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Herzog: "Weissman kommt WAC-Spielweise entgegen"

Israels Teamchef über die Bundesliga-Neuentdeckung und das ÖFB-Duell:

Herzog:

Gerade einmal zwei Pflichtspiele hat Shon Weissman für den WAC bestritten, und schon weiß man, dass der Israeli eine ganz wichtige Stütze für die Lavanttaler in dieser Saison sein wird.

Den zwei Treffern in der ersten Cup-Runde gegen den SAK Klagenfurt ließ des 23-jährige israelische Stürmer zwei weitere beim Bundesliga-Auftakt gegen die Admira (Spielbericht>>>) folgen. Ein Start nach Maß, der auch Israels-Teamchef Andi Herzog nicht verborgen blieb.

Der ÖFB-Rekordspieler konnte den wieselflinken Angreifer in seiner Rolle als "Sky"-Experte beim Startwochenende der Bundesliga aus nächster Nähe beobachten. Gegenüber LAOLA1 erklärt Herzog, was er von der Bundesliga-Neuentdeckung hält:

Große Bühne Europa League

Weissman, der zum Sommer ablösefrei von Maccabi Haifa nach Kärnten kam, steht bis jetzt noch ohne Länderspiel-Einsatz da. Das könnte sich bald ändern. "Er ist für uns, wenn er so weiter trifft, eine gute Alternative", macht Herzog dem beweglichen Stürmer Hoffnung. 

Dass es Weissman, der auch mit der Wiener Austria in Verbindung gebracht wurde, zum WAC gezogen hat, empfindet der 50-Jährige als guten Schritt. "Es könnte heuer eine Saison für ihn werden, in der er auch in Europa zeigen kann, dass er ein sehr guter Spieler ist", spielt Herzog auf die erstmalige Europa-League-Teilnahme des WAC an.

Der Doppeltorschütze zog sich bei seinem ersten Treffer nach einem Zusammenprall mit Admira-Goalie Andreas Leitner eine Augenverletzung zu, die nach dem zweiten Tor wieder akut wurde. Weissman musste ausgetauscht und ins Krankenhaus gebacht werden. Am Montag gibt er bei "Sky" aber Entwarnung: "Mir geht es wieder gut. Gestern war es schon ein wenig schlechter aber heute sehe ich wieder klar und das ist das Wichtigste. […] Ich will am Mittwoch wieder ins Training einsteigen und dann am Wochenende wieder spielen."

Wird Dabbur rausgeschmissen?

Dass Weissman bisher unter Teamchef Herzog noch nicht zum Zug kam, liegt auch an der vergleichsweise hohen Qualitäts-Dichte im israelischen Sturm.

Mit Eran Zahavi und Munas Dabbur verfügt der ÖFB-Rekordspieler über namhaftes Personal im Angriff. Als Letzterer für den letzten Länderspiel-Lehrgang absagte, kam mit Manor Solomon ein Top-Talent von Shakhtar Donetsk zum Zug.

Ob Dabbur in Zukunft eine Konkurrenz für Weissman bleibt, steht allerdings noch offen. Der ehemalige Salzburg-Goalgetter handelte sich zuletzt Ärger ein, da er die wichtigen EM-Quali-Spiele gegen Lettland und Polen ausließ, um zu heiraten. Andreas Ulmer wurde einst für dasselbe "Vergehen" von Ex-ÖFB-Teamchef Marcel Koller suspendiert. Wie Herzog mit dem Neo-Sevilla-Stürmer verfährt, lässt er noch offen:

"Wir werden sehen, wie wir mit Munas umgehen. Wir haben erst in einem Monat das nächste Länderspiel. Wir werden alles in Ruhe planen und durchgehen – wir werden schon die richtige Lösung finden."

Anfang September geht es für Israel mit dem Quali-Doppel zuhause gegen Nordmazedonien und auswärts gegen Slowenien weiter. Nach vier Spieltagen liegen die Israelis auf dem zweiten Gruppenrang und damit vor Österreich auf EM-Kurs.

Herzog: "Österreich wird uns nicht mehr unterschätzen"

Nach drei israelischen Siegen zum Start - unter anderem das vielbesprochene ÖFB-Debakel von Haifa - setzte es zuletzt mit einem 0:4 in Polen einen gehörigen Dämpfer.

"Wir waren von Beginn an Außenseiter in unserer Gruppe und sind trotzdem noch Zweiter. Wir haben in der ersten Halbzeit in Polen gut gespielt, da muss man auch das Positive daraus mitnehmen", will sich Herzog vom ersten größeren Rückschlag in seinem neuen Job nicht runterziehen lassen.

So richtig spannend wird es wieder am 10. Oktober, dann ist nämlich Israel im Ernst-Happel-Stadion zu Gast. Ob Herzog den ÖFB, mit dem er bekanntlich nicht das beste Verhältnis hat, nochmal ärgern kann?

"Dass du mit Israel zweimal Österreich schlägst, ist natürlich nicht leicht. Ich denke, dass das zweite Spiel viel schwieriger wird, weil uns die Österreicher nicht mehr so unterschätzen werden. Zudem ist es ein Auswärtsspiel."

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