Bei der Wiener Austria geht im Sommer eine Ära zu Ende: Alexander Grünwald wird seine Karriere beenden.
"Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, nach dieser Saison meine Karriere als Fußballer zu beenden. Es ist eine Entscheidung, die mir nicht leichtfällt, weil Fußball ist und war mein Leben seit ich denken kann. Ich denke aber, es ist ein guter Zeitpunkt gekommen, um mehr Zeit meiner Familie zu widmen und nach etlichen Verletzungen meinen Körper und meine Gesundheit in den Vordergrund zu stellen", erklärt der 32-Jährige in einer Klub-Aussendung seine Entscheidung.
Vor 19 Jahren wechselte Grünwald als Jugendspieler zur Austria, seither bestritt er 325 Spiele für die Violetten und erzielte dabei 78 Tore und 59 Assists.
"Ich verspüre große Dankbarkeit, solange Teil der Fußballwelt gewesen zu sein. Nach meinem Debüt 2007 bei der Austria konnte ich mich ab 2008 bis 2011 drei Jahre in Wr. Neustadt entwickeln mit dem Höhepunkt, dem Gewinn des Meistertitels in der zweiten Liga. Meine Rückkehr zur Austria 2011 wird mir immer in Erinnerung bleiben, gekrönt vom Meistertitel 2013, dem Champions-League-Einzug und von vielen Europacup-Nächten – ich werde diese Momente nie vergessen. Es erfüllt mich mit Stolz, so lange Kapitän der Austria gewesen zu sein und fast ausschließlich für einen Verein gespielt zu haben", so Grünwald.
Grünwald "der Inbegriff eines Austrianers"
Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner erklärt: "Alex Grünwald hat eine Dekade mitgeprägt. Als Denker, Lenker und Stratege im Mittelfeld hatte er in den 2010er-Jahren durchgehend großen Einfluss auf das Offensivspiel der Austria. Für mich ist er der Inbegriff eines Austrianers. Leider hat er in seiner Karriere einige schwere Verletzungen hinnehmen müssen. Nun hat er ein selbstbestimmtes Karriereende gewählt, das zeichnet große Spieler aus."
Ortlechner würde sich wünschen, wenn Grünwald "in Zukunft einmal in anderer Funktion zu seinem Verein zurückkehrt".
Trainer Manfred Schmid ergänzt: "Ich möchte mich bei Alex für die Zusammenarbeit bedanken. Er begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Trainerleben lang. Angefangen in der Akademie, wo ich sein erster Trainer bei der Austria sein durfte. Wir haben uns in verschiedenen Stationen immer wieder getroffen und letztendlich in seinem letzten Profijahr bei unserem Verein noch eine erfolgreiche gemeinsame Zeit erlebt. Ich habe immer unsere offene und ehrliche Zusammenarbeit geschätzt, und ich konnte mich immer zu 100 Prozent auf ihn verlassen. Als Mensch ist er sowieso eine Bereicherung für alle, die ihn kennen, und ich hoffe, dass wir auch weiterhin in Verbindung bleiben, schon auch deshalb, weil sein größter Fan wohl mein Sohn Patrick ist."