Der SK Rapid bleibt weiter ein gern gesehener Gegner von Austria Klagenfurt.
Nach dem 1:1 (Spielbericht >>>) in Hütteldorf ist Peter Pacult mit den Kärntnern gegen seinen Ex-Klub auch im dritten Duell der laufenden Spielzeit in der ADMIRAL Bundesliga ungeschlagen geblieben.
Das erste Aufeinandertreffen gewann Klagenfurt bei Rapid mit 3:2, das 1:1 am letzten Spieltag des Grunddurchgangs brachte beide Teams in die Meistergruppe.
"Wir nehmen den Punkt gerne mit, ich glaube auch nicht, dass er unverdient ist", meint Pacult auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Dabei weiß er, dass das Spiel für seine Austria alles andere als nach Wunsch begonnen hat.
Was Pacult in der ersten Hälfte am meisten störte
Denn schon nach knapp fünf Spielminuten sind die Klagenfurter in Rückstand gelegen. Isak Jansson bezwang Philipp Menzel mit einem Schuss aufs kurze Eck, der Klagenfurt-Torhüter kassierte ein klassisches "Steirertor".
"Wenn man nach vier Minuten 0:1 hinten nach ist, können Spiele auch anders ausgehen", erklärt Pacult. Das war diesmal jedoch nicht der Fall, denn Klagenfurt ackerte und rackerte verbissen, machte die Räume eng und ließ Rapid kaum Platz und Zeit zum Kombinieren.
"Wir hatten am Anfang Probleme und vielleicht auch ein bisschen Glück, dass Rapid das nicht ausspielt", meint Verteidiger Thorsten Mahrer bei "Sky". "Die Mannschaft hat sich nach dem Tor gefangen, sehr gut dagegengehalten und nicht mehr viel zugelassen", freut sich der Cheftrainer.
Um nur kurz darauf wieder ernstere Töne zu wählen, denn mit dem Offensivspiel war der 64-Jährige in der ersten Halbzeit überhaupt nicht zufrieden. "Wir haben nach vorne sehr wenig zusammengebracht. Das stört mich am meisten, weil es im Training oft besser ausschaut."
"Unser Passpiel war so, als würden wir nicht wissen, dass die Weißen (Klagenfurt spielte in weißen Trikots, Anm.) nicht zu uns gehören. Da haben wir richtige Probleme gehabt", ärgert sich der Floridsdorfer. "Wir hatten im Mittelfeld keine richtige Bindung nach vorne, sehr viele Ballverluste und das hat sich nach der Halbzeitsprache zum Glück geändert."
Danach kam das "wahre Gesicht" hervor
Eine taktische Umstellung sowie ein personeller Wechsel - Andy Irving kam für Rico Benatelli - brachten das "wahre Gesicht" (O-Ton Max Besuschkow) der Klagenfurter zurück.
Der Deutsche erzielte in der 55. Spielminute mit einem Prachttreffer den Ausgleich sowie sein erstes Tor in der ADMIRAL Bundesliga. "Die Jungs haben heute beim Mittagessen schon gesagt, dass es so langsam Zeit wird für mein erstes Tor", lächelt Besuschkow, der bis Saisonende von Hannover 96 ausgeliehen ist.
Der 26-Jährige hat sich dafür den perfekten Zeitpunkt ausgesucht. Wirklich in Gefahr geriet der Punktgewinn nur in der 71. Minute, als Guido Burgstaller Keeper Menzel bereits überwunden hatte, doch Mahrer den Ball mit einer heroischen Abwehraktion noch auf der Linie klärte.
"Dass Rapid im Heim-Stadion immer wieder zu Chancen kommt, wirst du nicht verhindern können", sagt Pacult und meint weiter: "Das haben wir gut wegverteidigt."
Seitenhieb gegen Salzburg
Mentalität haben die Kärntner auf jeden Fall bewiesen. So kann man jedem Gegner unangenehm werden, sagt Mahrer. "Wir sollten es nur auch mal über 90 Minuten bringen."
Die kommenden Aufgaben haben es in sich, binnen weniger Tage stehen zwei Spiele gegen Red Bull Salzburg an. "Was eh relativ leicht ist", kann sich Pacult mit einem Lächeln einen Seitenhieb gegen den aktuell in der Krise steckenden Tabellenführer nicht verkneifen. Danach wartet das Auswärtsspiel in Hartberg.
"Wir haben jetzt ein heftiges Programm", sagt der Trainer. Umso wichtiger war der Punktgewinn gegen seinen Ex-Klub, da dies im Kampf um Platz fünf einen Vorteil verschafft hat. Der berechtigt nämlich zur Teilnahme am Europacup-Playoff. Und von möglichen internationalen Spielen wird in Klagenfurt schon länger geträumt.