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Austrias Fischer kampflustig: "Haben mal Mäuler geschlossen"

Sturm ist nach Cup-Aus gegen die Austria auf Wiedergutmachung aus - FAK-Kapitän Fischer sieht die "Chance, etwas zu machen, was uns keiner zugetraut hat."

Austrias Fischer kampflustig: Foto: © GEPA

Sturm Graz will ganz oben ein Zeichen setzen, die Wiener Austria hingegen an der Stätte des jüngsten Triumphes den nächsten Wirkungstreffer landen.

Eine Woche nach dem in Graz gewonnenen Cup-Vergleich mit dem Doublesieger winkt den von Sieg zu Sieg eilenden Violetten der Platz ganz vorne. Nimmt die Austria im Auftakt-Schlager der Frühjahrssaison am Freitagabend (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>) alle drei Zähler mit, würde sie plötzlich von der Tabellenspitze lachen.

Zehn Pflichtspiel-Siege am Stück haben die in der Winterpause unveränderten "Veilchen" seit Oktober aneinandergereiht, dabei bei 19 geschossenen Toren nur drei erhalten. Der jüngste Erfolg in der Merkur Arena war freilich der spektakulärste.

Austria: Neun Liga-Siege in Folge zuletzt 1978

(Beitrag wird unter Video fortgesetzt)

"Jetzt kann man nicht mehr von Glück reden", meinte Kapitän Manfred Fischer. Er bezog sich damit auf Aussagen, wonach die Austria "nur gegen schlechtere Mannschaften und immer mit Glück" gewonnen habe. "Jetzt haben wir einmal die Mäuler geschlossen", entfuhr es Fischer.

Bodenständig wolle man nun weiterarbeiten, betonte der Mittelfeldrackerer - und nahm den Höhenflug ins Visier. "Wir haben die Chance, dass wir etwas machen, was uns keiner zugetraut hat", sagte Fischer im Ausblick auf Platz eins in der Liga.

Drei Zähler fehlen auf Sturm, mit einem Auswärtssieg würde die Austria dank der direkten Duelle aber am Meister vorbeiziehen. Der erste Saisonvergleich endete mit einem 2:2.

Sturm erwartete Fischer jedoch hoch motiviert mit "noch mehr Messer zwischen den Zähnen. Die werden auch sagen, noch einmal verlieren wir gegen die Austria nicht". Neun Siege in der Meisterschaft in Folge hat man bei der Austria zuletzt 1978 in Zeiten eines Herbert Prohaska bejubelt.

Helm: "Wir sind vorbereitet"

Auch Austria-Trainer Stephan Helm macht sich auf einen hoch engagierten Meister gefasst.

"Natürlich wird bei Sturm noch ein Tick mehr Zusatzmotivation dabei sein nach der Niederlage. Ich denke aber, dass sie auch letzte Woche mit 100 Prozent auf dem Platz waren - die Performance war ja wirklich stark, da muss man Respekt zollen. Wir sind auf ihre Spielanlage vorbereitet."

Säumel: "Werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen"

Sturm gelobte eine Reaktion. Hatten die an sich heimstarken Grazer (sechs Siege in acht Spielen) am vergangenen Freitag nach dem raschen 0:1 bis zur Pause noch die eine oder andere Chance auf den Ausgleich, verliefen die Offensivbemühungen in der zweiten Halbzeit völlig wirkungslos.

"Wir schauen nach vorne, nützen aber die wichtigen Erkenntnisse aus dem Cupspiel", erklärte Trainer Jürgen Säumel am Donnerstag.

Gearbeitet habe man diese Woche unter anderem an den Standards, aber auch an der Durchschlagskraft. "Da müssen wir morgen mit mehr Entschlossenheit bessere Lösungen finden, insbesondere im letzten Drittel." Helfen soll auch das Publikum, 15.000 Tickets sind verkauft.

Wie Säumel weiter anmerkte, zeigte der Cup-Auftritt auf, was Sturm im Frühjahr erwartet. "Wir werden uns alles hart erarbeiten müssen", urteilte der in der Winterpause als Chefcoach bestätigte 40-Jährige.

Meisterrennen so offen wie schon lange nicht mehr

Der aktuelle Vorsprung auf die Verfolger - acht sind es auf den Dritten Rapid, zehn auf den WAC und Salzburg - wird spätestens nach der Punkteteilung einschmelzen. Das Rennen um den Meistertitel scheint offen wie schon Jahre nicht mehr.

Bei den Grazern hat Neo-Stürmer Fally Mayulu eine weitere Trainingswoche intus. Geht es nach den Wünschen der Grazer, soll die Bristol-Leihgabe den Abgang von Torgarantie Mika Biereth mehr früher als später kompensieren.

"Mayulu braucht Zeit, hat aber gut trainiert, ist voll im Saft und Thema für morgen", sagte Säumel. Im Gegensatz zu Emran Soglo, der vom Olympique Marseille kam. "Es muss noch an seiner Fitness gearbeitet werden, damit er im Spieltagskader ist."

Verzichten muss Sturm auf den gesperrten Mittelfeldmann Tochi Chukwuani, Rechtsverteidiger Max Johnston war in dieser Woche krank und ist damit für Freitag fraglich. Bei der Austria sind alle Sieger der Vorwoche wieder an Bord.


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