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Austria "noch lange nicht" am Zenit: "Motiviert uns"

Die Gesamtbilanz gegen den Gegner aus Salzburg ist in den letzten Jahren zwar eher mager, das Selbstvertrauen stimmt bei der Helm-Truppe aber allemal.

Austria Foto: © GEPA

Austria Wien gegen Red Bull Salzburg, oder: das Team der Stunde gegen den ramponierten Ex-Serienmeister.

Wien-Favoriten ist am Samstag (17:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) Schauplatz eines höchst interessanten Duells, das unter völlig veränderten Vorzeichen über die Bühne geht. In den vergangenen 20 Jahren gegen die Bullen quasi chancenlos, liegt der Vorteil nun von der Papierform her bei Violett.

Man sei in Wien "alles andere als Favorit", stellte Salzburg-Trainer Thomas Letsch klar.

Austria-Coach Stephan Helm, der bei den Veilchen einst "für und mit" dem damaligen Cheftrainer Letsch arbeitete und sich an ein "sehr, sehr gutes Auskommen" erinnert, trat zumindest vorsichtig auf die Euphoriebremse.

"Man muss das richtig einordnen. Es ist kein Geheimnis, dass der Kaderwert den aller anderen Teams um ein Vielfaches übersteigt. Und das sind keine Fantasiezahlen", erklärte der Burgenländer, der die "klare Handschrift" seines Kollegen hervorhob.

Austria noch nicht am Zenit: "Motiviert uns"

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Dass man zuletzt am 27. Mai 2018 gegen die Salzburger gewann, ist derzeit nur Fußnote einer düsteren direkten Bilanz. Drei magere Siege stehen seit der Saison 2011/12 zu Buche, die Zeit für den vierten scheint reif.

Neun Siege und ein Remis in den jüngsten zehn Ligaspielen sprechen eine klare Sprache, mit dem prestigereichen 2:1-Derbysieg über Rapid zog man mit Tabellenführer Sturm Graz gleich. Helm versprach noch mehr. "Es motiviert uns, dass wir das Gefühl haben, dass wir noch lange nicht unseren Zenit erreicht haben."

Helm kann am Samstag personell aus dem Vollen schöpfen, sich wohl auch auf Defensiv-Bollwerk Aleksandar Dragovic stützen. Der sprach nach einem Bändereinriss im Knöchel von einem "Wettlauf mit der Zeit", er wolle wie schon im Derby auf die Zähne beißen.

Es wäre freilich ein bedeutender Ausfall, in einer Mannschaft, die auch in weniger gelungenen Momenten wie im Derby "über extremen Zusammenhalt und Commitment, das eigene Tor zu verteidigen" (Helm) letztendlich zum Erfolg kommt.

"Liegt es an uns, den Bock umzustoßen"

Ob die Austria das eigene Spiel tatsächlich "auf das nächste Level heben" kann, wie Helm das erhoffte, wird freilich auch an Salzburg liegen. Die Winterpause hätte an der Salzach den Neustart einläuten sollen, der lässt aber weiter auf sich warten.

Zwei Unentschieden aus den ersten zwei Ligapartien sind die müde Ausbeute unter Neo-Coach Thomas Letsch, der nach fünf Pflichtspielen immer noch auf einen Sieg wartet. "Wir fahren nach Wien, um unsere Qualitäten zu zeigen. Auch wenn die Voraussetzungen dafür nicht ideal sind, liegt es an uns, den Bock umzustoßen und mit einer guten Leistung zu punkten", meinte Letsch, der 2018 bis 2019 für rund ein Jahr die Austria betreute.

Der Bock baut sich immer schwerer und massiger vor Salzburg auf, die Mission Titel-Rückholung wird aktuell eher zur Mission Meistergruppe - wenngleich die bei sechs Punkten Vorsprung auf Rang sieben sehr wahrscheinlich scheint.

Austria "in einer völlig anderen Situation"

"Fakt ist, dass wir in der Tabelle derzeit auf Platz fünf stehen. Deshalb wollen wir die restlichen vier Spiele im Grunddurchgang nutzen, um so viele Punkte wie möglich einzufahren, wohl wissend, dass die nächsten Aufgaben sicher nicht die leichtesten sind", erklärte Letsch im Hinblick auf die folgenden Duelle mit Sturm (heim), Altach (auswärts) und den WAC (h).

In Salzburg könnte man durchaus neidvoll gen Osten blicken. "Die Austria ist aktuell in einer völlig anderen Situation als wir", gestand Letsch. "Ihnen gelingt im Moment gefühlt alles, dementsprechend stehen sie in der Tabelle auch verdient gemeinsam mit Sturm ganz oben."

Er kann zwar wieder u.a. Kreativmotor Oscar Gloukh und Stürmer Petar Ratkov einsetzen, neu auf der Verletztenliste sind neben Angreifer Karim Onisiwo mit Maximiliano Caufriez und Hendry Blank aber zwei Verteidiger.

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