Nur ein Tor in den vergangenen vier Pflichtspielen – das Sturm-Duo der Wiener Austria geriet zuletzt in die Kritik.
Beim 2:1-Heimsieg gegen den SK Sturm gaben Maurice Malone und Nik Prelec die Antwort, trafen beide.
Dass der Deutsche und der Slowene gemeinsam am Platz stehen und beide anschreiben, hat Seltenheitswert, ist erst einmal vorgekommen – beim 2:1-Heimsieg gegen Blau-Weiß Linz in der 12. Runde.
Prelec' Durststrecke
Vor allem Prelec durchlebte zuletzt eine Durststrecke, seit dem Frühjahrsauftakt in der Meisterschaft, als er beim 2:2 in Graz traf, blieb er zehn Pflichtspiele hintereinander ohne Torerfolg.
"Es war wichtig für ihn, mal mit einem Tor ein Erfolgserlebnis zu haben", weiß Philipp Wiesinger.
Name | Pflichtspiele | Tore | Assists |
---|---|---|---|
M. Malone | 34 | 11 | 6 |
N. Prelec | 34 | 8 | 4 |
Tore hin, Tore her, das Duo ist beim FAK unumstritten. Seit Runde eins stürmen sie praktisch ausnahmslos Seite an Seite.
Die Konkurrenz
Das hat freilich auch mit der Konkurrenz zu tun. Andreas Gruber muss sich mit der Jokerrolle zufriedengeben, Helm sieht ihn zumindest an vorderster Front offenbar nicht als echte Alternative.
Muharem Huskovic sah unter Coach Stephan Helm schon bald kein Land mehr und wurde nach Hartberg verliehen.
Marko Raguz ist zwar wieder fit, konnte auf dem Feld aber nie überzeugen. Zuletzt überholte ihn Youngster Konstantin Aleksa sogar in der Rangordnung, aber auch der ist (noch) kein Thema für die Startelf.
Bleibt noch Sommer-Neuzugang Abdoulaye Kante, der bei seinem Start in Stripfing tolle Anlagen zeigte, aber seit langem mit einem Kreuzbandriss out ist.
Es geht nicht nur um Tore
Das Vertrauen in Malone und Prelec hat nicht zuletzt damit zu tun, dass sie ihre Aufgaben abseits des Toreschießens auf dem Rasen ausgezeichnet erfüllen.
Coach Helm führt aus: "Aus meiner Sicht wurde das ganz falsch beurteilt in letzter Zeit. Was Maurice und Nik da vorne leisten, wie sie Räume freilaufen, den Gegner binden, Druck von der eigenen Mannschaft nehmen, jedes Spiel alles raushauen – das hat einen riesigen Mehrwert für das Gesamtkonstrukt. So funktioniert Austria Wien: Jeder arbeitet für den anderen. Wer die Tore macht, ist nicht entscheidend. Sie haben immer einen guten Job gemacht."
Nicht anders sieht es Malone selbst. Auf seinen Sturmpartner angesprochen, sagt er: "Nik ackert richtig in jedem Spiel, wirft sich für uns in jeden Zweikampf rein. Manchmal wird er zu Unrecht kritisiert. Gefühlt zählt es als Stürmer heutzutage nur noch Tore zu machen. Ein Stürmer definiert sich aber über viele andere Sachen."
Aber eben nicht nur. Das ist selbst Verteidiger Wiesinger bewusst, der sich für Prelec deshalb umso mehr freut: "Er würde sicher selbst gerne mehr Tore schießen, die letzten Wochen waren für ihn sicher nicht einfach für den Kopf, aber er ist immer drangeblieben, gibt nicht auf – das zeichnet ihn als Spieler aus."
Austria jubelt: "Das war unser bestes Spiel!" >>>