Aufatmen beim FK Austria Wien. Nach dem schwierigen Saisonstart jubelt der Hauptstadt-Klub in der zweiten Runde über einen 3:1-Heimsieg gegen den WAC und besänftigt damit die Anhängerschaft.
"Eine emotionale Achterbahnfahrt mit unfassbarer Atmosphäre im Stadion. Wegen genau solcher Spiele geht man ins Stadion", sagt FAK-Coach Stephan Helm nach dem Befreiungsschlag mit zwei Treffern in der Nachspielzeit.
Nachsatz: "Fußball wird in Strafräumen entschieden, da waren wir glücklicherweise die bessere Mannschaft."
Fitz von der Bank
Der zuletzt in die Kritik geratene Trainer brachte die Matchwinner allesamt von der Bank. Allen voran Dominik Fitz, der ein Tor vorbereitete und eines selbst erzielte. Auch Torschütze Muharem Huskovic und Fitz-Assistent Konstantin Aleksa kamen von der Bank.
Warum Fitz nicht von Start weg eingesetzt wurde, erklärt Helm so: "Er hatte im Laufe der Woche physisch ein kleines Thema. Ich war der Meinung, wenn wir nicht ganz sicher sind, dass er über 90 Minuten gehen kann, dass er einen größeren Einfluss aufs Spiel nehmen kann, wenn er frisch ist, wenn die Räume schon aufgehen."
Tatsächlich lief nach dessen Einwechslung praktisch jede gefährliche Situation über Fitz, der nach fünf Pflichtspielen bei vier Scorerpunkten hält.
Der pfeilschnelle Aleksa
So schnell nicht vergessen wird diesen Tag Konstantin Aleksa. Der Offensivspieler hab im März im Alter von 16 Jahren unter Helm sein Debüt für die Young Violets in der Regionalliga Ost, nun kam er als 17-Jähriger erstmals bei den Profis zum Einsatz.
In der sechsten Minute der Nachspielzeit lief er der WAC-Abwehr nach einem Befreiungsschlag von Manfred Fischer auf und davon und legte dann auch noch mustergültig auf Fitz ab.
"Kompliment an mein Trainerteam, die Idee, ihn diesmal in den Kader zu nehmen, ist von meinen Assistenten gekommen. Er ist extremst schnell. Wenn man so einen Spieler am Platz hat, ist es keine Überraschung, dass er den Raum nützt, wenn er ihn hat. Es freut mich für ihn, aber er muss am Boden bleiben und so weitermachen", sagt Helm.
Überzeugungsarbeit im Umfeld
Insgesamt sei "natürlich noch sehr viel Luft nach oben", ordnet der Coach das 3:1 gegen die Wolfsberger realistisch ein. Aber der Erfolg könne "Energie freisetzen".
"So kann man die Überzeugung, dass wir in die richtige Richtung marschieren, verstärken. Es ist unser Job, die Leute abzuholen und davon zu überzeugen. Die Botschaft nach außen muss sein, dass wir eine Mannschaft haben, die jeden Tag alles investiert, dass wir einen Staff haben, der Fußball lebt. Ich bin überzeugt, dass wir in diesem Verein etwas bewegen können", sagt Helm.