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Spieler-Agentur legt gegen die Admira nach

Wie sehen andere die Konstellation mit Jürgen Werner und dem LASK?

Spieler-Agentur legt gegen die Admira nach Foto: © GEPA

Es kommt nicht überraschend, dass die Aussage von Admira-Trainer Ernst Baumeister punkto Jürgen Werner und dessen Mitarbeiter bei "Stars & Friends" nicht unbeantwortet bleiben würde.

Zur Erinnerung: Der 60-Jährige sprach nach der Unterschrift seines Schützlings Markus Wostry beim LASK von "Gehirnwäsche, die Jürgen Werner und seine Leute" betrieben hätten.

Markus Katzer betreut Wostry und sagte der "Krone": "Ich hatte schon letzten Sommer mit Admira über eine Vertragsverlängerung gesprochen, aber ein regelrecht inakzeptables Angebot erhalten."

"Im September hatte ich bei der Admira erneut vorgefühlt, in welche Richtung es gehen könnte, weil ich schon Anfragen anderer Klubs für Wostry hatte – aber ich erhielt keine Antwort!"

Als der LASK sein Interesse Anfang Jänner bekundet hatte, habe die Admira nicht weiter reagiert.

Aussage gegen Aussage

Die Südstädter stellen das allerdings genau anders herum dar. Manager Amir Shapourzadeh sagte LAOLA1: "Wir haben bereits im November, Dezember mit ihm gesprochen, da kam nicht viel."

Wie schon LASK-Berater Jürgen Werner im LAOLA1-Interview andeutete, hat "Stars & Friends" Probleme mit der Admira, wo nicht weniger als sieben Spieler von der Agentur beraten werden.

"Es ist kein Geheimnis, dass die Admira versucht, Spieler auch ohne Berater unter Vertrag zu nehmen. Es gibt scheinbar eine Aversion gegen uns, aber mehr kann ich nicht sagen“, so Werner.

Mehr dazu sagen kann der ehemalige Profi Tino Wawra, der für "Stars & Friends" arbeitet.

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"Es gibt mit allen Profiklubs eine gute und professionelle Zusammenarbeit, außer mit der Admira", so der 38-Jährige, der 54 Bundesliga-Partien für die SV Ried absolvierte.

Der heutige Berater legt gegenüber dem Admira-Manager nach: "Shapourzadeh hat auch den meisten ‚Stars & Friends‘-Spielern bei der Admira nahe gelegt, sich von uns zu trennen, und gedroht, dass es sonst schwierig wäre mit der Zukunft bei der Admira. Kein anderer Klub macht das sonst.“

Die Causa Patrick Schmidt

Wawra geht konkret auf einen Fall ein, jenen von Patrick Schmidt. Dessen Vertrag lief im Sommer 2017 aus, Shapourzadeh soll seinen Eltern empfohlen haben, sich von Wawra zu trennen.

"Er hat gegenüber den Eltern immer wieder betont, dass es nicht an mir liege, sondern nur daran, dass ich ‚Stars & Friends‘-Mitarbeiter bin", schildert Wawra, der schließlich nachgab. Schmidt verlängerte um drei weitere Jahre.

Der Berater blieb seinem 19-jährigen Klienten aber treu, obwohl er punkto Vertragsverlängerung keinen Cent Provision verdiente, hat nun aber wiederum Probleme mit dem Arbeitgeber des Stürmers.

Da dieser im Herbst nur auf 137 Einsatzminuten kam, fragten Wiener Neustadt und Hartberg bei Wawra an. "Seit 3. Jänner warte ich auf eine Antwort von Shapourzadeh in dieser Causa, zurückgerufen hat er auch nie…"

Shapourzadeh wehrt sich

Admira-Manager Shapourzadeh erklärt auf Nachfrage von LAOLA1: "Ich kann mich über so manche Aussage aus dem Hause „Stars & Friends“ nur wundern, aber es wäre Zeitverschwendung, sich damit länger zu beschäftigen. Fakt ist, dass wir bei der Admira mit anderen Beratern überhaupt keine Probleme haben, und sie auch nicht mit uns."

"Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Wir als Admira haben kein Interesse mehr daran, Geschäftsbeziehungen mit der Agentur 'Stars & Friends' zu unterhalten. Dafür haben wir gute Gründe, die in diversen Fällen aus der Vergangenheit liegen. Seit wir die Admira neu ausgerichtet haben, besteht hier ein sehr klares Verständnis von einem professionellen und fairen Geschäftsgebaren. Wer dieses teilt – und das ist die Mehrzahl der Marktteilnehmer – ist uns als Business-Partner herzlich Willkommen."

