Endstand
2:0
1:0, 1:0
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Die violette Charakterfrage

Für die Austria ging es monatelang steil bergauf. Wie reagiert die Mannschaft nun auf die Rückschläge?

Die violette Charakterfrage Foto: © GEPA

Drei sieglose Pflichtspiele in Folge – die Wiener Austria befindet sich in einer Situation, in der sie seit Ende September nicht mehr war.

Nach dem Cup-Aus gegen Hartberg und der Nullnummer im Heimspiel gegen den WAC verlieren die Violetten das Derby beim SK Rapid mit 0:2. Seit 343 Spielminuten hat der FAK kein Tor mehr geschossen.

"Wir sind extrem enttäuscht"

"Wir sind ambitioniert, wir wollen aus der Saison das Maximum rausholen. Wir sind extrem enttäuscht, weil wir vorne dranbleiben wollen. In diesen Spielen wollen wir an unsere Topleistung rankommen, das ist uns nicht gelungen", sagt Trainer Stephan Helm.

Sein Team sucht aktuell nach der Hochform, die es in den vergangenen Monaten an die Spitze der Tabelle getragen hat. Im Spielaufbau passieren unnötige Fehler, in der Offensive fehlt die letzte Konsequenz.

Probleme mit dem Ball

Das frühe Gegentor durch Matthias Seidl in der fünften Minute spielte der Austria freilich nicht in die Karten. Rapid stand in Folge recht tief, damit hatte der FAK schon in den vergangenen beiden Pflichtspielen Probleme.

"Wir waren zu unentschlossen und ungenau, wir haben einfache Fehler gemacht. Wären wir klarer in unseren Entscheidungen, hätten wir besser in den Rücken des Gegners kommen können", moniert Helm.

"Haben uns selbst geschlagen"

Goalie Samuel Sahin-Radlinger analysiert trocken: "Der frühe Gegentreffer haut gleich mal den Matchplan zusammen. Dann haben wir es nicht geschafft, wirklich gefährlich zu werden."

Die vielen Eigenfehler wurmen Routinier Aleksandar Dragovic: "Wir haben durch Eigenfehler verloren. Wir haben uns selbst geschlagen."

Wie reagiert das Team jetzt?

Salzburg daheim, dann zwei Mal Sturm, dann in Salzburg, dann das Heim-Derby – auf die Veilchen warten Wochen der Entscheidung. Da kommt das aktuelle Tief alles andere als recht. Die nächsten Spiele werden für die Mannschaft zur Charakterfrage.

Sahin-Radlinger sieht das genauso, er sagt: "In den letzten Monaten ist es immer sehr steil bergauf gegangen, da ist es klar, dass du als Mannschaft zusammenwächst, jeden Tag mit einem Lachen zum Training kommst. Unsere Aufgabe wird es jetzt, dass keiner den Kopf in den Sand steckt, dass wir eine Einheit bleiben. Ich kenne die Jungs jetzt schon eine Zeitlang, ich kann garantieren, da gibt es keine Charaktere, die in die andere Richtung gehen würden."

Keine Ausreden, kein Grund durchzudrehen

Coach Helm kündigt jedenfalls an: "Wir werden die Dinge sehr klar ansprechen, das ist der entscheidende Punkt. Wir werden keine Ausreden suchen."

Und dennoch bläst bei den Favoritnern keiner Trübsal. "Heute wird es sicher eine schlaflose Nacht. Aber es gibt keinen Grund, da jetzt großartig durchzudrehen. Wir werden das nüchtern analysieren", sagt Sahin-Radlinger.

Dragovic ist überzeugt, dass nur Kleinigkeiten fehlen, um wieder in die Erfolgsspur zu finden: "Wir müssen einfach wieder ruhig und viel arbeiten. Wenn wir die Eigenfehler abstellen, werden die Siege und Tore wieder kommen, da bin ich ganz sicher."

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