Zum vierten Mal in Folge gelingt der Wiener Austria kein Sieg. Nach dem Cup-Aus gegen Hartberg, der Nullnummer gegen den WAC und der Auswärtsniederlage im Derby setzt es daheim gegen Salzburg ein 1:3.
Kurioserweise ist es tatsächlich das erste Mal in dieser Saison, dass die Violetten zwei Pflichtspiele en suite verlieren.
Moral nach kalter Dusche
Der Sonntagabend gegen die "Bullen" begann so gar nicht nach Wunsch. Nach nur 11 Minuten führten die Gäste mit 2:0.
"Salzburg hat uns eiskalt erwischt, danach hat die Mannschaft aber unglaubliche Moral bewiesen", sagt Trainer Stephan Helm.
Während die anwesenden FAK-Fans schon befürchteten, die Gäste aus der Mozartstadt könnten sich in einen Rausch spielen, fanden die Violetten aber zurück in die Partie.
"Die Reaktion auf das 0:2 war wichtig. Mit so einem Rückstand sind andere Mannschaften schon gewaltig unter die Räder gekommen. Es ist schön, wie wir uns aufgerafft haben, daraus schöpfe ich Kraft", sagt Manfred Fischer.
Umstrittene Schiri-Entscheidungen
Die Wiener attackierten erst wenige Meter vor der Mittellinie, kamen so zu den Umschaltmomenten, die sie immer wieder gefährlich machen, erzielten durch einen solchen auch das Anschlusstor.
Erst der umstrittene Elfmeter in der zweiten Hälfte, bei dem Nik Prelec Gegenspieler Dorgeles Nene tatsächlich berührte . was in der Zeitlupe erst nach einigen Kameraeinstellungen aufzulösen war - brachte die Entscheidung.
"Aus meiner Sicht war das kein Elfmeter. Aber wir müssen das so akzeptieren", sagt Fischer. Der Austria wurden zudem zwei Tore aberkannt, Salzburg eines. Letztendlich waren alle Entscheidungen der Unparteiischen korrekt.
"Ich sitze nicht mit dem Taschenrechner daheim"
"Ich bin nicht zufrieden, aus so einem Spiel will ich etwas mitnehmen. Ich bin sehr enttäuscht. Wenn wir gewisse Dinge besser machen, können wir mehr mitnehmen", so das Resümee des Trainers.
Und so geht die Austria als Dritter mit einem Rückstand von sechs Punkten auf Spitzenreiter Sturm in die beiden Duelle mit den Grazern. Die Tabelle >>>
Kein Psychologe, kein Mathematiker
Die Brust könnte breiter sein. Doch Fischer sagt auch: "So hoch ist der Frust-Level noch nicht. Wenn wir heute nach dem 0:2 mit hängenden Köpfen gespielt hätten, wäre er hoch. Aber so richten wir unseren Blick nach vorne. Es ist noch nichts verloren, es geht weiter. Es geht im Fußball so schnell."
Coach Helm sieht sich diesmal gar nicht so sehr als Psychologe gefragt: "Ich muss niemanden aufbauen, wir sind hungrig, aus diesen Spielen mehr mitzunehmen."
Und die Tabellensituation interessiert in Wien-Favoriten sowieso weiterhin niemanden.
Helm versichert: "Ich sitze nicht mit dem Taschenrechner daheim. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Punkte machen, weil wir auf dieser Leistung aufbauen können."