beschäftigt.
"Es wäre halt wichtig gewesen, dass wir ein bisschen ins Spiel kommen und länger die Null halten, dass wir alle eine Brust kriegen. Das war nicht der Fall und dann ist es Schlag auf Schlag gegangen. Dann waren wir teilweise verunsichert, zweite Halbzeit haben wir es ein bisschen besser im Griff gehabt, aber da ist es schon 3:0 gestanden", analysierte Toth.
Die eine oder andere taktische Umstellung sorgte dafür, dass die Admira zumindest defensiv besser stand und auch offensiv die eine oder andere Chance vorfand. Eine zweite Halbzeit auf der Mann aus Sicht von Toth aufbauen kann. Baumeister merkt jedoch an, dass Rapid auch einen Gang zurückgeschalten hatte und die hohen Temperaturen ihre Opfer forderten.
"Die zweite Halbzeit war okay. Aber im Endeffekt war es zu wenig", fasste Baumeister zustande und schloss seine Rede, wie er sie begann: "Für mich kam es jetzt nicht so überraschend." Selbst das 0:3 gegen Rapid nicht.
Baumeister war nach dem neuerlichen Umbruch auf einen schwierigen Start in die Saison vorbereitet, wirkt weiterhin gefasst. Denn er selbst weiß, dass vor der Admira noch viel Arbeit liegt, um sich weiterzuentwickeln und den nächsten Schritt zu machen.