Es kam doch etwas überraschend, als die Wiener Austria am 16. November Ralph Krueger als neuen Aufsichtsratsvorsitzenden vorstellte.
Der 64-jährige Deutsch-Kanadier ist vor allem aus dem Eishockey bekannt. In Österreich war er Erfolgscoach der VEU Feldkirch in den 90ern.
In der NHL coachte er von 2019 bis 2021 die Buffalo Sabres. Favoriten ist für Krueger seine zweite Station im Fußball. Von 2014 bis 2019 war er Vorstandsvorsitzender von Premier-League-Klub Southampton.
"In der Premier League steht eine Null mehr am Ende"
Vor allem aus dieser Zeit will Krueger seine Erfahrungen bei der Austria einbringen: "Es geht immer um das Gleiche", erklärt Krueger am Sonntag vor dem Bundesliga-Spiel gegen den LASK im Sky-Interview.
"In der Premier League steht vielleicht eine Null mehr am Ende. Wir müssen aber hier wie dort einfach eine gewisse Kultur und einen guten Geist in den Verein bringen, um eine finanzielle Stabilität zu erreichen. Aber das dauert sicherlich noch eine gewisse Zeit", meint er in Hinblick auf die finanziellen Probleme der Veilchen.
"Wir haben gute Finanzexperten und ich bin davon überzeugt, dass wir gute Lösungen finden. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten. Meine Stärke ist die Kommunikation und die Fähigkeit, Menschen zusammenbringen", beschreibt Krueger seine Aufgabenstellung.
Keine Schönrederei in Favoriten
Ob er auch selbst finanzielle Unterstützung für den Verein organisieren könne? "Ich habe einige Kontakte, die ich in den Raum bringe und ich hoffe, dass ich sie hier einbringen kann."
Eines stellt der erfahrene Funktionär schon im Vorfeld klar: Schönrederei werde es mit ihm in Favoriten keine geben: "Ich bin einer, der die Wahrheit auf den Tisch wirft, und ich möchte, dass das auch die anderen so machen."