Endstand
0:1
0:0, 0:1
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Austria auf Meisterkurs? "Da kommen mir die Tränen"

Nach dem Auswärtssieg in Graz stehen die "Veilchen" vier Runden vor Schluss an der Tabellenspitze. Mit dem Titel beschäftigen will man sich trotzdem noch nicht.

Austria auf Meisterkurs? Foto: © GEPA

Der FK Austria Wien feiert in der 28. Runde der ADMIRAL Bundesliga einen knappen 1:0-Sieg bei Sturm Graz (Zum Spielbericht>>>).

Damit ziehen die "Veilchen" in der Tabelle punktgleich mit den Grazern, sind aufgrund des gewonnenen direkten Duells der neue Tabellenführer. 

Das Spiel war nichts für schwache Nerven. Drei Platzverweise und ein aberkanntes Tor in der siebenten Minute der Nachspielzeit stehen am Ende unter dem 1:0-Endergebnis.

Fischer über Spielverlauf: "Für Sturm Graz ein Wahnsinn"

Manfred Fischer jedenfalls scheint Nerven aus Stahl zu besitzen. Nach dem Spiel wirkt der Kapitän trotz aufreibender 90 Minuten ruhig. Vielleicht auch, weil der Routinier weiß, wie glücklich der Sieg gegen Sturm war:

"Das wird auch einmal dauern, bis ich realisiert habe, was da heute passiert ist. Für Sturm Graz ist es natürlich Wahnsinn. Wenn du so einen Spielverlauf gegen dich hast, ist es natürlich bitter."

Das entscheidende Tor fällt spät. Nick Prelec nutzt in Minute 80 einen Fehler von Sturm-Keeper Scherpen zum Goldtor.

Obwohl die Austria über weite Strecken das Spiel zumindest einen Feldspieler mehr am Platz hat, tut sich die Mannschaft von Stephan Helm schwer. Man hatte das Gefühl: je weniger Spieler Sturm am Feld hat, desto schwerer tun sich die Wiener. 

Austria nervös? Helm: "Ist menschlich"

Stephan Helm versucht eine Erklärung dafür zu finden: "Wir erleben gemeinsam gerade einen Höhenflug, für den wir alle gemeinsam hart gearbeitet haben. Und wenn man dann auswärts bei Sturm 1:0 führt, ist das irgendwo menschlich, dass wir dann unrund werden. Daraus müssen wir auch etwas lernen."

In den Ausschlüssen gegen Sturm sieht Helm ausgleichende Gerechtigkeit: "Wir haben auch schon Situationen gehabt, wo wir das Gefühl gehabt haben, dass wir unglücklich waren."

Im Endeffekt müsse man sich auf sich selbst konzentrieren, so der 42-Jährige weiter. 

Vier Spiele vor Schluss steht die Austria jedenfalls an der Tabellenspitze. Ist der Meistertitel jetzt Thema? Helm: "Nach dem Cup-Aus gegen Hartberg und den Spielen gegen WAC und Rapid, denke ich, dass das schon etwas mit einem macht."

Doch die Mannschaft habe sich gefangen und stehe zurecht an der Tabellenspitze, erklärt Helm: "Es ist eine neue Situation und der stellen wir uns. Und unsere Herangehensweise funktioniert aktuell ja nicht so schlecht."

Meistertitel als Ziel? Träumen ist erlaubt

Deutlich defensiver argumentiert hingegen Manfred Fischer. "Es ist echt so, dass wir da sehr klar im Verstand sind und uns nichts vormachen. Es hört sich gut an, nur noch vier Runden. Aber es ist ein brutal langer Weg."

Träumen sei natürlich erlaubt, so Fischer. Aus dem was ihm Meistertitel bedeuten würde, macht der Austria-Captain allerdings keinen Hehl: "Da darf ich gar nicht zu viel dran denken, weil da kommen mir die Tränen."

Bevor es soweit ist, warten auf die Austria aber noch schwierige Aufgaben. Die nächste heißt FC Red Bull Salzburg. Die "Bullen" sind der Angstgegner der "Veilchen": Gegen die Mozartstädter haben die Favoritner in dieser Saison bisher jedes Spiel verloren. Chance zur Wiedergutmachung gibt es am kommenden Sonntag (ab 17:00 Uhr im LIVE-TICKER>>>).

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