Mit einem Sieg beim LASK würde Sturm Graz am Sonntag (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) vorzeitig den Meistertitel in der ADMIRAL Bundesliga sicherstellen.
Ein Blick in die Geschichtsbücher dient dem Bundesliga-Leader jedoch als Warnung: Schon einmal wurde der LASK für die Grazer Schwarz-Weißen zum Spielverderber. In der vorletzten Runde der Saison 1980/81 remisierte Sturm als Spitzenreiter in Linz (2:2), um in der entscheidenden Heimpartie gegen Rapid unter mentaler Belastung die Meisterschaft zu verspielen.
Durch das 4:1 von Rapid wurde die Wiener Austria (6:1 gegen den GAK) unverhofft zum vierten Mal in Folge Meister, musste auf den Teller aber warten. Denn Liga-Obmann Hans Reitinger war offensichtlich davon ausgegangen, dass die Grazer um Gernot Jurtin ihren Premierentitel nach Hause schaukeln würden. Er hatte daher die Reise nach Graz mit dem Meisterteller angetreten.
Stattdessen sah Reitinger im völlig überfüllten Stadion Liebenau (22.000 Zuschauer) einen klaren Rapid-Erfolg. Christian Keglevits und Bernd Krauss schossen die Wiener um Antonin Panenka und Hans Krankl mit Doppelpacks in den UEFA-Pokal. Für Sturm konnte Bozo Bakota aus einem Elfer nur zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzen.
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Meistersekt wurde zum "Vizemeistersekt"
Der fast "maximale" Erfolg blieb nur ein schöner – Sturm wurde erstmals Vizemeister. "Ich war überzeugt, dass wir es schaffen können", erinnerte sich der damalige Trainer Otto Baric einst im Klubmagazin "SturmEcho".
"Wir spielten im letzten Match gegen Rapid nicht so schlecht, aber das Team war nicht reif genug. Psychologisch."
Ein vor der Arena parkendes Gefährt, bestellt, um die neuen Heroen der Steiermark in die Innenstadt zu kutschieren, fuhr leer wieder ab. Die eigens komponierte "Meisterhymne" der Schlagerband "White Stars" war plötzlich wertlos – dabei war sie untertags bereits im Regionalradio gelaufen. Der Meistersekt wurde trotzdem getrunken, oder umetikettiert als "Vizemeistersekt" zum Sammlerstück.
Eine Woche zuvor reichten dem Tabellenführer Sturm auf der Linzer Gugl auch zwei Tore von Kurt Stendal (1:0 und 2:2) nicht zum Sieg gegen den damaligen Ligasiebenten. 43 Jahre später folgt am Sonntag sozusagen eine Neuauflage. Wird der erste Matchball vergeben, wartet auf Sturm in der letzten Runde ein Herzschlagfinale – nicht gegen Rapid, sondern Klagenfurt.