Endstand
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Austria-Serie zu Ende: "Heute hat der letzte Biss gefehlt"

Aleksandar Dragovic hadert nach der Partie mit der Niederlage, Stephan Helm will daraus lernen und hätte sich mehr Glück erhofft.

Austria-Serie zu Ende: Foto: © GEPA

Aus und vorbei! Nach 12 Spielen in Serie ohne Niederlage endet der Lauf der Wiener Austria gegen das zuletzt sieglose Red Bull Salzburg (0:1, Spielbericht >>>).

Ausgerechnet jener Gegner, der die Austria als Letzter besiegen konnte, überraschte die Wiener in Favoriten in der Anfangsphase.

20 Minuten verschlafen

"Wir haben das Spiel verloren, weil wir die ersten 20 Minuten verschlafen haben. Sonst waren wir die bessere Mannschaft ohne die großen Chancen", erklärt Aleksandar Dragovic die Niederlage nach der Partie in der Mixed-Zone. "Heute hat der letzte Biss gefehlt, der Punch. Vielleicht auch das Glück", fügt der Ex-Nationalspieler weitere Erklärungen hinzu.

Auch Austria-Coach Stephan Helm war mit den ersten Minuten alles andere als zufrieden. "Wir waren von Beginn an in gewissen Entscheidungssituationen nicht gut genug. Wir haben gleich aus dem ersten Konter ein Tor kassiert", erklärt der FAK-Cheftrainer.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Das eigene Vorhaben konnte nicht umgesetzt werden. "Wir haben uns vorgenommen, dass wir die ersten Minuten mit voller Energie ins Spiel starten, dass wir gleich jeden Zweikampf gewinnen. Das war auch ihr Plan, der ist ein bisschen besser aufgegangen, was das betrifft", sagt auch Torhüter Samuel Sahin-Radlinger.

Besonders ärgerlich: Der Schlussmann hatte beim Gegentreffer alles andere als gut ausgesehen (Das sagt er zum Gegentreffer >>>).

Salzburger Wirkungstreffer

Sein Übungsleiter spricht von einem "Wirkungstreffer". Komplett einschüchtern ließen sich die Veilchen jedoch nicht und stemmten sich tapfer dagegen.

"Wir haben gegen Mitte der ersten Halbzeit das Spiel mehr in die Hand genommen und haben uns mehr zugetraut. Das haben wir in den ersten Minuten etwas vermissen lassen", so Torhüter Samuel Sahin-Radlinger.

Das fehlende Glück

Im zweiten Durchgang entwickelte sich, wie der Goalie betont, ein "offener Schlagabtausch". "In der zweiten Hälfte hatten wir durchaus unsere Chancen. In so einem Spiel musst du in so einer Phase ein Tor machen", meint Helm.

"Wir müssen jetzt wieder mehr geben, vielleicht wurden wir in den letzten Wochen zu sehr gelobt."

Aleksandar Dragovic

Am Ende blieb es bei der bitteren Pleite. Helm betont jedoch: "Trotzdem glaube ich, dass in diesem Spiel mit ein bisschen Glück mehr möglich gewesen wäre." Das sieht auch Abwehrchef Dragovic so: "Für mich waren sie heute schlagbar. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, heute war es zu wenig."

Zu sehr gelobt?

Helm zufolge habe man nicht ganz das eigene Topniveau erreicht. Auf LAOLA1-Nachfrage zum Umgang mit der Niederlage macht Dragovic deutlich: "Wir müssen jetzt wieder mehr geben, vielleicht wurden wir in den letzten Wochen zu sehr gelobt. Wir müssen jedes Spiel mit 100 Prozent angehen, natürlich gibt jeder 100 Prozent, aber heute hat irgendetwas gefehlt."

Von einer gebrauchten Partie will Helm nichts wissen. "Wir müssen die Fähigkeit haben, aus Niederlagen zu lernen", so der 41-Jährige.

Helm nicht abgehoben

Die Ausgangslage bleibt weiterhin gut, da die Wiener noch punktgleich mit Tabellenführer Sturm sind, der am Sonntag Blau-Weiß empfängt.

Helm will aus der Niederlage lernen.
Foto: © GEPA

Dennoch könnte das Ende der Ungeschlagenserie einen Wendepunkt darstellen. LAOLA1 wollte von Stephan Helm wissen, wie die Austria mit der Niederlage vor dem GAK-Gastspiel nächste Woche umgeht.

"Natürlich schmerzt eine Niederlage. Niederlagen schmerzen immer. Ich bin nicht abgehoben von dieser Ungeschlagenserie. Wir sind immer sehr kritisch mit uns selbst umgegangen", macht der FAK-Übungsleiter klar.

Die Spieler seien jetzt verärgert, weil "sie spüren, es wäre mehr drin gewesen". "Entscheidend ist, dass wir die Dinge, die wir besser machen müssen, klar ansprechen. Alles andere drumherum sind schöne Geschichten", betont Helm.

Dragovic fehlt gegen GAK

Gegen den GAK muss der Burgenländer auf seinen Abwehrchef verzichten, Dragovic fehlt aufgrund einer Gelb-Sperre. Diese Pause kommt ohnehin ganz gelegen.

"Durch die fünfte Gelbe habe ich jetzt Zeit, mich auszukurieren. Die letzten beiden Spiele gegen Rapid und Salzburg musste ich Tabletten nehmen, so ist es im Fußball", erklärt der angeschlagene Dragovic (Dragovic verletzte sich beim Warm-Up gegen Rapid >>>).

Wieder mit dabei ist voraussichtlich Hakim Guenouche, der Franzose war in der Schlussphase verletzt vom Platz gehumpelt. Helm spricht von einem Ausfall von voraussichtlich "zwei bis drei Tagen".

Verbesserungen zum Hinspiel

Der Weg der Wiener Austria soll weitergehen. Sahin-Radlinger macht klar: "Da wo wir jetzt stehen, war es ein extrem weiter Weg, ein Prozess. Ich glaube, wir sind immer noch in einem Prozess. Wenn man auf den Saisonstart schaut, wie wir reingestartet sind, hätte es sich keiner von uns erwartet. Wir haben immer an uns geglaubt und zusammengehalten."

Helm erkennt ebenso Fortschritte, schaute man im Hinspiel in der Mozartstadt noch deutlich schlechter aus. "Es war ein Duell, dass deutlich mehr auf Augenhöhe war. Das zeigt uns, dass wir am richtigen Weg sind", so die Worte des Austria-Trainers.

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