Endstand
2:3
2:2, 0:1
news

Altach in Meistergruppe? Klose: "Wollen Strich attackieren"

Die Rheindörfler sind plötzlich das Team der Stunde. Nun träumen sie auch dank zweier ganz junger Kicker ganz groß.

Altach in Meistergruppe? Klose:

Wie der Phönix aus der Asche!

Noch vor drei Wochen lag der SCR Altach nach einem Fehlstart in die Admiral Bundesliga am Tabellenende, das Projekt Miroslav Klose schien vorzeitig gescheitert. Nach zuletzt drei Siegen aus den letzten vier Bundesliga-Runden sowie einer knappen, etwas unglücklichen Pleite gegen Liga-Krösus Red Bull Salzburg ist im Rheindorf plötzlich alles anders.

Als Achter, mit nur vier Punkten Vorsprung auf Tabellenschlusslicht TSV Hartberg, stehen die Altacher zwar weiterhin in der Nähe des Tabellenkellers. Allerdings ist plötzlich auch Rang sechs und damit die Meistergruppe mit nur zwei Zählern Rückstand in greifbarer Nähe.

Klose visiert die Meistergruppe an

Das ist auch SCRA-Coach Klose nicht verborgen geblieben: "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir den Strich attackieren wollen. Deswegen bin ich auch hergekommen und das ist mein großes Ziel mit der Mannschaft. Es war nicht einfach, die Mannschaft zu überreden, dass das möglich ist."

Das mittlerweile die Einstellung bei den Altachern stimmt, zeigte die Partie gegen den Wolfsberger AC am Samstag. Obwohl die Altacher früh in Rückstand gerieten, beim Stand von 2:2 einen Elfmeter vergaben und auch sonst einige gute Möglichkeiten liegen ließen, behielten sie schlussendlich doch noch die Oberhand im Lavanttal (Spielbericht>>>).

"Wenn wir solche Spiele für uns entscheiden, dann glaubt die Mannschaft auch daran", so Klose bei "Sky". Sein Team habe "das richtig gut gemacht und das Fitnesslevel wird durch die vielen Spiele auch immer besser. Dass wir nach dem Rückstand weiter an uns glauben, ist im Gegensatz zu früher viel besser. Da haben wir viel schneller aufgesteckt. Jetzt glauben wir an uns und wissen, dass wir Chancen kreieren können."

Doppelpack Bischof: "War eine Erlösung"

Speziell zwei Altacher, nämlich die beiden jüngsten am Feld, gilt es aber besonders hervorzuheben: Noah Bischof und Alexis Tibidi.

Ersterer, ein 19-jähriger, mit einem tollen linken Fuß ausgestatteter gebürtiger Vorarlberger, erzielte am Samstag einen sehenswerten Doppelpack und legte auch noch das dritte Tor mustergültig per Ferse auf. Zweiterer, ein hochtalentierter 18-jähriger Franzose, der nur aufgrund von Disziplinarproblemen bei seinem Stammverein VfB Stuttgart nicht gebraucht wurde und aktuell leihweise in Vorarlberg kickt, erzielte den Siegtreffer.

"Es hat lange gedauert, bis ich getroffen habe. Ich war ein paarmal kurz davor und heute war endlich einmal die Erlösung", freut sich Bischof, dass es erstmals seit April 2022 wieder mit einem Torerfolg geklappt hat. Auch der Flügelstürmer hat in dieser Saison noch Großes vor: "Wir rechnen natürlich nicht damit, aber wir wollen die Top 6 angreifen und das wäre eine Belohnung für uns nach dem schlechten Start."

Tibidi träumt vom französischen Nationalteam

Nicht weniger ambitioniert denkt Tibidi. Er sagt: "Wir spielen gut und schießen auch viele Tore. Ich glaube es ist durchaus möglich, in den kommenden Wochen weiter nach vorne zu kommen. Warum sollten wir nicht um die Top 6 mitspielen?"

Mit fünf Saisontoren ist der Teenager neben Atdhe Nuhiu DER Unterschiedspieler in Altach. Ob ihm dies aufgrund seines jungen Alters Druck macht? "Das ist schon auch mit Stress verbunden, aber ich versuche nicht zu viel darüber nachzudenken. Wenn ich mich zu sehr damit befasse, ist die Gefahr da, sich nicht auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich möchte der Mannschaft einfach helfen und Tore erzielen."

Allzu lange wird man in Altach nicht mehr die Künste des hochveranlagten französischen Nachwuchsteamspielers bestaunen dürfen, im Sommer 2023 läuft der Leihvertrag mit Stuttgart aus. Dann will Tibidi seine unbestreitbaren Qualitäten auch in der deutschen Bundesliga präsentieren.

"Ich bin hier als Leihspieler und nächstes Jahr werde ich wieder meine Chance in Deutschland suchen und hoffe, dass es noch besser läuft. Wie alle französischen Spieler habe auch ich den Traum, in der Nationalmannschaft zu spielen. Wenn das irgendwann klappt, wäre ich schon sehr glücklich", träumt Tibidi.

Dutt: "Können nicht immer drei, vier Tore machen"

Auf dem harten Boden der Realität ist indes aktuell der Wolfsberger AC angekommen. Nachdem die Lavanttaler zwischenzeitlich eine Siegesserie hinlegten, halten sie momentan bei drei Niederlagen in Folge.

"Wir waren heute noch ein Stück weit offener als in den anderen Spielen. Wir hatten genug Chancen, aber du kannst nicht immer drei, vier Tore machen", ist Robin Dutt erneut mit der Defensivleistung seiner Mannschaft unzufrieden.

Der WAC präsentierte sich zuletzt auch deshalb so löchrig, weil mit Simon Piesinger (Knie), Adis Jasic (Syndesmosebandriss), Jonathan Scherzer (Fuß), Kevin Bukusu (angeschlagen) und Michael Novak (krank) gleich fünf Defensivakteure mit Stammspielerpotenzial ausfielen.

"Wir sind diese Saison schon insgesamt nicht stabil in der Defensive und wenn dann auch noch fünf Spieler aus dem hinteren Bereich ausfallen, dann hilft das natürlich auch nicht weiter. Wir haben kein Personal zur Verfügung und deshalb kann ich auch keine taktische Einheit einsetzen. Wir sind defensiv schwach und haben immer wieder zusätzlich einen Ausfall in der Defensive", bläst Dutt Trübsal.

Kommentare