Reinhold Ranftl verließ den Rasen gezeichnet. Die linke Gesichtshälfte angeschwollen und mit einem rund zehn Zentimeter langen Kratzer, die Beine von Krämpfen geplagt.
Doch nach dem Schlusspfiff beim 2:2 des FK Austria Wien gegen den LASK kann der 31-Jährige schon wieder lachen. Der Spielbericht >>>
"Im ersten Moment habe ich geglaubt, mein Kiefer fehlt. Aber das wird schon wieder", grinst er. Keito Nakamura hatte den Austrianer unabsichtlich mit der Ferse im Gesicht erwischt.
Ein bisschen Freude über den Punkt
So richtig einordnen kann der Steirer das Remis gegen die Linzer nicht. Die Athletiker kamen als Favorit in die Hauptstadt und waren fast über die gesamte Spieldauer hinweg das bessere Team. Doch der FAK war eben auch schon 2:0 in Führung.
"Aufgrund der 2:0-Führung freuen wir uns eigentlich nicht über den Punkt, wenn man aber das gesamte Spiel sieht, hat sich der LASK das schon verdient", sagt Ranftl.
Viel Freude über das Tor
Für den Mann auf der rechten Außenbahn gibt es auch einen ganz persönlichen Grund zur Freude – er hat in sehenswerter Manier das zweite Tor der Violetten erzielt.
Er verrät: "Es war ein Ziel von mir, gegen den LASK zu treffen. Das habe ich mir vorgenommen. Es freut mich, dass mir das gelungen ist."
Nach seinem Treffer hob er zunächst noch entschuldigend die Arme, wie das gegen einen Ex-Klub inzwischen fast schon Usus ist. Doch dann setzten sich doch die Emotionen durch und Ranftl jubelte.
Ein wenig Freude gezeigt
"Ich habe human gejubelt. Ich glaube, es ist nichts Verwerfliches, wenn man sich über einen Treffer ein bisschen freut. Die Ex-Kollegen werden es mir nicht böse nehmen, sie werden sich ein bisschen freuen für mich. Ich hatte eine schöne Zeit beim LASK, aber irgendwann ist es auch vorbei", sagt er.
Sein schöner Treffer wurde getoppt von Matthias Braunöders Traumtor zum 1:0. "Ja, das war noch eine Spur schöner. In Klagenfurt haben wir auch beide getroffen, da haben wir auch nur Unentschieden gespielt. Anscheinend darf nur einer von uns beiden treffen", scherzt Ranftl.
Keine Freude mit der ersten Hälfte
Weniger zum Scherzen aufgelegt ist das Veilchen, wenn es um die Leistung vor der Pause geht, als der LASK klar überlegen war: "Erste Hälfte hat sich das am Spielfeld gar nicht gut angefühlt. Wir hatten keinen Zugriff, haben keine zweiten Bälle gewonnen. Das war wirklich schlecht von uns."
Nicht minder ärgert ihn, dass die Austria eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben hat: "Das darf uns eigentlich nicht passieren. Wir wollen daheim eine Festung aufbauen. Dazu müssen wir aber klüger und besser verteidigen."
Noch kein Grund zur Freude für die Austria
Weiterhin nichts Neues gibt es in Sachen Zukunft. Im Sommer läuft Ranftls Leihvertrag bei der Austria aus, die Veilchen haben sich bei Schalke aber eine Kaufoption gesichert. Vor der Länderspielpause war eine Schalker Abordnung in Wien. Die Gespräche blieben aber vorerst ergebnislos.
Ranftl bekräftigt: "Ich habe noch drei Monate Vertrag. Mal schauen, wo die Reise danach hingeht. Ich fühle mich bei der Austria sehr wohl."