Endstand
1:0
1:0, 0:0
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Altach hadert: "Nicht das bessere Team hat gewonnen"

Die Rheindörfler verlieren das erste Westduell aufgrund eines Eigenfehlers. Wattens freut sich über ein cleveres Spiel, ein Altach-Angreifer fällt erneut aus.

Altach hadert: Foto: © GEPA

"Ich glaube nicht, dass heute die bessere Mannschaft gewonnen hat. Aber wahrscheinlich die schlauere, die konsequentere Mannschaft", sagte Altachs Trainer Fabio Ingolitsch im "Sky"-Interview ernüchtert.

Das erste der beiden West-Duelle zwischen der WSG Tirol und dem SCR Altach geht an die Wattener (zum Spielbericht>>>). WSG-Kapitän Valentino Müller meinte nach dem Spiel: "Das war schon sehr wichtig heute."

Besser ins Spiel kamen dabei zunächst die Altacher, die aber rasch nachließen. Man sei nicht sauber genug gewesen, bemängelte Routinier Alexander Gorgon: "Da haben wir Tirol zu stark aufspielen lassen, zu viele Eigenfehler gemacht in der eigenen Hälfte."

Unverständnis bei Zech

Ähnlich sah es Innenverteidiger Benedikt Zech: "Wir haben ihnen viel zu viel angeboten, schläfrig gewirkt, viele Ballklaue waren dabei." Das Auftreten seiner Mannschaft vor der Pause konnte er überhaupt nicht nachvollziehen.

"Wir haben Dinge nach dem Hartberg-Spiel angesprochen. Wir waren alle sehr unzufrieden, haben Tacheles geredet. Dann verstehe ich nicht, dass wir in der ersten Halbzeit so auftreten", sagte Zech.

Gorgon hingegen wollte die Mentalitätsfrage nicht stellen. "Wenn du im Abstiegskampf drinnen bist, ist es klar, um was es in so einem Spiel geht. Wir wollten es genauso viel wie die WSG, aber im Endeffekt hat leider ein Fehler dazu geführt, dass wir die Partie 0:1 verloren haben", sagte er.

Das Ei, das gelegt wurde

Besagter Fehler passierte in der 35. Minute, als Pascal Estrada den Ball in der Vorwärtsbewegung an Mathäus Taferner verlor. "Ostern ist eigentlich vorbei, und wir legen ihnen trotzdem noch ein Ei", sagte Altachs Trainer Fabio Ingolitsch.

Dann ging es schnell, die WSG konterte, Stefan Skrbo legte noch einmal ab auf Valentino Müller, der Vorarlberger zeigte sich gegen das Team aus der Heimat eiskalt. "Wenn der Kapitän schreit, muss man ja fast ablegen", meinte der selbstlose Skrbo scherzhaft bei "Sky".

"Ein klasse Konter, ein super Ballgewinn auch vom Mathäus, gut zu Ende gespielt. Das zeichnet uns ein bissl aus: Wir sind nicht von einem Spieler abhängig, sondern sind eine Mannschaft", lobte Trainer Philipp Semlic. Und auch Sturmpartner Lukas Hinterseer hatte nette Worte für Skrbo übrig: "Er hat unglaubliche Qualitäten. Aber man muss ihm ab und zu einen Arschtritt geben, auf gut Deutsch. Für das bin ich da."

"Da hat die Konsequenz gefehlt"

In der zweiten Halbzeit war Altach dann besser, versuchte sich in Position zu bringen. "Da haben wir es so gespielt, wie wir es uns vorstellen. Wir haben die Seiten gewechselt, flach gespielt", so Zech.

"Man muss so ehrlich sein, dass Altach heute spielbestimmend war. Nach dem 1:0 haben wir uns zu sehr aufs Verwalten konzentriert, sind zu passiv geworden. Da müssen wir uns auf jeden Fall steigern", stimmte Gegenspieler Müller zu.

Alexander Gorgon meinte: "Die zweite Halbzeit war streckenweise okay, aber nie so, dass wir im Strafraum Gefahr ausstrahlen haben können." Die WSG habe den Abwehrbeton angerührt, man habe sich schwergetan, diesen zu brechen, so Ingoltisch. "Da hat die Konsequenz gefehlt, die Tirol in der einen Situation hatte."

Viel Pech für Dietz

Obendrein verletzte sich Angreifer Florian Dietz (75.), kam nach einem Zweikampf unglücklich am Boden auf. Nur neun Minuten nach der Einwechslung musste er wieder raus, und wird Altach wohl im Endspurt fehlen.

Für Dietz war es in Tirol das Comeback, nachdem er zuvor nach einer Schulterluxation eine konservative Behandlungsmethode gewählt hatte, um der Mannschaft rasch wieder helfen zu können.

Laut Ingolitsch soll nun wohl nicht die Schulter betroffen sein, sondern das Schlüsselbein. "Es tut mir extrem leid, er hat sich ja für uns aufgeopfert, den alternativen Weg gewählt ohne Operation", meinte Zech. 

Zufriedenheit und mahnende Worte

Mehr Grund zur Freude gab es für Semlic. "Wir haben am Ende in einer engen Partie das gemacht, was du machen musst, um den Sieg über die Zeit zu bringen", meinte er, auch wenn man vielleicht die Spur zu wenig Entlastung gehabt habe, um den Deckel drauf zu machen. "Dann musst du sauber verteidigen, eine hohe Leidenschaft an den Tag legen, dann müssen die Wechsel greifen. Und das hat heute alles gepasst", so Semlic.

"Es war ein super Schritt - aber mehr nicht", sagte Müller und fügte hinzu: "Ich glaube schon, dass es einfach wichtig war, dass wir heute wieder mal ein Spiel gut fertig gespielt haben." Gerettet ist die WSG aber noch nicht.

Der Vorsprung auf Schlusslicht Altach beträgt nun vier Punkte, am Samstag wartet aber bereits das Rückspiel.

"Die werden am Samstag sicher nochmal mit dem Messer zwischen den Zähnen daherkommen", wusste Hinterseer. Und Gorgon versprach: "Wir werden nicht aufgeben, haben noch einige Spiele zu spielen. Es geht bis zum Ende."

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