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Totalausfall in Hälfte eins: Austria Wien war "irgendwo"

Die Wiener Austria kann sich im Hinspiel des EC-Playoff gegen Lustenau keinen Vorteil erarbeiten. Auch aufgrund einer schwachen ersten Hälfte.

Totalausfall in Hälfte eins: Austria Wien war Foto: © getty

Die Enttäuschung war der Austria Wien nach dem 1:1-Remis bei der Austria Lustenau (Spielbericht>>>) im Hinspiel des Play-Off-Finales um das letzte internationale Ticket der Admiral Bundesliga ins Gesicht geschrieben.

Nicht das Endergebnis, sondern die gebotene Leistung in den ersten 45 Minuten sorgte bei den "Veilchen" für Unmut.

"Die erste Halbzeit war sehr schlecht von unserer Seite aus", bringt es Haris Tabakovic nach dem Spiel im "Sky"-Interview auf den Punkt.

Nach einer ausgeglichen Anfangsphase ging Lustenau durch den Treffer von Lukas Fridrikas in der 17. Minute mit der ersten Gelegenheit in Front. Besonders ärgerlich war dabei aus Sicht der Wiener, dass Marvin Martins und Matteo Meisl Yadaly Diaby im Verbund nicht stoppen konnten, der den Treffer stark vorbereitete.

Austria hadert "mit dem Bruch im Spiel"

Ein kurzes Aufbäumen durch einen Distanzschuss von Matthias Braunöder und Haris Tabakovic waren die einzigen Offensivaktionen der Violetten in Abschnitt eins. In der 29. Minute konnte man sich bei Christian Früchtl bedanken, der einen Zwei-Tore-Rückstand verhindern konnte.

Michael Wimmer kann sich die schwache Darbietung kurz nach dem Abpfiff selbst noch nicht erklären: "Ich fand sogar, dass wir relativ gut angefangen haben. Die ersten zehn Minuten habe ich uns schon gesehen. Dann kam unerklärlicherweise ein Bruch im Spiel. Ich kann da noch nicht sagen wie und warum. Das muss ich mir anschauen."

Dabei hätte man einen ganz anderes Bild der Gäste aus Wien Favoriten erwartet, bestritt Lustenau ihr drittes Spiel binnen sieben Tagen und musste im Halbfinale am Montag gegen den WAC über 120 Minuten auf dem Platz stehen. "Wir haben vor dem Spiel der Mannschaft gesagt, man merkt die 120 Minuten nur, wenn wir in der Lage sind Vollgas zu geben und sie zu beschäftigen. Ich habe aber null Unterschied gemerkt", gab Wimmer seiner Mannschaft vor dem Spiel die Marschroute eigentlich vor.

"Wir haben uns nicht mehr an die Positionen gehalten. Wir hatten kein Tempo mehr im Ballbesitzspiel. Wir haben hinten schlecht geschlossen. Es war zu wenig, wir sind nicht entschlossen genug in die Box rein. Bei den zweiten Bällen waren wir ganz schwach. Wir hatten viele unnötige Ballverluste. Wir haben es Lustenau einfach gemacht", weiß der Austria-Cheftrainer über die lange Fehlerliste Bescheid.

Tabakovic, der selbst nicht zufrieden mit seiner Leistung war, pflichtet seinem Trainer bei: "Die Positionen haben nicht gestimmt, wir haben unseren Matchplan nicht durchgezogen." Auf die Frage, wo die Austria in der ersten Hälfte war, antwortet James Holland frustriert: "Irgendwo!"

Zweite Halbzeit besser, aber nicht gut genug

Die 15 Minuten Pause haben den Wienern nach einem "verdienten Rückstand" offenbar geholfen. Nach Wiederanpfiff waren die Gäste von Beginn an hellwach und kamen durch Manfred Fischer glücklich zum Ausgleich - Hugonet fälschte den Schuss ins eigene Tor ab.

Fortan war es die Austria, die das Kommando übernommen hat und ihren Matchplan mit 45 Minuten Verspätung aufzog. "In der zweiten Halbzeit waren wir da, zweite Bälle erobert, Zweikämpfe gewonnen, Lücken besser geschlossen und dann sind wir besser im Spiel", ist sich Holland der Leistungssteigerung bewusst.

Dennoch die großen Chancen auf die erstmalige Führung blieben aus. Die "Veilchen" waren in der zweiten Hälfte die frischere Mannschaft - auch weil bei Lustenau die Müdigkeit nach dem gewonnen Halbfinalspiel einsetzte - und konnte sich phasenweise in der gegnerischen Hälfte festspielen.

"In der zweiten Halbzeit war das natürlich besser, da haben wir einige Situationen hinausgespielt, obwohl wir trotzdem nicht die richtigen Chancen hatten", bekritelt Tabakovic auch die fehlende Durchschlagskraft.

In der 86. Minute hatte man abermals Glück, dass Früchtl gegen Motika erneut stark parierte und so eine drohende Niederlage abwenden konnte. "Dennoch können wir auf die zweite Halbzeit aufbauen", will Tabakovic das Positive aus dem Hinspiel mitnehmen.

Austria "will sich von den Fans peitschen lassen"

"Lustenau spielt voller Selbstvertrauen, spielt kompakt. Es ist nicht so einfach hier zu spielen", kennt der Austria-Goalgetter auch die Qualitäten seines ehemaligen Teams an. In der Tat sind die Vorarlberger nicht gerade der Lieblingsgegner der Veilchen, konnte man in dieser Saison in drei Spielen noch kein einziges Mal als Sieger vom Platz gehen.

Im Lager der Austria ist man sich einig, dass eine deutliche Leistungssteigerung her muss, will man sich die Teilnahme an der 2. Qualifikationsrunde der UEFA Conference League für kommenden Juli sichern. "Ich glaube wir müssen eine bessere zweite Hälfte spielen als wir es heute gemacht haben. Die erste müssen wir komplett vergessen. Wir müssen mit mehr Energie, mehr Motivation und mehr Leidenschaft antreten", blickt Tabakovic bereits auf nächsten Sonntag voraus. Das Rückspiel steigt am Sonntag in der Generali-Arena (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>)

Von einer Favoritenrolle im Rückspiel will Wimmer nichts wissen, bezeichnet der 42-Jährige das letzte Saisonspiel als 50:50-Angelegenheit. "Wir haben die Fans im Rücken. Das Stadion wird voll sein. Die Fans werden uns peitschen, ich hoffe nur das wir uns peitschen lassen. Dann wollen wir das Ziel erreichen, dafür müssen wir aber auch Vollgas geben", so Wimmer.

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