Rapid hat am Sonntag gegen Austria Klagenfurt (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) die Gelegenheit, eine weitgehend enttäuschende Saison halbwegs versöhnlich ausklingen zu lassen.
Eine Woche nach dem Prestigeerfolg gegen Red Bull Salzburg und eine Runde vor dem Ende der Meistergruppe könnten die Hütteldorfer ihr Minimalziel - Endrang vier - unter Dach und Fach bringen. Dazu benötigt Grün-Weiß einen Sieg am Wörthersee und eine gleichzeitige Heimniederlage von Hartberg gegen die "Bullen".
Selbst wenn diese Konstellation nicht eintreten sollte, hätte es Rapid im abschließenden Match daheim gegen Hartberg immer noch in eigener Hand. "Wir sind Vierter und haben die Chance, aus eigener Kraft Platz vier zu fixieren. Wenn wir das schaffen sollten, haben wir im Rahmen dessen, was möglich war, schon etwas Gutes erreicht", erklärte Trainer Robert Klauß.
Klauß: "Saison mit Höhen und Tiefen"
Allzu große Erwartungen dürfe man in der aktuellen Situation nicht schüren, betonte der Deutsche. "Ich weiß, dass sich der Verein hohe Ziele setzen sollte, aber man muss schon realistisch sein und schauen, welche Mannschaft hat welche Möglichkeiten, wie kommen welche Ergebnisse zustande", meinte Klauß. Der 39-Jährige sprach von einer "Saison mit Höhen und Tiefen" und einem "großen Wellental".
Mit Rang vier würde man sich immerhin das Europacup-Play-off ersparen und in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikatoin einsteigen, was zumindest vier internationale Partien bedeutet. "Aber es ist kein Muss. Es ist nicht so, dass die Welt zusammenbricht, wenn wir nicht europäisch spielen", sagte Klauß.
Einmal mehr im Frühjahr steht der Coach vor einer schwierigen Personalsituation. In Klagenfurt fehlen neben den Langzeitverletzten auch der angeschlagene Terence Kongolo, der erkrankte Moritz Oswald und der gesperrte Maximilian Hofmann, dazu sind Nenad Cvetkovic, Neraysho Kasanwirjo und Isak Jansson fraglich. "Es werden alle spielen, die zur Verfügung stehen. Unsere Devise ist, dass wir unbedingt gewinnen wollen", meinte Klauß.
Klagenfurt fühlt sich in der Außenseiterrolle wohl
Seine Truppe gastiert nach elf Tagen neuerlich in jenem Stadion, in dem es im Cupfinale ein äußerst bitteres 1:2 gegen Sturm Graz setzte. Zuvor hatte man sich im März zum Abschluss des Grunddurchgangs mit einem 1:1 in die Meistergruppe gezittert. Das bisher letzte Duell endete in Wien ebenfalls mit einem 1:1 - nicht das einzige Mal, dass die Klagenfurter gegen einen "Großen" gut aussahen.
Immerhin wurde Salzburg 4:2 besiegt. "Sie fühlen sich als Außenseiter wohl, nehmen die Rolle gern an und schauen gegen gute Gegner gut aus. Sie wollen unangenehm sein und sind sehr effizient, haben eine gefestigte und erfahrene Mannschaft, die sich auf jeden Gegner einstellen kann", lobte Klauß.
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Die Kärntner liegen als Sechster jeweils drei Punkte hinter Hartberg und Rapid. "Wir wissen, dass wir gewinnen müssen, um noch auf einen internationalen Platz zu kommen", erklärte Trainer Peter Pacult.
Der Wiener führte Rapid 2008 zur Meisterschaft und damit zum bisher letzten Titel. "Dass es so lange dauert und ich nach wie vor der letzte Rapid-Meistertrainer bin, ist schon überraschend", meinte der 64-Jährige. Immerhin wirkt sich die Durststrecke nicht auf die Mitgliederzahl aus: Am Freitag vermeldete Rapid, erstmals die 20.000er-Marke geknackt zu haben.