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Schmid: "Fitz präsentiert sich total anders"

Der 22-Jährige hat bei der Austria anscheinend die Kurve gekriegt.

Schmid: Foto: © GEPA

Dominik Fitz war drauf und dran, den Stempel "gescheitertes Talent" verpasst zu bekommen. Nachdem er als 18-Jähriger im Trikot der Wiener Austria sein Bundesliga-Debüt feiern durfte, wurden am Verteilerkreis hohe Erwartungen in ihn gesetzt. Doch es folgte schon bald Stagnation. Nun hat der Wiener aber anscheinend die Kurve gekriegt.

Im Frühjahr 2018 setzte der damalige FAK-Coach Thomas Letsch erstmals auf den jungen Mann, der bei den violetten Amateuren von Andreas Ogris gefördert worden war und sogar noch mit Manuel Ortlechner zusammengespielt hatte.

Stagnation unter Stöger

Doch 2018/19 spielte Fitz bei den Profis dann gar keine Rolle, blühte erst unter Christian Ilzer so richtig auf und machte 2019/20 mit vier Toren und neun Assists in 29 Pflichtspielen auf sich aufmerksam.

Ein Syndesmosebandriss kurz nach der Corona-Unterbrechung kostete Fitz die Vorbereitung auf die nachfolgende Saison und große Teile des Herbstes. Zwar setzte Peter Stöger danach auf den zierlichen Techniker, aber der nächste Schritt in der violetten Hackordnung wollte nicht so recht gelingen.

Meinungsverschiedenheiten mit Schmid

Noch schlimmer wurde es nach der Übernahme von Manfred Schmid. Rasch verlor Fitz seinen Platz in der Startelf, jüngere Talente überholten ihn rechts und links. "Wir hatten im Herbst so unsere Meinungsverschiedenheiten über die Trainingsgestaltung und die Art und Weise, wie er sich präsentiert hat", sagt der Austria-Trainer.

Fitz wurde ab Ende August praktisch gar nicht mehr eingesetzt, stand meistens nicht einmal im Kader und musste bei den Young Violets in der Admiral 2. Liga ran. Erinnerungen an Dominik Prokop wurden wach - ein ähnlicher Spielertyp, der seine vielversprechenden Anlagen nie nachhaltig ausspielen konnte.

Im Winter kam es noch schlimmer. Bei einer Routine-OP, bei der ihm eine Metallplatte aus dem Sprunggelenk entfernt wurde, erlitt Fitz wegen eines Unfalls schwere Verbrennungen am Fuß. Wochenlang hatte er mit Schmerzen zu kämpfen, an Fußball war zunächst nicht zu denken.

Neue Tugenden

Inzwischen ist der 22-Jährige wieder da. In den vergangenen drei Runden kam er jeweils von der Bank, sammelte insgesamt 66 Einsatzminuten. Schmid nimmt Bezug auf den Herbst und die von ihm angesprochenen Meinungsverschiedenheiten: "Er hat daraus gelernt, präsentiert sich total anders, was die Körpersprache und seinen Trainingseinsatz betrifft. Ich bin absolut zufrieden mit ihm. Ich erwarte von ihm eine professionelle Einstellung, nicht viel mehr."

Der ehemalige Nachwuchs-Teamspieler ist wieder eine ernsthafte Alternative für den Trainer: "Er ist relativ nah an der ersten Elf dran. Wenn er so weitermacht, wird seine Zeit bei der Austria wieder kommen."

Dass die FAK-Verantwortlichen davon überzeugt sind, dass der Wiener in Zukunft noch eine wichtige Rolle im Team spielen kann, beweist nicht zuletzt die Tatsache, dass sein auslaufender Vertrag Ende März bis Sommer 2026 verlängert wurde.

Nun liegt es an Fitz, den Übergang vom Talent zum gestandenen Bundesliga-Spieler hinzukriegen.

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