Der FK Austria Wien hat es geschafft!
Gegen den TSV Hartberg konnten sich die "Veilchen" im Europacup-Playoff der ADMIRAL Bundesliga im Finale im Rückspiel mit 1:0 durchsetzen und so mit einem Gesamtscore von 3:1 den letzten internationalen Startplatz der nun abgelaufenen Saison, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur UEFA Conference League berechtigt, einnehmen (Zum Spielbericht >>>).
Als hätte die Saison für die Violetten nicht schon genug emotionale Höhen und Tiefen beinhaltet, schoss Routinier James Holland, in seinem womöglich letzten Spiel als Fußballprofi, die Favoritner in der 39. Minute ins Glück und fixierte früh den Endstand. Die Freude war beim ehemaligen australischen Teamspieler daher entsprechend groß.
"Das ist natürlich ein sehr schönes Ende für mich, ich freue mich aber einfach für die Jungs, denn es war für uns nämlich keine einfache Saison und jetzt spielen sie nächste Saison international. Es war natürlich auch nicht einfach für mich, aber so ist das im Fußball nun mal. Ich habe versucht die Situation anzunehmen und der Mannschaft zu helfen. Dass die Tore gerade in den Playoffs für mich kommen, hätte ich selbst nicht gedacht. Dennoch ist das dann umso schöner", freut sich Holland im "Sky"-Interview über seinen Treffer.
Holland lässt Karriereende offen
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Ob der 28. Mai 2024 nun tatsächlich der letzte Tag in Hollands Profikarriere gewesen war, werde der Routinier in den kommenden Wochen entscheiden: "Es sieht momentan so aus, als wäre das mein letztes Spiel auf Profiebene gewesen. Ich werde in den kommenden Wochen darüber nachdenken und dann eine Entscheidung treffen. Jetzt versuche ich einfach den Erfolg mit den Jungs zu genießen."
Ebenso den Erfolg genießen kann Austria-Kapitän Manfred Fischer, der nach einer äußerst komplizierten Saison am Verteilerkreis nun endlich durchatmen und sich über den Erfolg freuen kann.
"Wir haben heute definitiv die Saison gerettet, denn das Erreichen des Europacup-Platzes war immer unser Ziel. Die ganze Saison war ein brutaler Rollercoaster, zunächst ein schlechter Beginn, dann eine gute Rückrunde. Danach folgen ein Trainerwechsel und andere Geschichten, die nicht okay waren. Jetzt haben wir uns das einfach verdient, auch bei dem, was wir mitmachen mussten", zeigt sich Fischer sichtlich erleichtert. Gleichzeitig überwiegt der Stolz auf sich und seine Mitspieler, die stets alles gegeben haben:
"Ich bin so stolz auf die Burschen, ich kann es kaum in Worte fassen. Wir haben die beiden Partien verdient gewonnen. Respekt geht aber an Hartberg, die haben super gespielt, haben einen super Trainer und man sieht einfach, dass sie eine gute Spielidee haben. Deswegen muss man Hartberg auch ein großes Lob aussprechen, denn das war definitiv das schwierigste Jahr, das ich bei der Austria erlebt habe. Vor allem die Phase, in der es darum ging, ob wir die Top-Sechs schaffen, hat meine Leistung gedrückt. Wir haben unser Ziel aber erreicht, denn die Jungs haben einander super aufgefangen und gemeinsam gewonnen."
Vier Siege aus vier Spielen für Wegleitner "coole Geschichte"
Apropos aufgefangen: Diesen Job hat Interims-Trainer Christian Wegleitner, der die "Veilchen" als voriger Co-Trainer in einer äußerst brisanten Situation übernahm, mehr als nur bravourös gemeistert. In seinen vier Partien im Amt folgten ebenso viele Siege, nicht von ungefähr steht die Austria wegen seines Zutuns nun im Europacup.
"Ich glaube es ist eine coole Geschichte, das mit den vier Siegen aus vier Spielen. Das klingt jetzt super und wird es auch noch in weiterer Zukunft. Die Mannschaft weiß einfach was in ihr steckt, hatte zu Beginn der Saison aber eine schlechte Phase. Es war auch kurz vor meiner Übernahme nicht einfach, daher ist es umso bemerkenswerter, dass die Mannschaft auf diese Art und Weise da wieder herausgekommen ist. Wie wir spielen und arbeiten ist super, die Mannschaft ist charakterlich einwandfrei", freut sich Wegleitner über das Geschaffte, der seine Mannschaft nach Abpfiff als verdienter Sieger sieht:
"Letztendlich geht das Ergebnis über zwei Partien doch in Ordnung. Ich habe vorher mit Markus (Schopp, Anm.) gesprochen, da kamen wir zu demselben Schluss, jedoch wohl wissend, dass bei einem Tor statt dem Stangenschuss alles nochmal knackig geworden wäre. Danach hat Hartberg genau das gespielt, was ihnen am wenigsten schmeckt, nämlich lange Bälle, die wir gut wegverteidigt haben. In Summe möchte ich, entgegen der Meinung vieler Experten, meinen Hut vor der Mannschaft ziehen, den ich aber gerade nicht bei mir habe."
Wegleitner übernimmt nicht dauerhaft - Nachfolger noch offen
Auf die Frage, wer denn nun sein idealer Nachfolger wäre, antwortet der Interimscoach: "Wir haben alle einen Plan, was jetzt gebraucht wird im Traineramt und haben gesehen, was in der Mannschaft steckt. Ich bin froh, dass ich im Normalfall auch nächstes Jahr mitstarten darf und freue mich auf die nächste Saison."
Bis zum Trainingsauftakt Ende Juni hat die Wiener Austria noch Zeit, einen fixen Nachfolger für den entlassenen Michael Wimmer zu finden.
Wegleitner spielte sich in den vergangenen Spielen jedenfalls ins Rampenlicht. Dennoch geht es für ihn nun zurück an seinen angestammten Platz als Co-Trainer.