Der Wiener Austria steht inmitten der internationalen Duelle mit Legia Warschau in der Fußball-Bundesliga die größtmögliche Aufgabe bevor.
Seit mittlerweile über fünf Jahren warten die "Veilchen" auf einen Erfolg gegen Serienmeister Salzburg, am Sonntag (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) bietet sich beim Gastspiel in der Mozartstadt die nächste Möglichkeit dazu. "Es wird ein heißer Tanz und wir werden versuchen, mitzutanzen", blickte Austria-Trainer Michael Wimmer voraus.
Nach dem 2:1-Hinspielerfolg samt starker Leistung in Warschau reist die Austria selbstbewusst zum Ligakrösus, der seinerseits den erfolgreichen Saisonstart prolongieren will.
"Wir wollen das Spiel für uns entscheiden, wissen aber auch, dass wir dafür alles in die Waagschale werfen müssen", sagte Gerhard Struber vor seinem zweiten Pflichtspiel als Bullen-Coach. In diesem jagt Salzburg auch einen weiteren Rekord. Verliert der Meister am Sonntag nicht, stellt er mit 33 ungeschlagenen Bundesligaspielen in Serie den von Dezember 2012 bis November 2013 eigens aufgestellten Ligarekord ein.
Austria bei Auswärtssspielen bisher gut unterwegs
Bei der Austria sei man sich nicht nur deswegen bewusst, dass "die Trauben in Salzburg hoch hängen. Aber wir haben auch eine breite Brust, nachdem wir aus den ersten sechs Saisonspielen fünf gewinnen konnten", betonte Wimmer vorsichtig optimistisch. Auf die "Veilchen" wartet mit dem Spiel in der Mozartstadt die vierte Auswärtspartie innerhalb von zwei Wochen. Die vergangenen drei in Banja Luka, Lustenau und Warschau gestaltete die Austria siegreich.
"Ich spüre eine gute Energie in der Mannschaft, sie ist intakt, die Jungs haben eine Freude miteinander, das zeigen sie aktuell auch mit ihren Leistungen auf dem Platz", sagte Wimmer, dessen Team dem Serienmeister zuletzt zwei Mal einen Punkt abknöpfen konnte. Beim letzten Gastspiel brachte die Austria Salzburg an den Rand einer Niederlage, dem mittlerweile zu Leipzig abgewanderten Benjamin Sesko gelang erst in der Nachspielzeit der Ausgleich.
Der erfolgreiche Auftritt auf internationaler Bühne hinterließ bei der Austria aber auch personelle Fragezeichen. Tin Plavotic musste in Warschau mit einem lädierten Knöchel früh vom Feld und wird voraussichtlich kein Thema sein.
Marvin Potzmann ist nach einem Schlag auf das Fußgelenk ebenso fraglich wie Andreas Gruber. Der zuletzt formstarke Angreifer hatte einen Schlag auf den Hinterkopf erlitten. Definitiv verzichten muss Wimmer auf den weiterhin gesperrten Abwehrchef Marvin Martins.
Salzburger kehren wohl zu gewohntem System zurück
Salzburg-Coach Struber zeigte sich vor den Wienern jedenfalls gewarnt. "Die Austria hat sich zuletzt richtig gemacht und auch auf internationalem Niveau eine gute Leistung gezeigt. Sie definieren sich über Ballbesitz, bringen aber auch eine hohe Intensität auf den Platz", analysierte der 46-jährige Kuchler.
Nur wenige Kilometer von seiner Heimat entfernt arbeitet sich Struber von Tag zu Tag "besser und besser" ein. "Ich weiß nun, wo ich die Jungs abholen kann und wo jeder seine Bedürfnisse hat. Das ist wichtig, um die Entwicklung voranzutreiben."
Die ersten beiden Spiele haben Struber bereits ein gutes Bild verschafft. Nach dem ungefährdeten 3:0 über Wattens verlor Salzburg am Mittwoch ein spektakuläres Testspiel gegen den Champions-League-Finalisten Inter Mailand mit 3:4. Der Bullen-Coach gewann daraus viele Erkenntnisse, warf aber auch einen kritischen Blick auf die vier Gegentore.
Salzburger Verletzungssorgen noch einmal verstärkt
Auf das Feld schickte Struber sein Team in einem für Salzburg ungewöhnlichen 4-2-3-1-System. Struber fand Gefallen an dem System, am Sonntag dürfte aber wieder die bewährte Raute angewandt werden.
Personell mussten die "Bullen" gegen Inter weitere Dämpfer hinnehmen. Zu den ohnehin zahlreichen Verletzten gesellten sich die Verteidiger Lukas Wallner (Bänderriss im Sprunggelenk) und Bryan Okoh (Muskelverletzung im Oberschenkel). Beide werden wochenlang fehlen. "Es ist eine schwierige Situation, aber es werden in absehbarer Zeit einige Spieler zurückkommen. Daher brauchen wir nicht in Aktionismus verfallen", beruhigte Struber.