"Die getätigten Aussagen und Aktionen dienen aus unserer Sicht auch dem Ziel, Unruhe bei uns hineinzubringen. Wir möchten diverse Vorwürfe, wie zum Beispiel in der Causa Patrick Schmidt daher gar nicht weiter kommentieren. Hier werden aus durchschaubaren Gründen unberechtigt tadellose Spieler in Geschichten hineingezogen, die zum Teil völlig an den Haaren herbeigezogen sind. Fakt ist, dass wir es hier mit Spielern und Eltern zu tun haben, die immer noch souverän selbst entscheiden, mit wem sie in welcher Form zusammenarbeiten."

Shapourzadeh-Lob von Hagmayr

LAOLA1 fragte aber bei anderen nach. Max Hagmayr ist ebenfalls seit vielen Jahren als Spielerberater in Österreich und international tätig.

"Amir Shapourzadeh ist ein seriöser, hochqualifizierter Klubmanager und seit Gerhard Bürgler dort Aufsichtsratvorsitzender ist, kann ich auch wieder seriös mit dem Verein zusammenarbeiten", sagt Hagmayr, der aktuell zwei Klienten in der Südstadt hat - Elvedin Buljubasic (18) und Julian Turi (16), die noch nicht für die Profis im Einsatz waren.

Über LASK-Berater Jürgen Werner, dessen Spieler-Agentur sechs Profis (Lukas Grozurek, Manuel Kuttin, Marcus Maier, Maximilian Sax, Patrick Schmidt, Markus Wostry) und einen Amateur (Jakob Meierhofer) berät, sagt Hagmayr: "Ich kenne Jürgen Werner seit 30 Jahren und arbeite mit ihm immer gut zusammen – ohne Probleme. Wenn der LASK diese Zusammenarbeit will und seine Vorteile daraus zieht, dann ist das die Entscheidung des LASK."

Nicht nur "Fall Wostry" sorgt(e) für Aufregung

Der "Fall Wostry" sorgte nicht zum ersten Mal für Aufregung rund um Jürgen Werner. Vor etwas mehr als zwei Jahren warf Frenkie Schinkels dem damaligen Sportvorstand des LASK Unvereinbarkeit mit seiner Tätigkeit als Spielerberater vor.

"Die Tätigkeit beim LASK ist mit jener als Spielervermittler unvereinbar. Dem Manuel Hartl verdrehen sie mit zwei Angeboten aus der Bundesliga den Kopf. Ich weiß, dass Manuel weiter bis Sommer alles geben würde. Trotzdem spielt der LASK da Spielchen, die nicht korrekt sind", sagte Schinkels damals der "Sportzeitung" - St. Pölten und der LASK matchten sich in der Saison 2015/16 um den Aufstieg.

Hartl stieg am Ende mit den Niederösterreichern auf und wechselte ein Jahr später zu Blau-Weiß Linz. In dieser Winter-Transferperiode verliehen die Oberösterreicher nun Filip Dmitrovic an den SKN.

Bestes Einvernehmen gibt es offenkundig mit Red Bull Salzburg, das Mergim Berisha und Samuel Tetteh an die Oberösterreicher verlieh. Auch mit Altach gab es aus der Bundesliga Berührungspunkte, etwas was Nikola Dovedan oder auch Dmitrovic betrifft.

Kraetschmer: "Gute Zusammenarbeit mit LASK und 'Stars & Friends'"

Seit Werner als Architekt des "LASK neu" mitarbeitet - die Übernahme der "Freunde des LASK" von Peter-Michael Reichel erfolgte an Heiligabend 2013 - wurden auch Austria- und Rapid-Spieler geholt, mit "Stars & Friends" gibt es diesbezüglich aber nur wenige Berührungspunkte.

Austria-Vorstand Markus Kraetschmer verliert über den Liga-Rückkehrer kein schlechtes Wort: "Die Zusammenarbeit ist sehr gut, auch mit Dr. Siegmund Gruber (LASK-Präsident, Anm.) der im Aufsichtsrat der Bundesliga sitzt. Da wird auch im Sinne der Bundesliga über den Tellerrand geblickt."

Apropos Aufsichtsrat, die Konstellation mit Spielerberater Jürgen Werner als LASK-Berater wurde auf Bundesliga-Ebene besprochen, wie Kraetschmer bestätigt: "Es wurde besprochen und es gab auch eine Veränderung (Werner legte das Amt des Vorstands zurück, Anm.). Es ist "learning by doing", ähnlich wie bei der Lizenz-Weitergabe von Pasching nach Kärnten (2007, Anm.). So werden wir mit der Sache umgehen. Aus Austria-Sicht kann ich sagen, dass ich Jürgen Werner schon lange kenne und mit 'Stars & Friends' top zusammengearbeitet wird."


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