Dreimal gespielt, dreimal verloren: Für den SCR Altach war das Vorarlberger Fußball-Derby gegen den SC Austria Lustenau in dieser Saison stets ein Graus.
Im vierten Anlauf wollen die Rheindörfler unbedingt die Kehrtwende herbeiführen (Samstag, ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker), wäre damit doch auch der vorzeitige Klassenerhalt in der Bundesliga verbunden.
Auch der Aufsteiger benötigt noch Punkte, allerdings in der oberen Tabellenregion der Qualifikationsgruppe im Kampf um einen Platz im Europacup-Play-off der Liga.
Matchball für Altach
"Wir haben uns letzte Woche in Ried einen Matchball erarbeitet. Das Leuchten in den Augen der Spieler ist dann schon eine Spur größer geworden. Ich denke, die Richtung stimmt und bin überzeugt, dass wir morgen das große Ziel erreichen", blickte Altach-Trainer Klaus Schmidt optimistisch nach vorne.
Das 1:0 im Innviertel war erst der zweite Sieg im "unteren Play-off", aber ein ganz wichtiger, zumal der Abstand auf das Tabellenende auf drei Punkte ausgebaut werden konnte. Bei Punktegleichheit hätten die Vorarlberger wegen der Abrundung nach dem Grunddurchgang die Nase vorne.
Die Rieder treten zeitgleich in Hartberg an. Im Schnabelholz wird das Ergebnis des Parallelspiels nicht durchgesagt. "Die Spieler sollen sich auf ihre Sache konzentrieren", betonte Schmidt. Sollte es im Ländle-Derby Unentschieden stehen, werde sich der Altach-Coach selbst das eine oder andere Mal über den Stand in Hartberg informieren.
"Einer wird schon eines reinwürgen"
Ziel der Altacher ist ganz klar, dass Rieds Ergebnis belanglos sein wird. Nicht nur aufgrund der bitteren Saisonbilanz wartet auf dem Weg zu einem Heimsieg aber sehr harte Arbeit.
"Altach wird bis auf die Zähne bewaffnet da reinkommen. Das resultiert aus dem Ziel, das sie verfolgen und zum Anderen wird eine gewisse Rivalität geschürt, die das Ganze mit sich bringt. Wir wissen, dass sie aufgespannt sind, aber wir sind auch bereit", verlautete der 55-jährige Steirer.
Sein Team hat vor allem in der Offensive Aufholbedarf, in acht Spielen gelangen nur fünf Tore. Sieben Gegentore sind dagegen eine ansehnliche Statistik. "Einer wird schon eines reinwürgen und viele werden wir nicht kriegen", prophezeite Schmidt. Die Fan-Unterstützung wird groß sein, das Stadion ist seit mehreren Wochen ausverkauft.
Lustenau will "All-In" gehen
Ein Teil der 8.500 Anhänger wird auch der Austria die Daumen drücken, die punktgleich hinter dem WAC (jeweils 25) Zweiter ist und diesen Platz zumindest verteidigen möchte. Gefahr droht dahinter von der WSG Tirol (23) und Hartberg (21).
"Wir wollen in die Qualifikationsspiele kommen und brauchen selbst die Punkte, das Derby hat einen enormen Stellenwert auch zwei Runden vor Schluss", verlautete Lustenau-Trainer Markus Mader. Die ersten beiden Teams dürfen ihr Glück im Halbfinale des Europacup-Play-offs versuchen. Danach wartet im Finale der Fünfte der Meistergruppe.
Die Lustenauer sind vier Spiele sieglos, nach drei Remis gab es zuletzt ein 2:4 gegen Tirol. Dabei habe man laut Mader "60 Minuten ein Gesicht gezeigt, dass keiner sehen möchte". Ganz anders war das in den Derbys der Fall. 2:1, 3:0 und zuletzt 1:0 waren die Resultate.
"In einem Derby gibt es von keiner Seite Geschenke", so Mader. Sein Team möchte den ungeschlagenen Klub-Auswärtsrekord auf sechs Partien ausbauen und werde "All-In" gehen. "Es braucht die richtige Einstellung, Herz und Leidenschaft sowie Aggressivität gegen den Ball. In einem Derby bringt dir schönen Fußball zu spielen alleine nichts", gab Lustenaus Trainer preis.