Am Verteilerkreis war man am Sonntagabend frohen Mutes, denn die Wiener Austria fuhr gegen Blau-Weiß Linz den vierten Bundesliga-Sieg en suite ein (zum Spielbericht >>>).
Dabei kam die Elf von Stephan Helm nach einem 0:1-Halbzeitrückstand stark aus der Pause zurück und drehte die Partie. Maßgeblich daran beteiligt waren die beiden Stürmer Nik Prelec und Maurice Malone, die wie schon in der Vorwoche gegen Tirol beide über ein Tor jubeln durften.
"So kann es weitergehen", lautete das erste Fazit Malones, der gegen die Stahlstädter mit zwei Scorerpunkten zu überzeugen wusste. Bei vier Bundesliga-Toren hält der Deutsche nun.
Dass sowohl der 24-Jährige als auch sein Kollege Prelec der Mannschaft jetzt "noch mehr helfen" können, freue ihn. "Das gehört aber dazu, diese Phase als Stürmer zu überstehen, man weiß ja auch, dass es wieder vorbeigeht", sagte Malone zur Durststrecke der Beiden.
"Sind wie eine Familie"
(Artikel wird unterhalb fortgeführt)
Cheftrainer Stephan Helm erklärte bei der Pressekonferenz: "Es geht nicht von heute auf morgen, dass sie miteinander kombinieren, ihre Laufwege lesen, wissen, wo sie ihren Mitspieler finden. Das wird immer besser werden."
So richtig jubeln durfte diesmal Nik Prelec, der seinen ersten Bundesliga-Treffer in Violett gegen seinen Ex-Klub WSG Tirol aus Respekt nicht besonders bejubelt hatte. "Ich bin extrem glücklich, weil ich heute mit den Fans feiern durfte", so der Slowene.
Warum es bei den Wienern aktuell läuft? "Ich denke, weil wir eine tolle Truppe haben. Wir sind wie eine Familie, wir vertrauen uns gegenseitig und machen alles füreinander", lautete die Antwort des 23-Jährigen.
Ein Stichwort ist die von Helm immer wieder angesprochene Stabilität, die sich bei den Veilchen aktuell zeigt, wie etwa durch die Tatsache, dass man bei "einem 0:1-Rückstand nicht auseinanderfällt".
Der Burgenländer sprach außerdem die Knappheit in der Liga an, man müsse "jedes Spiel an die eigene Leistungsgrenze gehen. Speziell zuhause gelingt uns das mit der Unterstützung unserer tollen Fans momentan ganz gut", weist er ebenso auf die tolle Kulisse in der Generali Arena hin.
Mit den Fans im Rücken eine Heimmacht
Trotz winterlicher Temperaturen fanden 14.600 Zuschauer ihren Weg ins Stadion, generell sind die Heimspiele der Austria in den letzten Jahren stets gut besucht. Das scheint Auftrieb zu geben - so verloren die Wiener das letzte Pflichtspiel im eigenen Wohnzimmer am 11. Mai 2024, als man dem Wolfsberger AC mit 0:4 unterlag.
Seither ging die Austria nicht als Verlierer vom Platz, in der aktuellen Liga-Saison gewann man überhaupt nur ein einziges Heimmatch nicht (2:2 gegen Sturm Graz).
Doch warum klappt es auswärts nicht genauso gut? "Grundsätzlich hält uns nichts auf, dass wir das auswärts genauso gestalten." Der Trainer hob das jüngste Auswärtsspiel in Klagenfurt hervor, wo die ersten 30 Minuten "eigentlich eine unserer besten Saisonleistungen" waren. Rein punktemäßig gebe es aber natürlich noch Verbesserungsbedarf.
Trotz der zuletzt guten Ergebnisse - inklusive Cup waren es nun fünf Siege hintereinander - will man am Verteilerkreis demütig bleiben, sich nicht überschätzen, weiterarbeiten.
Man sei schon am richtigen Weg, so Helm. Nun müsse man auf der gewonnenen Stabilität aufbauen, denn die Austria könne "in allen Phasen noch besser werden". Die Chance, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen und auch die Auswärtsbilanz etwas aufzuhübschen, hat die Austria bereits am Samstag, wenn es beim Wolfsberger AC wieder um Punkte geht.
Schöne Szenen gab es nach dem Abpfiff, so feierten nicht nur die männlichen Profis mit den Fans, sondern auch die Frauenmannschaft der Violetten, die sich mit einem starken Auftritt bei Liga-Dominator St. Pölten Stunden zuvor einen Punkt sicherten.
"Die Leistung, die sie da heute gebracht haben, ist aller Ehren wert", erkannte Helm die Leistung der Austrianerinnen abschließend an.